Wiesn-Besuch ist "wie Firmenausflug"

Nach zwei Jahren Pause findet in diesem Jahr wieder das Oktoberfest in München statt. Zahlreiche Promis werden erwartet, darunter auch die bayerische Band LaBrassBanda. Frontmann Stefan Dettl (41) bezeichnet den Wiesn-Besuch im Interview mit spot on news als "Firmenausflug", denn nicht nur die Band, sondern auch der Rest ihres Unternehmens wird dabei sein.

Was auf dem Oktoberfest nicht fehlen darf, ist eine kühle Maß Bier. Bis auf eine Person sind bei LaBrassBanda "alle Genießer und da gehört Biertrinken natürlich dazu", verrät Dettl. Da kommt es nicht von ungefähr, dass die Musiker nun ihr eigenes Bier auf den Markt bringen: Das "LoveBeer" von Schneider Weisse. "Ein eigenes Bier mitkreieren zu dürfen, ist ein Traum", sagt Dettl.

In diesem Jahr soll endlich wieder das Oktoberfest stattfinden. Gehen Sie gern auf die Wiesn?

Stefan Dettl: Ja, wenn wir es schaffen, gehen wir alle zusammen einmal auf die Wiesn. Das ist immer schön mit der ganzen Firma, da sind auch ganz viele Leute dabei, die bei uns die Bürojobs machen. Man kommt ein bisschen raus und kann über die Firma reden. Das ist wie ein Firmenausflug und machen wir wirklich gern.

Was finden Sie an der Wiesn gut und worauf könnten Sie verzichten?

Dettl: Auf der Wiesn finde ich das Internationale gut. Ich finde gut, dass ganz viele Menschen dort Spaß zusammen haben. Die ganze Welt kommt zusammen. Man kommt mit Menschen ins Gespräch, die man sonst nie kennenlernen würde. Das finde ich wirklich fantastisch. Was ich nicht gut finde: Wenn man es übertreibt, es zu brutal wird und nichts mehr mit Geselligkeit und Mitmenschlichkeit zu tun hat. Dann hat der Spaß ein Ende. Das ist bei der Wiesn wahrscheinlich genauso wie bei anderen Veranstaltungen auch, aber darauf kann ich gern verzichten.

Wer es etwas ruhiger als im Bierzelt mag, ist auf der Wirtshauswiesn in 50 Gasthäusern in München richtig – im Schneider Bräuhaus im Tal gibt es dazu sogar unser "LoveBeer".

Sie sind die erste bayerische Band mit eigenem Bier. Ist damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen?

Dettl: Ja, das kann man so sagen. Musik zu machen, bereitet uns viel Spaß und Merchandise-Artikel wie T-Shirts zu gestalten auch. Jetzt sogar ein eigenes Bier mit kreieren zu dürfen, ist ein Traum. Wir sind wirklich stolz, dass unser Name darauf steht und dass das Bier wirklich sehr gut schmeckt.

Wie ist es dazu gekommen?

Dettl: Schneider Weisse kenne ich gut aus meiner Studienzeit – sehr gut. Wir hatten damals einen Stammtisch im Schneider Bräuhaus. Und somit lag es nahe, auf Georg Schneider zuzugehen und ihn zu bitten, mit uns dieses Bier zu kreieren.

Was zeichnet Ihr „LoveBeer“ aus?

Dettl: Die Kombination, es ist ein Weißbier und ganz leicht. Man kann es gemütlich im Sommer trinken und es ist fruchtig. Es ist ein bisschen spannender, interessanter, weltoffener als andere Weißbiere – genauso wie unsere Band und Musik auch.

Sind alle in der Band Biertrinker?

Dettl: Ja, fast. Es gibt bei uns einen Musiker, der trinkt gar keinen Alkohol. Er ist mit uns aber schon 15 Jahre auf der Bühne, also lässt er sich davon nicht abhalten. (grinst) Sonst sind wir alle Genießer und da gehört Biertrinken natürlich dazu.

Sie spielen immer wieder mit vielen hartnäckigen bayerischen Klischees, welche treffen auf Sie zu und welche nicht?

Dettl: Viele Klischees treffen auf uns zu, das muss man ehrlich sagen. Wir schätzen bayerische Gemütlichkeit und das Tragen der Lederhose ebenso wie das bayerische Singen und Musizieren. Was nicht zutrifft, ist, dass wir das ausschließlich machen. Es ist die Kombination, auch weltoffen zu sein, auf der ganzen Welt herumzureisen und andere Dinge zu machen, als nur im Bierzelt zu sitzen und den ganzen Tag mit Lederhose herumzulaufen. Wir haben zwei Gesichter: Eines davon ist, dass wir es genießen, richtig bayerisch zu sein. Das andere ist eben auch, die Welt zu sehen und Spaß zu haben, auch mit allen anderen Dingen, die nicht unbedingt bayerisch sein müssen.

Nach der coronabedingten Auszeit stehen Sie aktuell wieder auf der Bühne. Wie schwer ist Ihnen die lange Pause gefallen?

Dettl: Am Anfang war es okay. Wir haben die Pause zu Beginn ein bisschen genießen können, weil wir ja doch die letzten 15 Jahre ziemlich oft auf der Bühne standen. Uns ist dann aber ziemlich schnell etwas abgegangen – der Sinn des Musiker-Daseins. Wir sind Live-Musiker und genießen es, auf der Bühne zu stehen und dort Musik zu machen. Wenn das wegfällt, ist das hart. Wir sind sehr froh, dass wir wieder unseren Job machen dürfen.

Was haben Sie am meisten vermisst?

Dettl: Die Menschen und auf der Bühne zu stehen. Man sieht verschiedene Gesichter und Menschen, die unterschiedlich tanzen. Diese Vielfältigkeit habe ich am meisten vermisst.

Was ist bei jedem Konzert Ihr persönlicher Highlight-Moment?

Dettl: Das sind die ersten Momente. Man geht auf die Bühne und weiß nicht, was passiert. Es kommt darauf an, wo wir sind, in welcher Gegend, in welchem Land. Was gibt es dort für eine Kultur? Wie sind die Menschen eingestellt? Tanzen sie gleich oder schauen sie einen erst einmal an? Das ist der spannendste Moment, wenn die ersten zwei, drei Nummern vorbei sind und die Menschen checken: Hey, das ist einfach eine Band und die spielt Musik, das ist deren Ding. Dann läuft das meistens wunderbar. Die Leute fangen an zu lachen und zu tanzen und haben miteinander eine super Zeit.

Welche Pläne haben Sie noch für dieses Jahr?

Dettl: Die Tournee in diesem Jahr ist bis jetzt super verlaufen. Wir haben in ganz Europa spielen dürfen. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren auch wieder Tourneen planen und spielen dürfen. Auf Konzerte in Bayern, kombiniert mit Konzerten außerhalb Deutschlands, freuen wir uns schon riesig.

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