Betrug vor laufender Kamera aufgedeckt
Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass sich die angeblich wertvollen Gegenstände als einfache Fälschungen entpuppen.
Horst Lichter moderiert die Händler-Show „Bares für Rares“ und betreut dabei die Kandidaten wie auch die Händler. Bei der aktuellen Kandidatin zeigte er sich besonders empathisch.
Moderator Horst Lichter und sein Händler-Team auf einen Blick. Allesamt echte Profis auf ihrem Gebiet.
Emotionale Szenen in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“: Moderator Horst Lichter zeigte sich sichtlich betroffen, nachdem vor laufender Kamera ein Betrug aufgedeckt wurde.
„Bares für Rares“: Antiquität als Fälschung entlarvt
Rentnerin Gabriele Bottenberg, 75, kam in die ZDF-Show „Bares für Rares“, um eine Lampe zu verkaufen. So weit, so gut. Bianca Berding, 44, Expertin für Kunstobjekte, übernahm die Expertise. Doch als diese die Lampe genauer unter die Lupe nimmt, wird das gute Stück schnell als Fälschung identifiziert:
Die Signatur auf der Lampe stammt von Charles Ruchot, einem französischen Bildhauer. Er hat viele Jugendstilbronzen geschaffen wie diese ‚Femme Fleur‘ – eine Frau kombiniert mit Blüten in den Haaren und in ihrem Gewand (…) Leider ist es einfarbiges Glas, das am unteren Rand grün besprayt worden ist. Das ist kein gutes Zeichen, weil es eigentlich einen kunsthandwerklichen Standard zeigen will, der hier nicht gegeben ist.
Ein vernichtendes Urteil. Dass die Lampe durch Nachgüsse des Originals aus neueren Materialien gefertigt wurde und mithilfe von Inkarnat-Spray älter aussieht, ist nur ein wichtiges Indiz. Auch die Signatur auf dem Sockel ist ebenfalls nur ein Abguss. Als die Expertin die Leuchte umdreht, um ihre Thesen zu belegen, passiert ein weiteres Missgeschick. Eine Ecke der Lampe bricht ab. Doch auch dafür gibt es eine einfache Erklärung:
Das Blatt hing nur noch an einem seidenen Faden. Und dadurch, dass an den Rändern keine Alterungsspuren vorhanden sind, handelt es sich um ein neueres Material.
Auch Horst Lichter kam seiner Kollegin zu Hilfe und erklärte den genaueren Fälschungsprozess noch einmal genauer:
Man hat das Original als Vorlage genommen, hat einen Guss gemacht und wenn man einen Abdruck nimmt vom Original, dann ist auch automatisch vom Original die Signatur mit drin.
Kandidatin Gabriele Bottenberg war sichtlich enttäuscht:
Das hätte ich nicht gedacht. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Lampe selber nicht original ist, weil sie ja signiert ist.
Sie selbst hatte keine Ahnung. Für das gute Stück hatte man sie damals um 2000 D-Mark ärmer gemacht. Zwei Jahre lang hatte sie immer wieder überlegt, die Lampe zu kaufen. So besonders und schön fand sie das Einrichtungsstück. „Die stand in einem schönen Geschäft im Norden. Sie leuchtete so schön und sah so schön aus – und schließlich habe ich sie dann gekauft“, erzählt die ehemalige Lehrerin. Den wahren Wert wird sie zwar wohl nicht mehr erfahren, doch er liegt ganz sicher unter dem Kaufpreis.
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„Bares für Rares“: Nicht nur die Kandidatin war enttäuscht
Doch nicht nur die hoffnungsvolle Kandidatin hätte mehr erwartet. Auch Moderator Horst Lichter, 59, ist sichtlich betroffen. „Mir tut es nur so unendlich leid für dich, weil du 2.000 DM gezahlt hast, was verdammt viel Geld war. Du bist lange drumherum gelaufen, hast dich verliebt – aber die darfst du so nicht verkaufen. Sei mir nicht böse, sei Bianca nicht böse“, beteuert er. Doch Regel ist Regel. Er darf die Rentnerin leider nicht in den Händlerraum schicken. Somit geht die Kandidatin leer aus. Doch Fälschung hin oder her: Eine Bedeutung scheint das Stück für Gabriele Bottenberg trotzdem zu haben.
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