Sie redet über widersprüchliches Verhalten

Zum ersten Mal im nun schon rund zweiwöchigem US-Rechtsstreit zwischen Amber Heard (36) und Johnny Depp (58) hat die Schauspielerin den Zeugenstand betreten. In ihren Statements beschrieb Heard unter anderem, wie sie sich einst in den "Fluch der Karibik"-Star verliebte und wie glücklich sie zunächst mit ihm war. Depp habe sich zu Beginn ihrer Beziehung sehr fürsorglich und liebenswert ihr gegenüber verhalten. Was auch der Grund war, warum sie 2015 den Bund der Ehe mit Depp eingegangen war.

Auch ihre Eltern habe Depp mit Geschenken und Zuneigung überschüttet. "Ich glaube, dass mein Vater ihn gerne geheiratet hätte, wenn ich es nicht selbst getan hätte." Doch nach und nach sei die makellose Fassade des Schauspielers gebröckelt.

Sie erinnert sich an den ersten Schlag

Es habe zunächst damit angefangen, dass Depp eine gefährliche Art der Eifersucht entwickelt habe. Etwa, wenn sie sich für ein Casting herausgeputzt hatte. In mehreren solcher Momente habe er sie als "Hure" beschimpft oder ihr Seitensprünge unterstellt.

Zum ersten physischen Angriff auf sie sei es aber aus einem anderen Grund gekommen. An einem Tag habe sie ihn nach der Bedeutung eines seiner Tattoos gefragt. Weil sie seine Antwort für einen Witz hielt, fing sie zu lachen an. Das habe ihn so in Rage gebracht, dass er ihr mehrfach ins Gesicht geschlagen haben soll.

Sie habe diese Attacke zunächst nicht verarbeiten, nicht wahrhaben wollen. "Ich wollte nicht, dass das die Realität ist" – und dass der Mann, den sie liebt, ihr das wirklich gerade angetan haben soll. Depp habe sich umgehend für den Vorfall entschuldigt und mit sich selbst gehadert. Er habe gedacht, "das Monster besiegt zu haben. Ich dachte, ich hätte den Mistkerl weggesperrt", zitiert Heard dessen vermeintlichen Worte. Beinahe poetisch habe er ihr danach versprochen, dass er sich eher die Hand abschneiden würde, als ihr damit noch einmal Schmerzen zu bereiten. Und sie habe ihm glauben wollen.

Darum geht es im Prozess

Doch allzu früh wurde ihr zunehmend bewusst, dass sich ihr Ehemann nicht im Griff habe. Sein Verhalten variierte demnach je nachdem, welche Drogen er konsumiert habe: "Johnny auf Speed ist jemand anderes als Johnny auf Opiaten. Und Johnny auf Opiaten ist jemand anderes als Kokain-Johnny."

Johnny Depp hat Amber Heard auf 50 Millionen Dollar (46 Mio. Euro) verklagt – wegen eines Beitrags, den sie 2018 in der "Washington Post" veröffentlichte. Darin behauptete sie, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Ihren Ex-Mann hat sie nicht namentlich erwähnt. Depp behauptet, der Beitrag habe dennoch seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und dadurch viel Geld gekostet. Heard soll laut "Variety" Gegenklage gegen ihren Ex eingereicht haben, in Höhe von 100 Millionen Dollar (92 Mio. Euro).

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