Vor 22 Jahren zwang eine Diagnose Roland Kaiser in die Knie. Wie er sich zurück kämpfte und was ihn die Zeit lehrte…
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Manchmal werden uns vom Leben schwere Bürden auferlegt. Sie sollen uns prüfen, vielleicht sogar wachzurütteln. So erging es zum Beispiel Schlagerstar Roland Kaiser. Der Musiker arbeitete bis zur Ermüdung, war ein absoluter Perfektionist. Und der Erfolg gab ihm recht. Doch dann schlug das Schicksal zu: Vor über 20 Jahren wurde er schwer krank. Vom einen auf den anderen Tag änderte sich sein Leben schlagartig. Nur eine Lungen-Transplantation konnte ihn retten. Keine einfache Zeit für ihn und seine Familie. Sie hat aber auch etwas in dem Musiker ausgelöst. Etwas Wichtiges: „Heute gehe ich bewusster durchs Leben.“
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Roland Kaiser: „Es geht mir heute so gut wie nie in meinem Leben!“
Es war ein Abend im Juli 2000, als sich Roland Kaiser und seine Ehefrau Silvia ganz normal zum Schlafen ins Bett legten. Nichtsahnend, dass am nächsten Morgen alles anders sein wird. Als der Sänger wach wurde, kämpfte er plötzlich mit Atemnot. Er erinnert sich noch ganz genau: „Ich habe die Luft nicht mehr dorthin bekommen, wo ich sie haben wollte.“ Zwei Tage später wurde Kaiser ins Krankenhaus eingeliefert. Hier bekam er die erschreckende Diagnose: COPD – eine unheilbare Lungenkrankheit!
Es war ein Schock für ihn und seine Familie. Der Alltag mit den Kindern änderte sich schlagartig. Seine Jüngsten waren zu diesem Zeitpunkt gerade erst drei und sechs Jahre alt. Statt mit ihnen herumtoben zu können, las er ihnen Geschichten vor. Auch seine alltäglichen Gewohnheiten änderte er: „Ich habe seit dem Tag der Diagnose keine Zigarette mehr geraucht, ernähre mich gesund und radle meine Runden auf einem Heimtrainer.“ Auf der Bühne gab er hingegen weiterhin Vollgas – aus Angst. „Ich hatte Sorge, dass keiner mehr kommt, wenn ich offen damit umgehe. Zu einem kranken Mann ins Konzert will doch keiner.“
Zehn Jahre verheimlichte der Schlagerstar seine Diagnose. Doch dann zwang ihn die Krankheit in die Knie. 2010 musste er ein Konzert wegen starker Atemprobleme sogar abbrechen. „Ich habe gemerkt, du kannst jetzt machen, was du willst, du schaffst es nicht mehr“, erinnert er sich. Zu diesem Zeitpunkt warteten der Künstler und seine Liebsten bereits seit Jahren auf eine Spenderlunge. Es muss die schlimmste Zeit für ihn gewesen sein. Diese Hilflosigkeit, das Hoffen und Bangen.
Dann kam aber endlich der rettende Anruf. Im Februar 2010 transplantierten ihm Ärzte in einer fünfstündigen OP eine neue Lunge. Vor den Türen des OP-Saals warteten schon seine Liebsten auf die erlösende Nachricht des Arztes: „Es ist alles gut verlaufen.“ Nach jahrelanger Ungewissheit konnten Roland Kaiser und seine Familie endlich im wahrsten Sinne aufatmen. Dieser Tag ebnete dem Sänger einen Weg zurück ins Leben.
Trotz anfänglicher Komplikationen – bei der OP war sein Stimmbandnerv berührt worden –, kämpfte sich Roland Kaiser schnell zurück auf die Bühne. Vor allem seine Ehefrau Silvia, aber auch seine gute Freundin Mary Roos standen ihm während seiner Genesung zur Seite. Nur acht Monate später feierte er sein großes Comeback als Sänger. „Mir war wichtig zu zeigen, ich bin wieder da, mit mir ist zu rechnen.“
Mit dem „Geschenk des zweiten Lebens“ geht der Sänger sorgsam um. Die Krankheit hat seine Sicht auf die Welt nachhaltig verändert, hat ihn dankbarer und achtsamer werden lassen: „Ich gehe bewusster mit meinem Leben um, höre viel intensiver auf die Signale des Körpers und versuche, Fehler zu vermeiden.“ Heute treibt Kaiser viel Sport, geht mit seiner Silvia spazieren und genießt jeden kleinen Augenblick noch mehr. „Es geht mir heute so gut wie nie in meinem Leben!“
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