So können Gläubige jetzt Abschied nehmen

Der Leichnam von Benedikt XVI. ist seit dem heutigen Morgen (2. Januar) im Petersdom aufgebahrt. Noch bis Mittwochabend können die Gläubigen dort vom emeritierten Papst Abschied nehmen. Die Petersbasilika ist in diesen Tagen von 7 bis 19 Uhr geöffnet. Gleich am Montag bildeten sich dort lange Schlangen.

Bis zum Montagmorgen war der verstorbene Joseph Ratzinger, so der bürgerliche Name des ehemaligen Papstes, im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten aufgebahrt. Dort ist der 2013 zurückgetretene Papst am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren verstorben.

Mit großem Ansturm gerechnet – aber nicht so groß wie beim Vorgänger

Die Stadt Rom rechnet mit 35.000 Gästen pro Tag. Ein größerer Ansturm wird aber nicht erwartet. Nach dem Tod von Benedikts Vorgänger, dem beim Volk äußerst beliebten Johannes Paul II. im Jahr 2005, waren über eine Million Besucher zur Trauerfeier in den Vatikan geströmt.

Bei dem Tod eines amtierenden Papstes werden die obligatorische "Novemdiales" angeordnet, eine neuntätige Trauerzeit. Während dieser Zeit finden traditionell Gottesdienste zu Ehren des Verstorbenen statt. Ob dies auch für den emeritierten Papst gilt, ist noch nicht klar. Überhaupt gelten viele Zeremonien nicht, die normalerweise nach dem Tod eines Papstes abgehalten werden. So wurde unter anderem der Siegelring, der normalerweise nach dem Ableben des Amtsinhabers zerstört wird, bereits nach Benedikts Rücktritt 2013 unbrauchbar gemacht.

Beerdigungsfeier auf dem Petersplatz

Laut vatikanischen Regeln muss ein verstorbener Papst innerhalb von vier bis sechs Tagen beerdigt werden. Die Trauerfeier für Benedikt XVI. ist für den 5. Januar geplant, also das letztmögliche Datum dieses Zeitraums.

Der Gottesdienst zur Beerdigung findet also am Donnerstag auf dem Petersplatz statt. Die Trauerfeier beginnt um 9.30 Uhr. Die Totenmesse für Benedikt liest sein Nachfolger, Papst Franziskus (86). 2005 hatte Joseph Ratzinger, damals noch Dekan des Kardinalskollegiums, noch die Trauerfeier für Johannes Paul II. geleitet.

Bundespräsident Steinmeier kommt zur Trauerfeier

Benedikt XVI. hatte sich laut seinem Biografen Peter Seewald (68) 2020 eine schlichte, aber feierliche Zeremonie gewünscht. Bestattet will er im ehemaligen Grab seines Vorgängers im Petersdom werden. Johannes Paul II. wurde nach seiner Seligsprechung 2011 umgebettet.

Da ein Papst auch das Staatsoberhaupt des Landes Vatikanstadt ist, sind bei Beerdigungen des obersten Hirten traditionell Staatschefs aus aller Welt zu Gast. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) hat seine Teilnahme bereits am Samstag zugesagt. Der Vatikan hat bisher nur offizielle Delegationen aus zwei Ländern eingeladen: Aus Ratzingers Geburtsland Deutschland und aus Italien, da der Papst auch Bischof von Rom ist.

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