Nicht nur am Valentinstag: So bleibt die Liebe frisch

Nicht nur am Valentinstag: So bleibt die Liebe frisch

Paartherapeuten verraten

Blumen, Schokolade, Kärtchen: Am Valentinstag schenken sich Paare kleine Aufmerksamkeiten, um einander ihre Liebe zu zeigen. Andere fühlen sich am 14. Februar unter Druck gesetzt, ihrem Schatz etwas schenken zu müssen. Wie sinnvoll ist der Valentinstag also? Die Paartherapeuten Michael Cöllen und Ulla Holm-Cöllen sehen im Feiertag der Liebe Potenzial für die Beziehung – vorausgesetzt, Paare gehen den Tag richtig an. Die Autoren von „Liebe trotz Zeitnot: Brennpunkte einer Paarkultur“ und „Lieben & Verzeihen: Wie sich Paare wiederfinden“ raten, den Valentinstag als einen „Weckruf-Tag“ zu betrachten.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Michael Cöllen, was er darunter versteht: „Paare sollten ihn als Anreiz nehmen, ihrem Partner die Liebe nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern kontinuierlich zu zeigen. Partnerschaftliche Zuwendung ist Nahrung für die Liebe und für die Seele. Viel wichtiger als große Gesten und Geschenke ist eine tägliche Erinnerung an die Liebe.“ Als Beispiel führt er an: „Versuchen Sie, Ihrem Partner drei Minuten am Tag bewusst in die Augen zu schauen.“ Gleich am Valentinstag könnten Paare damit beginnen.

So wird der Valentinstag zum Feiertag der Liebe

Die Experten raten, dem Partner am Feiertag der Liebe ein persönliches Geschenk zu machen und sich aktiv mit der Beziehung auseinanderzusetzen. Als Beispiel nennt Michael Cöllen einen Liebesbrief, da es sehr wichtig sei, „die Zärtlichkeit, die füreinander da ist, zur Sprache zu bringen“. Er empfiehlt, dem Liebsten oder der Liebsten nicht „einfach nur ein Kärtchen“ zu schreiben, sondern einen Brief. „Schreiben Sie nicht nur auf, dass Sie Ihren Partner lieben, sondern schreiben Sie über Ihre Gefühle. Als Beispiel: Du bist mir wichtig, weil du ein so offenes Herz hast, weil du verantwortlich bist“, erklärt der Paartherapeut. Denn ähnlich wie Kinder bräuchten auch Erwachsene Zuneigung und Bestätigung. Der Liebesbrief sollte danach nicht einfach in einer Kiste verschwinden. „Den Brief einander vorlesen, möglichst auch vor den Kindern“, rät Michael Cöllen.

Der Autor hat einen weiteren Tipp für den Valentinstag: „Wie an Silvester könnten sich Paare auch am Valentinstag gute Vorsätze nehmen und diese gemeinsam aufschreiben. Zum Beispiel, sich regelmäßig Intensiv-Paarzeit zu nehmen – also mit Körper, Geist und Seele gleichzeitig dabei sein – ohne äußere Ablenkung, aber ohne sexuelle Zielsetzung.“ Entscheidend für eine funktionierende Beziehung seien nicht etwa viele Geschenke oder oberflächliche Gespräche. Der Paartherapeut betont: „Wichtig ist ein aktiver Dialog zwischen den Partnern. Dieser sollte auch regelmäßig in die Tiefe gehen: Setzen Sie sich auch mal mit Kritik Ihres Partners auseinander und seien Sie selbstkritisch.“

Auch wenn Partner bereits einen gemeinsamen Haushalt führen und gemeinsame Kinder haben, sollten sie sich bewusst Zeit für Treffen nehmen, empfiehlt Ulla Holm-Cöllen zudem. „Viele Paare lehnen es ab, sich zu verabreden. Doch genau das ist wichtig, um qualitative Paarzeit zu erleben“, erklärt sie. Der Valentinstag könne der erste Anlass sein, mit seinem Partner auf ein Date zu gehen – auch wenn es Corona-bedingt nur ein langer Spaziergang wird. Ulla Holm-Cöllen erklärt, worauf es bei einem Date mit dem Partner ankommt: „Um sich näher zu kommen und verbunden zu fühlen, sollten sich die Partner gegenseitig tiefgründige Fragen stellen, etwa: Was tut dir gut? Wie kränke ich dich? Was sind deine Träume, Fantasien, Wünsche?“

Die Liebe pflegen – nicht nur am Valentinstag

„Der Valentinstag dient Paaren als Bestätigung, zusammenzugehören“, sagt Ulla Holm-Cöllen. Damit Paare ihre Liebe zueinander jedoch nicht nur an diesem Feiertag zeigen, sollten sie sich diese im gemeinsamen Alltag durch regelmäßige, körperliche Zärtlichkeiten zeigen, „ohne sexuelle Hintergrundgedanken“, rät sie. „Sinnliche, zärtliche Berührungen bleiben nicht nur auf der Haut, sondern erzeugen im Inneren eine Resonanz, ein Gefühl von ‚Ich bin gemeint'“, weiß sie.

Zudem empfiehlt die Autorin, sich immer wieder die Sinnfrage der Partnerschaft zu stellen: „Warum bin ich eigentlich mit dir zusammen?“ Wer sich das regelmäßig klarmache, bewahre die Liebe. „Eine Liebesbeziehung ist die größte Herausforderung – auch für die Persönlichkeitsentwicklung, denn niemand fordert einen so sehr wie der Partner“, erklärt sie. „Wir zeigen einander im Alltag nicht nur unsere positiven Seiten, sondern auch unsere Schattenseiten. Liebe ist der Austausch von Körper, Geist und Seele.“

spot on news

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel