Am Mittwoch stürmten Trump-Anhänger den Kongress in Washington. Vier Menschen kamen dabei zu Tode. Viele Prominente waren angesichts der Ereignisse schockiert. In den sozialen Netzwerken äußerten sie sich.
„Ein trauriger Tag für Amerika“
„Dies ist ein trauriger Tag für Amerika“, kommentierte Pop-Sängerin Pink auf Twitter die Szenen. „Ich schäme mich für das, was in Washington passiert ist“, schrieb sie. Sie sei selbst Tochter von zwei Veteranen und schäme sich für die Verlogenheit und Heuchelei.
„Dies ist ein Staatsstreichversuch, um einen Reality-TV-Star an der Macht zu halten“, schrieb die Schauspielerin Alyssa Milano auf Twitter. Niemand solle sich jetzt wundern, denn schon seit Monaten würden sie davor warnen, dass der scheidende US-Präsident Donald Trump zur Gewalt anstifte. Außerdem richtete sie sich an diejenigen Promis, die in der Vergangenheit nicht politisch Stellung bezogen hatten: „An all die Stars, die in den letzten vier Jahren den Mund gehalten haben, um ihr Publikum nicht zu verlieren: Schämt euch!“.
Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino schrieb: „Trump ist nun völlig der wahnsinnige König und muss abgesetzt werden.“ Filmemacher Michael Moore fragte: „Wo ist die Nationalgarde? Wo sind die Gummigeschosse? Warum wird diese Meute nicht verhaftet?“ Nach dem Ansturm waren Hunderte Menschen offenbar ungehindert in das Parlamentsgebäude eingedrungen. Mehr zu den Ereignissen in Washington lesen Sie hier.
„Stellt euch vor, das wären unsere Leute gewesen“
„Stellt euch vor, das wären unsere Leute gewesen“, schrieb der Trump-Kritiker Mark Ruffalo auf Twitter: „Dann würden Bäche von Blut durch die Straßen fließen, und keiner von uns wäre bewaffnet.“ Der Schauspieler äußerte unter dem Hashtag #Staatsstreich die Vermutung, dass die Protestierenden freie Hand gehabt hätten.
Mit ein paar Worten hätte Trump seine Anhänger rasch stoppen können, schrieb der Regisseur James Gunn auf Twitter. Doch er habe zu lange gewartet. Der Schauspieler Rainn Wilson sprach von einem „Angriff durch Terroristen“.
Auch der Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger, ehemaliger Gouverneur von Kalifornien, meldete sich zu Wort. „Ich hoffe, dass alle unsere Politiker heute auf der Seite der Wähler stehen“, mahnte der Republikaner. „Ich werde das überwachen“, schrieb er auf Twitter. Dazu verlinkte der Trump-Kritiker einen Gastkommentar, den er am Tag zuvor für die Zeitung „The Economist“ geschrieben hatte. Darin rief er seine Parteikollegen auf, Trump zu stoppen und die Wahl von Joe Biden anzuerkennen. Es sei „dumm, verrückt und bösartig“, das Wahlergebnis infrage zu stellen.
NBA prangert Ungleichbehandlung an
Auch aus dem Sport gab es bereits viele Reaktionen. Trainer und Basketballer aus der NBA äußerten sich entsetzt und prangerten eine Ungleichbehandlung an. Im Gegensatz zur Absicherung der Regierungsgebäude im Sommer wegen der Demonstrationen unter dem Motto „Black Lives Matter“ habe er weder die Armee noch die Nationalgarde gesehen, sagte der Trainer der Philadelphia 76ers, Doc Rivers, nach Angaben von US-Medien vor dem Heimspiel gegen die Washington Wizards. „Das ist in vielerlei Hinsicht ein Beweis für ein privilegiertes Leben“, so Rivers.
„Können Sie sich heute vorstellen, was passiert wäre, wenn das alles Schwarze gewesen wären, die das Kapitol gestürmt hätten?“, fragte Rivers. „Keine Polizeihunde, die gegen Menschen eingesetzt wurden, keine Schlagstöcke, die Menschen treffen. Leute, die friedlich aus dem Kapitol eskortiert werden. Also zeigt das, dass man eine Menge auch friedlich auflösen kann.“
Der Trainer des Basketball-Teams Orlando Magic, Steve Clifford, sagte: „Unser Land wird in der ganzen Welt ausgelacht. Angefangen damit, wie wir mit der Pandemie umgegangen sind, bis zu dem jetzt (…) es ist ein trauriger Tag für jeden.“
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Die Basketball-Profis der Boston Celtics um Nationalspieler Daniel Theis und von Vizemeister Miami Heat veröffentlichten eine gemeinsame Stellungnahme. „Der drastische Unterschied zwischen dem Weg, wie Demonstranten im vergangenen Frühjahr und Sommer behandelt wurden, und der Ermunterung für die Demonstranten heute, die illegal gehandelt haben, zeigt, wie viel mehr Arbeit wir zu erledigen haben“, hieß es.
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