Prinz Harry ist kein Einzelfall: Die skandalösesten Memoiren der Königshäuser

Diese Veröffentlichung wird mit Spannung erwartet: Prinz Harry, 37, soll in Kürze seine Lebenserinnerungen herausgeben. Royal-Fans können es kaum abwarten, doch im Buckingham Palast herrscht seit Monaten deswegen Aufruhr. Dabei sollte die königliche Familie inzwischen doch etwas gelassener sein. Memoiren aus den eigenen Reihen dürften sie eigentlich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Schließlich gibt es in dieser Hinsicht bereits einige aufsehenerregende Vorlagen, wie das Magazin "Tatler" recherchiert hat – und das nicht nur bei den Windsors.

Die sechs skandalösesten royalen Lebenserinnerungen der Geschichte 

„Traum und Leben einer Königin“ (1935) von Marie, Königin von Rumänien

Sie war die Enkelin von Königin Victoria (1819-1901) und wurde selbst die letzte Königin von Rumänien: Prinzessin Marie von Edinburgh (1875-1938) wurde ihre spannende Lebensgeschichte bereits in die Wiege gelegt – und noch ein wenig mehr. Die Tochter von Alfred von Edinburgh, späterer Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (1844 – 1900), und Marija Alexandrowna Romanowa (1853 – 1920), der Tochter von Zar Alexander II. von Russland (1818-1881) wurde bei ihrer Geburt nicht nur mit tiefblauen Blut beschenkt, sondern auch mit außergewöhnlicher Schönheit. Die Verehrer standen Schlange: Winston Churchill, †90, damals noch nicht britischer Premierminister, und auch der künftige König George V., †70, warben um sie. Doch die begehrte Royal entschied sich für Kronprinz Ferdinand von Rumänien (1865-1927). Die wahre Liebe allerdings fand sie in den Menschen ihrer Wahlheimat Rumänien. 

Ihr bewegtes Leben packte Marie in drei Bände: Darin beschreibt sie ihren Einsatz für das Rote Kreuz während des Ersten Weltkrieges und ihr Engagement für die Bürger:innen ihres Landes im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz im Jahr 1919. Auch vor pikanten Details schreckte sie nicht zurück: Die Königin hatte nicht nur ein Herz für ihre Mitmenschen, sie entdeckte immer wieder neu ihre Leidenschaft für wechselnde Liebhaber. Die intimen Geständnisse regten sogar die britische Autorin Virginia Woolf, †59, zu einem Kommentar an: "Worte sind gefährliche Dinge, erinnern wir uns. Eine Republik könnte durch ein Gedicht ins Leben gerufen werden.“

„Rasputins Ende. Erinnerungen“ (1928) von Fürst Felix Jussupoff

Er gehörte zum russischen Hochadel und war ein entfernter Verwandter der Romanows. In seinem Memoiren brachte er Unglaubliches zutage: Fürst Felix Jussupoff (1887-1967) war einer der federführenden Drahtzieher bei der Ermordung des Wanderpredigers Grigori Rasputin, †47, im Jahr 2016 – und brüstete sich mit den schrecklichen Details in seinen Lebenserinnerungen. Er galt durch seine Ehe mit der Zaren-Nichte Irina Alexandrowna Romanowa (1895-1970) als einer der prominentesten Männer Russlands. Als solcher fühlte er sich offenbar dazu verpflichtet, an der tödlichen Verschwörung gegen religiösen Führer teilzunehmen. 

Rasputin wurde beschuldigt, das russische Volk gegen die kaiserliche Familie aufgewiegelt zu haben. Die Nähe zur Zarin sei hauptsächlich dafür ausschlaggebend gewesen. Fürst Felix behauptete, er und seine Mittäter hätten Rasputin zunächst einen mit Zyankali vergifteten Kuchen und Madeirawein kredenzt. Der Tötungsversuch sei schiefgelaufen. Daraufhin habe man ihm dreimal eine Kugel in die Brust gejagt und ihn zunächst vermeintlich sterbend zurückgelassen. Allerdings habe sich das schwerverletzte Opfer noch in den Innenhof des Palastes schleppen können. Die Attentäter versenkten Rasputin schließlich im eiskalten Wasser eines Flusses, wo er schließlich starb. Aussagen, die teilweise durch die Obduktion entkräftet wurden: In dem  Magen des Getöteten sollen dabei keine Spuren von Zyankali gefunden worden sein. Zudem habe der Prediger aufgrund eines Magenleidens seit einem bereits 2014 auf ihn verübten Attentat keinerlei Süßspeisen mehr zu sich genommen. Offenbar beabsichtigte Jussupoff mit seiner fantasievollen Schilderung, seine Tat an dem mysteriösen und fast als unbesiegbar gezeichneten Feindes als Heldentat in die Annalen eingehen zu lassen.  

„Erziehung einer Prinzessin: Eine Erinnerung“ (1930) und „Eine Prinzessin im Exil“ (1932) von Maria, Großherzogin von Russland

Ihre Person faszinierte die Welt: Maria, Großherzogin von Russland (1890-1958) verbanntes Mitglied der königlichen Familie, schrieb zwei Lebenserinnerungen, die weltweit verschlungen wurden: "Erziehung einer Prinzessin: Eine Erinnerung" und "Eine Prinzessin im Exil". Sie war die Cousine des Zaren Nikolaus II. und musste als Mitglied der Romanows nach dem Zusammenbruch der Monarchie aus ihrem Land fliehen. Zunächst machte sie Station in Bukarest, London und Paris, um dann in die USA auszuwandern.  

Von der glücklichen und privilegierten Kindheit in St. Petersburg über die Verbannung ihres Vaters, der ohne den Segen des Zaren erneut geheiratet hatte, bis zur gewaltsamen Revolution und ihrer Arbeit als Krankenschwester während des Ersten Weltkrieges – Marias Geschichte bewegte die Herzen. Auch ihr Bruder Dmitri war wie Fürst Felix Jussupoff an der Ermordung von Rasputin beteiligt und wurde verbannt. Ihre eigene Flucht aus Russland glich einer Abenteuerreise. 

„Eines Königs Geschichte. Die Memoiren des Herzogs von Windsor“ (1951)

Prinz Harry und Herzogin Meghan, 41, sorgten 2020 mit ihrem Rückzug aus allen royalen Verpflichtungen für mächtig Wirbel im Vereinigten Königreich. Doch eigentlich war der sogenannte Megxit nur eine Wiederholung der Geschichte – zumindest ansatzweise. Im Jahr 1936 sorgte der Urgroßonkel des jüngsten Sohnes von Prinz Charles, 73, bereits für einen Skandal, der weitaus bestürzender war. Als der damalige König Edward VIII., †78, seinen Thron für die Liebe aufgab, bebte nicht nur der Buckingham Palast. Der Monarch trat zurück, um die bereits geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson, †89, heiraten zu können. 

Später schrieb er in seinem Exil in Frankreich seine Memoiren unter dem Titel "A King's Story" und schilderte in den Erinnerungen seine Seite der Geschehnisse. Dass er wegen der Liebe die Pflicht von sich gestoßen habe, bestritt er in seinem Lebensrückblick: "Ich habe sicherlich geheiratet, weil ich den Weg der Liebe gewählt habe. Aber ich habe abgedankt, weil ich den Weg der Pflicht gewählt habe. Ich habe die Krone nicht so gering geschätzt, dass ich sie hastig verschenkt habe.“ 

„The Heart Has Its Reasons“ von der Herzogin von Windsor (1955)

Doch nicht nur der zurückgetretene König von England blickte zurück. Auch Edwards Frau schilderte ihr Leben an seiner Seite. Dabei ging es jedoch nicht in erster Linie um die Liebesbeziehung des Paares, wie der Titel der Memoiren annehmen lässt. Vielmehr beschrieb die Frau des Exil-Royals ihren glamourösen Lebensstil an seiner Seite. 

Natürlich durften aber auch Kindheit und junge Jahre nicht fehlen. Für ihren ersten Ehemann, Winfield Spencer Jr., fand Wallis nicht gerade schmeichelhafte Worte. Ihren zweiten Gatten nahm sie nach etwa 150 Seiten ins Visier und skizzierte ihre nicht sehr standesgemäße Affäre, die sie binnen kürzester Zeit in die oberen Sphären der britischen Gesellschaft beförderte. Mit der Abdankung des Monarchen allerdings verlor offenbar auch die Leidenschaft im Banne der vormals verbotenen Liebe ihren Glanz.  

„Meine Geschichte“ von Herzogin Sarah von York (1996)

Sarah Ferguson, 62, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit Kinderbüchern einen Namen als Autorin gemacht. Ihre ersten Sporen auf diesem Gebiet allerdings verdiente sie sich mit dem Verfassen ihrer Memoiren nach dem Ende ihrer Ehe mit Prinz Andrew, 62. Im Jahr 1996 erschien "ihre Geschichte" als Mitglied der britischen Royals. 

Im Mittelpunkt stand dabei unter anderem ihr Leben im Rampenlicht und die Verfolgung durch die Paparazzi. Gewiss, Sarah ließ in dieser Zeit fast kein Fettnäpfchen aus. Ihre angeblichen Affären während der Beziehung mit dem zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth, 96, bescherten der britischen Yellowpress hohe Verkaufszahlen. Vor allem ein Foto, das den amerikanischen Finanzmanager John Bryan angeblich beim Saugen an ihrem Zeh zeigte, sorgte für Furore. Sarah bemühte sich in ihren Lebenserinnerungen, den aus der Ferne geschossenen Schnappschuss als Trugbild zu entlarven und beteuerte, wie schamerfüllt sie angesichts der schlüpfrigen Story den königlichen Verwandten gegenübertrat und sich entschuldigte. Heute gehören Bilder wie diese der Vergangenheit an. Die Mutter von Prinzessin Beatrice, 34, und Prinzessin Eugenie, 32, ist ruhiger geworden und führt ein royales Leben auf Distanz: Mit ihrem Ex-Mann lebt sie seit einigen Jahren wieder zusammen in der Royal Lodge in Windsor. Offiziell allerdings gehört ihr Leben als Royal im Dienste der Krone der Vergangenheit an. 

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