Lynyrd-Skynyrd-Gründungsmitglied Gary Rossington gestorben

Gary Rossington, Gründungsmitglied der legendären US-Rockband Lynyrd Skynyrd, ist tot. Rossington sei am Sonntag (Ortszeit) im Alter von 71 Jahren gestorben, teilte die Gruppe mit.

„Gary ist jetzt bei seinen Skynyrd-Brüdern und seiner Familie im Himmel und spielt schön auf, wie er es sonst immer tut.“ Mit Rossington ist das letzte überlebende Mitglied der Originalbesetzung der Band gestorben, die in den 1970er Jahren den Südstaaten-Rock populär machte.

New York. Rossington hatte dem Tod nach einem Bericht des Magazins „Rolling Stone“ mehr als einmal ein Schnippchen geschlagen. 1976 überlebte er einen Autounfall, als er mit seinem Ford in einen Baum fuhr. Damals inspirierte der Vorfall die Band zum mahnenden Song „That Smell“. Nur ein Jahr später kam Rossington bei einem Flugzeugabsturz, bei dem Leadsänger Ronnie Van Zant, Gitarrist Steve Gaines und Sängerin Cassie Gaines starben, mit Armbrüchen, einem zertrümmerten Bein und Magen- und Leberverletzungen davon.

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„Eine niederschmetternde Sache“

„Es war eine niederschmetternde Sache“, sagte Rossington im Gespräch mit „Rolling Stone“ 2006 über den tragischen Tod seiner Bandkollegen. „Man kann nicht sehr beiläufig darüber reden und keine Gefühle dabei haben.“

Fünffachen Bypass-Operation und Herzattacke

2003 unterzog sich Rossington einer fünffachen Bypass-Operation. Zwölf Jahre später erlitt der Gitarrist eine Herzattacke, auf die etliche weitere Eingriffe am Herzen folgten. Zuletzt musste er Lynyrd Skynyrd im Juli 2021 verlassen, um sich von einer Herz-Operation zu erholen. Bei jüngsten Konzerte spielte Rossington nur stellenweise, mitunter setzte er ganze Shows aus.

Lynyrd Skynyrd gründete der in Jacksonville in Florida geborene Rossington in den 60er Jahren gemeinsam mit seinen Freunden Bob Burns (Schlagzeug), Larry Junstrom (Bass), Van Zant (Leadgesang, Gitarre) und Allen Collins, ebenfalls Sänger und Gitarrist. Die Liebe zum Baseball verband die Jungen. Der Bandname geht auf den ähnlich klingenden Namen eines Sportlehrers an Rossington Highschool zurück – und auf eine Figur aus dem Spaßsong „Hello Muddah, Hello Fadduh“ von 1963.

Country-angehauchtem Blues-Rock und Südstaaten-Soul

Die Band veröffentlichte ihr erstes Album 1973 – eine Sammlung von Country-angehauchtem Blues-Rock und Südstaaten-Soul. Das Album enthielt Klassiker wie „Tuesday’s Gone“, „Simple Man“ und „Gimme Three Steps“. Der Schlusstrack jedoch, das fast zehnminütige „Free Bird“, wurde zum Aushängeschild der Gruppe, was nicht zuletzt an Rossingtons eindrucksvollem Spiel auf seiner Gibson SG lag.

Nie als tragische Band betrachtet

Er habe Skynyrd nie als tragische Band betrachtet, trotz aller Dramen und Todesfälle, sagte Rossington dem „Rolling Stone“. „Ich betrachte das nicht als Tragödie – ich betrachte das als Leben“, erklärte er bei der Aufnahme der Band in die Rock & Roll Hall of Fame 2006. „Ich denke, das Gute überwiegt das Schlechte.“

(APD)

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