Berlin (dpa) – Berlin 1979. Der Jubel und die Begeisterung unter den Exil-Iranern ist riesig, als in ihrem Heimatland endlich das verhasste Regime des Schah gestürzt wird.
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Von der iranischen Revolution, angeführt vom Ayatollah Chomeini, erhoffen sich die Geflüchteten einen Neuanfang ihres Landes im Zeichen von Demokratie und Freiheit.
Auch der in West-Berlin lebende Iraner Omid (Reza Brojerdi, „Tanze Tango mit mir“) möchte so schnell wie möglich zurück in seine Heimat. Seine deutsche Ehefrau, die Chemikerin Beate (Katrin Röver, „Tatort: Niemals ohne mich“), die mit ihrer kleinen Tochter Sarah in Ost-Berlin lebt, ist da schon skeptischer. Aber in der DDR kommt die Wissenschaftlerin mit ihrer Promotion nicht weiter, weil sie nicht linientreu genug ist. Also beschließt die Familie, in den Iran zu gehen. Ein folgenschwere Entscheidung. Das bewegende Drama „Morgen sind wir frei“ von Regisseur Hossein Pourseifi läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr bei Arte.
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Zunächst überwiegt bei Omid und Beate die Freude, endlich gemeinsam leben zu können. Aber die Hoffnung auf Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben währt nur kurz: schon bald gewinnen religiöse Indoktrination und willkürliche Gewalt die Oberhand. Das verordnete Kopftuch für die emanzipierte Beate ist nur der Anfang einer autoritären Entwicklung, die bald alle Freiheiten radikal einschränkt.
Wie kann mal aufrecht leben unter einer Diktatur? Als Journalist und Leitartikler stemmt sich der überzeugte Kommunist und Humanist Omid gegen die Propaganda des Systems. Als er einen regimekritischen Artikel veröffentlicht, wird er festgenommen und seine Familie drangsaliert. Wie ein Mensch in dieser Situation trotzdem seine Würde bewahren kann, dies führt Pourseifis berührendes Drama sehr anschaulich vor.
„Morgen sind wir frei“ zeigt in vielen Facetten, wie eine Revolution innerhalb kürzester Zeit in Intoleranz und Terror umschlagen kann. Dabei beruht dieser behutsam mit Archivmaterial angereicherte Film auch auf eigenen Erfahrungen des 1979 in Teheran geborenen Regisseurs und Drehbuchautors Hossein Pourseifi, der im Alter von neun Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam. Für seinen Debütfilm wurde er 2020 beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden mit dem MFG-Star für die beste Nachwuchsregie ausgezeichnet.
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