"Ringe der Macht": Herr der Ringe-Serie startet am 2. September auf Amazon Prime

Am Freitag startet bei Amazon Prime mit „Die Ringe der Macht“ nun eine der teuerstenSerien aller Zeiten, deren Handlung tausende Jahre von „Herr der Ringe“ ansetzt – unddoch einige bekannte Namen bereithält.

Mit Argusaugen wacht die Tolkien-Fangemeinde über das Werk des britischen Autors, der mit dem „Herr der Ringe“das Fantasygenre populär gemacht hat. Nach höchst erfolgreichenKinoadaptionen von Peter Jackson hat sich vor einiger Zeit Amazon dieRechte an der Buchtrilogie und deren Anhänge gesichert.

TV-Lord of the Rings © Amazon Studios via AP

„Ringe der Macht“ startet auf Amazon Prime

Das Werk von J.R.R. Tolkien (1892-1973) ist äußerst umfangreich. Neben den bekanntesten Büchern „Der Herr der Ringe“ und dessen zuvor veröffentlichte Vorgeschichte „DerHobbit“ gibt es unzählige andere Geschichten, die teils unvollständiggeblieben sind, sowie eigene Sprachen, die Tolkien für seine Weltentwickelt hat. „Er hat den Marianengraben geschaffen, wenn es um Tiefeund Breite geht“, schwärmte dementsprechend Patrick McKay bei einerOnline-Pressekonferenz Anfang derWoche. Er fungiert gemeinsam mit J.D. Payne als Showrunner für die neueAmazon-Produktion. „Tolkien hat immer gesagt, dass er nur Dingeentdeckt hat, die schon existierten“, ergänzte Payne. „Das gilt nochmehr für uns.“

Geschichte spielt lange vor den Ereignissen von „Herr der Ringe“

In der Tat: Immerhin hat das Duo mit seinem Kreativteam eine Geschichte destilliert, die lange vor den Ereignissen im „Herr der Ringe“ spielen. Konkret geht es um das Zweite Zeitalter auf Mittelerde, als der dunkle Herrscher Sauron in derVersenkung verschwunden ist und sich Menschen, Elben sowie Zwerge inrelativer Sicherheit wähnten. Doch kein bombastisches Fantasyepos ohneordentliches Comeback: Schließlich entstanden in jeder Zeit dietitelgebenden Ringe der Macht, mit denen Sauron die Geschöpfe Mittelerdes unter seine Kontrolle bringen wollte, wobei ihm das Schmieden des Einen Rings helfen sollte.

Fünf Staffeln sollen produziert werden

„Wir haben eine Struktur gefunden, die sich organisch angefühlt hat“, skizzierte Payne die Entstehungsgeschichte der Handlung. Das Duo musste dafür allerdings einen Kunstgriff anwenden und hat für die Serie Geschehnisse, die sich über einen langen Zeitraum ereignen, verkürzt und zusammengefasst. Dass man dennoch einen langen Atem braucht, unterstreicht schon die Ankündigung Amazons, zumindest fünf Staffeln produzieren zu wollen. Dementsprechend langsam entfaltet sich zum Auftakt auch das Kaleidoskop an Charakteren, die eine Rolle spielen werden.

Geschichte von Elbin Galadriel

Eine davon ist Elbin Galadriel: War sie im „Herr der Ringe“die von Cate Blanchett dargestellte, erhabene Herrscherin vonLothlórien, darf ihr die walisische Schauspielerin Morfydd Clark eindeutlich kriegerisches Antlitz verleihen. Sie will keineswegsakzeptieren, dass Sauron und mit ihm das Böse von Mittelerdeverschwunden sei und machtsich auf eigene Faust auf die Jagd. „Ich habe viel trainiert, mitWaffen, auf Pferderücken, was sehr hilfreich war, um sie zu verkörpern“,gab Clark Einblick in die anstrengende Vorbereitung für den Dreh. „Ichhatte auch im Kopf, wohin die Reise für meine Figur gehen wird. Daswussten wir ja. Aber das musste ich auch ausblenden. Es geht nicht nurum Galadriel, sondern darum, wie es sich anfühlte, im Zweiten Zeitaltervon Mittelerde zu leben. Und die spätere Weisheit von Galadriel kamnatürlich von Fehlern, die sie früher gemacht hat.“

Isildur aus dem Inselreich Númenor

Im Inselreich Númenor begegnet dem Publikum mit Isildur ein anderer Name, der schon oft erklungen ist – wird aus diesem jungen Mann doch schließlich jener Krieger, der Sauron im letzten Kampf gegen Mordor den Einen Ringvom Finger schneidet. „Er ist ein komplexer Typ“, meinte Maxim Baldryüber seine Rolle. „Wir haben eine Idee, wo es für ihn hingehen wird,aber in der ersten Staffel ist er eigentlich ein Außenseiter auf derInsel. Er fühlt sich verloren und eine große Leere in sich drinnen.“Seine Familie wird letztlich auch in die politischen Verstrickungen umden Thron von Númenor, den eigentlich Königin Míriel (CynthiaAddai-Robinson) für sich beansprucht, hineingezogen.

Junger Elrond bei „Ringe der Macht“ zu sehen

Als jüngerer,aber in Elbenjahren nicht unbedingt junger Elrond tritt Robert Aramayoin Erscheinung: „Ich liebe diese Zeit in seinem Leben, die wir noch niezuvor gesehen haben.“ Der Brite, der selbst als ausgewiesener Tolkien-Anhänger gilt, hat die Arbeit an „Die Ringe der Macht“auch genutzt, „um allen ganz viele Frage zu stellen“, lachte er. „Aberich denke, das haben wir alle gemacht. Tolkien hat ja so geschrieben,als ob er durch den Spalt einer Tür schaut. Er lädt dich ein, deineeigenen Entscheidungen zu treffen. Hoffentlich konnten wir dem mitdieser Serie gerecht werden.“ Mehr als einen raschen Blick wird man wohlauch auf das Zwergen-Königreich Khazad-dûm werfen dürfen, spielt DurinsVolk doch eine wesentliche Rolle. Und die Hobbits? Fehlen ebenso wenig,wenngleich sie in Form ihrer Vorfahren, der Harfüße, doch etwas anders aussehen als gewohnt.

Sauron in Aktion

Viele werden aber wohl besonders auf Sauron gespannt sein: Derfinstere Gegenspieler von Menschen, Elben, Zwergen und Hobbits istschließlich in diesem Zeitalter nicht nur ein feuriges Auge. „Ihnwirklich in Aktion zu sehen, war natürlich sehr attraktiv für uns“,betonte Payne. Dennoch merkt man den Filmemachern an, dass sie allenVölkern gerecht werden wollen. „Um diese verschiedenen Kulturen zeigenund kennenlernen zu können, brauchten wir eine Geschichte, die sich sehrausstreckt“, nickte McKay. „Natürlich gibt es Action, aber eben nichtnur. Für uns wird es ein 50-stündiges Megaepos.“ Der Superlativ ist wohl auch angebracht, sollen die fünf geplanten Staffeln doch zusammen ein Budget von einer Mrd. Dollar haben.

(APA/Red)

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