Princess Charming: Darum ist Irina Schlauch die Show so wichtig

Als erste lesbische Frau sucht Irina Schlauch beim Dating-Format "Pirncess Charming" auf TV NOW nach der großen Liebe. Eigentlich hatte sie sich als Kandidatin angemeldet, ist dann aber zu Princess gekrönt worden – zu recht! Die 30-jährige Rechtsanwältin verzaubert mit ihrer natürlichen und selbstbewussten Art nicht nur die Kandidatinnen sondern auch die Zuschauer:innen. Dabei ist Irina Schlauch vor allem wichtig, Sichtbarkeit und Akzeptanz für die Community zu schaffen. Welche Ratschläge sie anderen lesbischen Frauen geben würde, um zu sich zu stehen und was sie sich für die Zukunft wünscht, verrät sie im Interview.

GALA: Sie sind die weltweit erste Princess Charming! Welche Bedeutung hat das für Sie?
Irinia Schlauch: Ich fühle mich sehr geehrt, die erste Princess zu sein. Ich bin gerade überwältigt, wie viele positive und schöne Nachrichten mich erreichen – sogar aus China. Dieses Abenteuer auf Kreta mit so vielen Menschen nun teilen zu können, bedeutet mir sehr viel gerade.

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Seine Liebe im TV zu finden war sicherlich eine ganz neue Erfahrung. Was waren die größten Herausforderungen?
Einerseits ist die Kamerasituation natürlich besonders am Anfang ungewohnt gewesen. Die konnte ich jedoch nach kurzer Zeit zum Glück weitestgehend ausschalten. Ansonsten waren die Gruppendates sehr ungewohnt und teils überfordernd. Ich date im realen Leben ja eigentlich nur eine Person. Zudem war es teils schwierig, nach einem schönen Date direkt in das nächste Date zu gehen und sich dann in kurzer Zeit auf die jeweilige Person einzustellen.

Das macht die Entscheidung bestimmt nicht leicht. Was sollte Ihre "Traumfrau" denn am besten mitbringen?
Ich mag natürliche und sportliche Frauen, die offen, abenteuerlustig und selbstbewusst sind.

Warum ist es wichtig, dass es auch ein lesbisches Dating-Format im Fernsehen gibt?
Zum einen war es nur folgerichtig, dass es nun nach "Prince Charming" auch ein lesbisches Pendant gibt. Zum anderen schaffen wir durch "Princess Charming" mehr Sichtbarkeit für die lesbische Community. Wie es Gea, eine der Kandidat:innen,  so schön gesagt hat: "Der Regenbogen ist groß und es gibt noch so viele bunte Farben, die gezeigt werden müssen."

Stimmt! Das Format ist eine tolle Möglichkeit, um für die Normalisierung lesbischer Liebe zu sorgen. Welchen typischen Klischees und Vorurteilen wollen Sie entgegenwirken?
Ich finde Klischees – im Gegensatz zu Vorurteilen – nicht schlimm und kann über manche auch schmunzeln. Einige werden auch auf mich zutreffen. Wir möchten in der Show aber zeigen, dass wir mehr sind als die typischen Klischees, die manche Leute über lesbische Personen im Kopf haben, und uns auf diese nicht reduzieren lassen.

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In die Öffentlichkeit zu gehen, ist ein wichtiger, aber auch mutiger Schritt. Denn schlimmer Weise herrscht immer noch viel Hass und Diskrimierung. Haben Sie damit selbst schon Erfahrung machen müssen?
Ich habe bisher aufgrund meiner Sexualität bisher zum Glück noch keinen Hass und oder Diskriminierung erfahren müssen. Ich weiß aber auch, dass als weiße cis-Frau, die eher „feminin“ wirkt, auch sehr privilegiert bin und insofern aufgrund meiner Erfahrungen nicht auf andere schließen kann. Leider führt Homosexualität noch immer zu Hass und Diskriminierung, weil es manche Menschen einfach noch nicht verstanden haben.

Durch Ihre selbstbewusste Art sind Sie für viele Personen ein Vorbild. Was würden Sie Frauen raten, die sich outen wollen, sich aber noch nicht trauen?
Mir hat es in meiner Orientierungsphase geholfen, Filme mit lesbischem Content zu schauen und lesbische YouTube-Stars zu verfolgen. Insbesondere Vorbilder, die ganz frei ihre Sexualität leben, haben mir da geholfen. Ich hoffe, dass wir durch das Format auch vermitteln können: "Hey. Ihr seid nicht anders. Ich seid genau richtig!". Zudem würde ich raten, sich einer Person, der man hundertprozentig vertraut, anzuvertrauen. Das nimmt bereits einen enormen Druck von den Schultern. Wichtig ist aber auch, dass jede:r über den Zeitpunkt des Outings selbst bestimmen kann. Wer sich dazu noch nicht bereit fühlt, muss sich auch noch nicht outen.  

Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Ich würde mir wünschen, dass wir alle irgendwann so frei lieben können, dass es gar nicht mehr großartig thematisiert werden muss, welche sexuelle Orientierung man hat.

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