Claudia Obert: "Der Schönheitschirurg ist mein bester Freund"

  • Als Reality-Star ist Claudia Obert im deutschen Fernsehen sehr präsent, in ihrer neuen Show „Die Obert Connection“ auf Joyn versucht sie mit der Hilfe von Influencerinnen und Influencern ihren Social-Media-Auftritt zu optimieren.
  • Im Interview mit unserer Redaktion spricht die 59-Jährige über Social Media, die Zusammenarbeit mit einem Camgirl, Besuche beim Schönheitschirurgen und den Zustand des deutschen Reality-TVs.
  • Obert erzählt auch, warum sie niemals als Escort arbeiten würde und was Markus Söder damit zu tun hat.

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Geschäftsfrau, Society-Lady und Reality-Star. Claudia Obert hat es mit frechen Sprüchen und ihrer Vorliebe für Champagner zu jeder Uhrzeit zum Publikumsliebling im deutschen Trash-TV geschafft.

Nun möchte die Hamburgerin auch das Internet erobern und ihre Social-Media-Auftritte optimieren. Für ihre neue Show traf sich Obert mit Influencerinnen und Influencern aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Fitness über Erotik bis TikTok.

Die insgesamt sechs Folgen von „Die Obert Connection“ sind ab dem 15. Juli immer wöchentlich am Donnerstag bei Joyn zu sehen.

Claudia Obert, Sie haben 141.000 Follower auf Instagram. Würden Sie sich selbst als Influencerin bezeichnen?

Claudia Obert: Nein, ich bin Fun-Fluencer. Bei mir ist das mehr der Spaß. 141.000 ist extrem wenig, finde ich. Die Instagram-Profis haben ja drei Millionen oder mehr. Deshalb habe ich „Die Obert Connection“ gemacht, weil ich mein Instagram nach vorne bringen will.

Wieviel Zeit verwenden Sie für die Pflege Ihres Instagram-Accounts?

Überhaupt keine Zeit. Ich mache nur Schnappschüsse und dann schnell eine Caption. Und jetzt habe ich gesehen, wieviel Zeit die Profis für ihren Content aufwenden.

Sie haben sich für die Show mit Influencerinnen und Influencern getroffen. Was konnten Sie sich von denen abschauen?

Die Qualität des Contents, wieviel Kreativität da dabei ist. Von der TikTokerin zum Beispiel, wie sie TikTok-Moves unter Wasser macht. Und natürlich die Handwerkstechnik. Wie Beiträge geschnitten werden und sowas alles. Was mich auch beeindruckt hat, ist die Vorbereitungszeit. Die YouTuberin macht sechs Minuten Content und arbeitet daran eine ganze Woche. Der Pranker genauso. An einem guten Prank arbeitet der auch eine ganze Woche.

Einen YouTube-Kanal betreiben und Pranks machen, wäre das auch etwas für Sie?

Ich habe jetzt zwei junge Leute eingestellt, die in ihren Zwanzigern sind. Ich hoffe, dass ich das mit denen gemeinsam besser hinkriege. Jemand muss mich ja auch filmen, ich kann mich ja nicht selbst filmen oder fotografieren. Das ist doch mehr eine Sache für die Jugend.

Also planen Sie eine richtige Social-Media-Offensive?

Genau so kann man es sehen. Ich bin ein großer Autodidakt. Ich habe mein Modegeschäft autodidaktisch aufgebaut, mein Fernsehgeschäft genauso. Jetzt muss ich noch das Social-Media-Feld knacken. Wir haben uns überlegt, dass ich in Bars gehen könnte, wir da tolle Fotos für TikTok machen und den Flirt-Tipp des Tages geben. Wir wollen ein Flirt-Portal aufmachen, um den Leuten ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.

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Auf TikTok gibt es bereits einen Claudia-Obert-Fanaccount, der ausschließlich Memes von Ihnen online stellt und 16.500 Follower hat. Wie gefällt Ihnen das?

Da drehe ich ab, das finde ich so toll! Das ist ein Wahnsinnskompliment! Ich finde die Memes mal mehr oder weniger lustig, aber manche sind genial. Alles was ich sage, habe ich in dem Moment so gemeint. Mir ist nichts peinlich. Ich würde es vielleicht nicht wieder tun oder es nicht wieder sagen. Aber im Großen und Ganzen kann ich mit allem leben. Sonst hätte ich es ja auch nicht gemacht.

Konnten die Influencerinnen und Influencer von Ihnen, als erfahrene Geschäftsfrau und Reality-Star, auch noch etwas lernen?

Sie haben mir alle Komplimente gemacht. Die sind Fans. Die finden mich toll, sie haben gesagt, sie wollen mit 60 auch noch so drauf sein wie ich und haben mir gesagt, dass ich mit fast 60 noch super aussehe. Sie finden mein Business toll. Ich habe ihnen erklärt, warum ich seit 30 Jahren so erfolgreich bin. Ich sage allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Verkauf arbeiten, dass sie sich den Kunden zum Freund machen sollen. Life is a party, macht den Kunden eine gute Zeit bei uns, bringt sie zum Lachen und verkauft ihnen keine Schrankleichen. Macht aus einem Einmalkunden einen Stammkunden, das Leben ist ganz einfach, wenn man es beherrscht.

Ein Konzept, das sich auch auf TV und Social Media übertragen lässt…

Der Mensch will bespaßt sein. Der berühmte Regisseur Billy Wilder hat gesagt: Never be boring! Und das erfülle ich ja (lacht).

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Für Die Obert Connection haben Sie auch ein Camgirl getroffen. Ein Camgirl und Claudia Obert, das hört sich nach einer explosiven Kombination an…

Die war total süß! Dieses Camgirl-Geschäft…also ich habe Freundinnen, die machen Escort. Für mich wäre das ja nichts. Du kommst da irgendwo hin, da ist dann so ein Willi und mit dem sollst du einen losmachen. Aber ich bin schon mal aus Versehen in solche Dinger reingeraten. Das habe ich natürlich gleich gecheckt, dass der Typ mich für ein Escort hält und habe die Nummer mitgespielt, weil der mir gefiel. Als ich in die Bar kam, hat er gesagt: „Hey, du bist eine halbe Stunde zu spät.“ Aber die andere kam überhaupt nicht. Und dann habe ich mir einen schönen Abend gemacht und nur darauf gewartet, bis ich die Kohle kriege. Das amüsiert mich heute noch. Aber angenommen, du musst da irgendwo hin und es dem Söder besorgen…(lacht).

…Markus Söder wäre für Sie die schlimmste Vorstellung?

Nein. Aber eine schlimme (lacht).

Zurück zum Camgirl. Wie hat Ihnen das Geschäftsmodell gefallen?

Das ist wie im Dollhouse. Wenn eine schöne Frau nackt auf einer Harley tanzt, ist das doch schön. Ich bin überhaupt nicht verklemmt. Wenn das heiß und geil ist, ist das toll. Wenn das die letzten schäbigen, alten Weiber sind, so wie ich, bringt das nicht so viel.

Das ist aber eine harte Selbsteinschätzung…

Nein, es ist doch so. Der Spirit der Jugend ist noch da, aber deine Hülle leidet. Ich habe mich jetzt gerade liften lassen. Der Schönheitschirurg ist mein bester Freund. Ich komme mir selbst vor wie ein Gebrauchtwagenhändler, der an einem Auto rumschraubt und guckt, ob das noch etwas bringt (lacht). Was soll man machen, man muss das Ganze ein bisschen realistisch sehen. Mit 60 ist man eben keine 30 mehr. Natürlich sehe ich verdammt gut aus, ich gehe gleich zum Make-up-Artist und Friseur, ich habe heute Abend etwas vor. Ich sehe attraktiv aus, aber wenn ich neben meinen Freundinnen stehe, die 30 Jahre alt sind und voll im Saft stehen und knackig sind, dann ist das eben nicht mehr so.

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Sie feiern im September Ihren 60. Geburtstag. Wie lange wollen Sie die deutlich jüngeren Reality-Stars noch in die Tasche stecken?

Das ist das, was ich tatsächlich bin. Ich habe so viel erlebt im Leben. Ich bin der Sprüchekasper der Nation. Die kommen immer situativ. Ich stehe vor allem meinen Mann, da kann kommen, wer will. Ich lasse mich nicht abbürsten von niemand. Aber wenn von allen Seiten der Dreck kommt, weiß ich manchmal gar nicht, wo ich den Dreck hernehmen soll, um zurückzuwerfen. Da geht man dann einfach nur weg, die Interaktion muss sich für einen ja auch lohnen. Und wenn es sich irgendwann nicht mehr lohnt, ist der Drops gelutscht.

Auch bei „Kampf der Realitystars“…mit wem soll ich da ein Händel anfangen? Mit Mutter Wollny, dem Bachelor, mit Frederic von Anhalt oder mit Kader Loth? Kader Loth hat bestimmt nicht das Potenzial wie Désirée Nick. Und deshalb ist es auch so unheimlich schwer für mich, einen Partner zu finden. Die meisten Männer sind mir zu dünn angerührt. Was ich in meinen Leben erlebt habe, seit ich 15 Jahre alt war… da wundert es mich, dass mir nicht die Fetzen runterhängen (lacht). So anstrengend habe ich gelebt.

Nach Ihrer Rückkehr von Kampf der Reality-Stars haben Sie bei Instagram geschrieben: Mehr Reality geht nicht. War es so wild?

Wir waren vier Wochen da drin, das war der längste Turn, den ich je hatte. Dann werden zwei rausgewählt und es kommen die nächsten zwei Armleuchter rein. Das war schon lustig, spannend, unterhaltsam und sauheiß (lacht). Ich renne den ganzen Tag im Bikini rum und da war ein Prinz, der mich öfters beleidigt hat. Er sagt, ich sollte mit meinem Bauch lieber kein Yoga im Bikini machen. Der ist so frauenverachtend, aber ich denke, er hat am Ende sein Fett weggekriegt…(lacht).

Es gab in den letzten Jahren einige grenzwertige Momente im Reality-TV, wie zum Beispiel der Mobbing-Skandal bei Promis unter Palmen, bei dem Sie gemobbt wurden. Wie würden Sie ganz allgemein den Zustand des deutschen Reality-TVs beschreiben?

Außer Rand und Band, ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Um ein schönes Weihnachtsfest zu haben, muss es nicht Mord und Totschlag geben. Ich finde nicht, dass eine Show besser wird, je mehr man basht und pöbelt. Tragödie, Drama und Krimi laufen ständig, aber Liebesfilme und Komödien sind scheinbar sehr viel schwerer zu liefern. Aber genau die versuche ich zu liefern, ich will kein Mord und Totschlag. Das finde ich furchtbar. Dauernd sieht man im Fernsehen, wie Leute umgebracht werden. Aber wie sie gemacht werden, sieht man viel seltener. Deshalb finde ich auch mein Camgirl so gut (lacht). Wir brauchen viel mehr Sex-Appeal und Liebe.

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