Sarah Connor über verstorbene Oma: "Ich vermisse sie manchmal so sehr"

Sarah Connor über verstorbene Oma: "Ich vermisse sie manchmal so sehr"

Album "Not So Silent Night"

Die deutsche Sängerin Sarah Connor (42) hat sich an ein neues Weihnachtsalbum gewagt. „Not So Silent Night“ erscheint am heutigen Freitag (18. November) und ist nach „Christmas in My Heart“ (2005) ihr zweites Werk rund um das große Fest.

Die neue Platte kommt allerdings ganz ohne Cover-Versionen alter Weihnachtsklassiker aus. Stattdessen setzt die 42-Jährige auf neue und selbstgeschriebene Songs – gesungen wird auf Englisch. Auch persönliche Themen, wie der Tod ihrer Großmutter, werden auf der Platte thematisiert. „Ich vermisse sie manchmal so sehr, dass mir alles wehtut“, gesteht Connor. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht die Sängerin zudem über ihre Weihnachtspläne, Überkonsum und verrät, warum ihre Tochter Summer (16) sie nicht mehr braucht.

Sarah Connor: Weil ich keine Lust auf Cover hatte. Ich hatte viele Geschichten zur Weihnachtszeit im Kopf, die ich gern erzählen wollte. Vorrangig aus der Perspektive einer berufstätigen Mutter, Schwester, Tochter und Frau im Vorweihnachtsstress. Wichtig war mir auch, endlich mal wieder auf Englisch zu singen. Es hat mir große Freude bereitet, meiner Stimme freien Lauf zu lassen. Auf Englisch muss man nicht so viel über die einzelnen Worte nachdenken und darüber, ob sie sich geschmeidig singen lassen.

Connor: Ich mag die feierliche, glitzernde Stimmung in der Vorweihnachtszeit und lasse mich da auch voll drauf ein. Schlendere getarnt über die Weihnachtsmärkte der Stadt, trinke Glühwein, backe Plätzchen mit den Kindern und höre dabei Weihnachtsmusik. Es gibt doch genug Trübsal. Weihnachten ist ein gemütliches Fest des Zusammenseins.

Connor: Ali ist schon lange ein lieber Freund und hat einen großartigen Beitrag zu meiner Weihnachtsplatte geleistet. Er hat lustige, originelle Ideen und ist ein toller Musiker sowie Autor. Wir hatten viel Spaß im Studio. Das Talent liegt definitiv in der Familie. Rolfs Lieder gehören bei uns in der Weihnachtszeit zum Standardprogramm.

Connor: Ich glaube, dass sie immer bei uns bleiben und nur ihren Aggregatzustand ändern. Das tröstet mich ein bisschen. Sie begegnet mir jetzt im Herbstwald oft. Ich vermisse sie manchmal so sehr, dass mir alles wehtut. Ihre Stimme, ihren Geruch, ihre kleinen Schritte und ihr schmutziges Lachen. Sie hat mich absolut bedingungslos geliebt. Ich bin die älteste von acht Geschwistern und meine Rolle ist die große und verantwortungsvolle. Aber bei meiner Oma war ich immer „meine Kleine“.

Connor: Es war total leicht. Alle hatten Lust was zu erleben nach der Lockdown-Zeit. Es war ein bisschen egal, Hauptsache ein Tapetenwechsel. Ich hatte klare lyrische Konzepte und wusste, was ich wollte. Die Musik ist sehr poppig, mit Weihnachtselementen. Aber vor allem macht sie Spaß.

Connor: Nein! Es war witzig. Wir haben gelacht, zusammen gekocht, Musik gemacht, Cuba Libre getrunken und wieder Musik gemacht. Manchmal bis drei oder vier Uhr morgens. Das geht nur, wenn wir an einem anderen Ort sind als zu Hause. Viele von uns haben Familien und einen Alltag mit Schulkindern. Mein Produzent Nico Rebscher und ich sind eng befreundet und nach acht Stunden ohne etwas zu Essen kann der Ton schonmal schärfer werden. Aber Streit gab es nie. Wir mögen uns mehr als nicht.

Connor: Weil es sich viel besser anfühlt und ich herausgefunden habe, dass ich es kann. Man hat mir das früher nicht zugetraut und ich bekam auch nie die Gelegenheit. Ich hatte große Hits, aber heute geht es darum nicht mehr um jeden Preis. Die Songs hatten nicht viel mit mir und meinem Blick auf die Welt zu tun. Heute teile ich meine Gedanken in meinen Songs und das verbindet mich mit meinen Zuhörern und Zuhörerinnen.

Connor: Früh anfangen, mit dem Weihnachtsmann zu sprechen. (lacht)

Connor: Bewusstwerden, inwiefern sich mein Konsum auswirkt und gerade in der Weihnachtszeit vielleicht noch ein zweites Mal überlegen, ihn umlenken. Statt noch mehr und teurer zu schenken, kaufen und anzuschaffen, an diejenigen denken, die nur sehr wenig haben und sich in der Vorweihnachtszeit engagieren. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das unheimlich hilft das Maß zu finden. Die Tafel Deutschland und die Arche können immer helfende Hände gebrauchen. Wenn man sich damit auseinandersetzt, wird man automatisch bewusster mit sich selbst. Dieses Jahr feiern eine ukrainische Frau und Mama und ihre beiden Söhne, fünf und neun Jahre alt, mit uns zusammen Weihnachten. Sie wohnen seit März bei uns. Auch das wird unseren Blick auf das Weihnachtsfest verändern. Es geht vor allem ums Zusammensein, Geborgenheit und Dankbarkeit, ein kuscheliges Zuhause zu haben.

Connor: Wir machen weiter mit der Sommer-Unseres-Lebens-Tour wie schon in diesem Jahr. Ein letztes Mal das Best-of aus meinen beiden deutschen Alben „Herz Kraft Werke“ sowie „Muttersprache“ – und zwischen den Songs Mädelsabend.

Connor: Summer studiert gerade in England intensiv Musik, Performance und Tanz. Das ist das, was sie liebt und machen möchte. Das weiß sie, seit sie neun Jahre alt ist. Am wichtigsten ist jetzt, dass sie aus meinem Dunstkreis rauskommt und sich ohne meinen und ihren Namen spürt und ausprobieren kann. Dort lernt sie ihr Handwerk und schreibt bereits fantastische Songs. Sie braucht mich nicht.

spot on news

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