Vier #metoo-Prozesse diesen Monat

Vor fünf Jahren startete die #metoo-Bewegung mit einem Artikel über Harvey Weinstein (70) in der "New York Times". Drei Hollywood-Stars, die im Zuge dessen beschuldigt worden sind, stehen in diesen Wochen vor Gericht. Zudem beschäftigt sich die Justiz noch einmal mit dem in Ungnade gefallenen Filmproduzenten Weinstein.

Spacey das erste Mal vor einer Jury

Am Donnerstag hat der Prozess vor dem Bundesgerichtshof gegen Kevin Spacey (63) in New York begonnen. Sein Schauspielkollege Anthony Rapp (50) beschuldigt ihn 2017, sich 1986 bei einem Treffen in Spaceys Haus übergriffig verhalten zu haben. Damals war Rapp 14 Jahre alt. Laut US-Medien fordert der angeblich Geschädigte 40 Millionen Dollar von Spacey. Es ist das erste Mal, dass Spacey vor einer Jury stehen wird. Mehr als 20 Männer werfen dem Schauspieler sexuelles Fehlverhalten vor. Auch in Großbritannien droht ihm ein Strafverfahren. Vor einem Gericht in London hatte sich der Schauspieler im Juli für unschuldig erklärt. Spacey erschien persönlich zu der Anhörung. Der Prozess soll im kommenden Juni beginnen.

Weinstein droht nächste Verurteilung

Kommenden Mittwoch beginnt zudem in Los Angeles die Auswahl der Geschworenen für den zweiten Strafprozess gegen Weinstein. In den elf Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe, geht es um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Ihm drohen bis zu 140 Jahre Gefängnis, wenn er in allen Anklagepunkten verurteilt wird. Weinstein verbüßt derzeit eine 23-jährige Haftstrafe wegen diverser Sexualvergehen, zu der er 2020 verurteilt worden ist. Gegen das Urteil hat er Berufung eingelegt.

Masterson praktisch neben Weinstein

Im selben Gerichtsgebäude in Los Angeles wie Weinstein muss sich auch der Schauspieler Danny Masterson (46) ebenfalls nächste Woche seinem Prozess stellen. Drei Frauen behaupten, sie hätten den "Die wilden Siebziger"-Star über Scientology kennengelernt und wären Anfang der 2000er von ihm vergewaltigt worden. Im Falle einer Verurteilung droht eine Höchststrafe von 45 Jahren bis zu lebenslanger Haft.

Haggis‘ Prozess sechs Jahre verzögert

Ein weiterer Fall, der am 17. Oktober startet, betrifft den mit dem Oscar ausgezeichneten "Crash"-Regisseur Paul Haggis (69). Die Filmpublizistin Haleigh Breest behauptete 2017, Haggis wäre 2013 nach der Premiere des Films "Side Effects" übergriffig geworden. Der Fall hat sich unter anderem aufgrund der Pandemie so lange verzögert. In der Zwischenzeit haben vier weitere Frauen Anschuldigungen vorgebracht, drei zur Unterstützung von Breests Klage. Eine Britin behauptet zudem, Haggis habe sie im Juni bei einem Filmfestival in Italien vergewaltigt.

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