Lukas Graham: "Es waren große Mengen von Marihuana und Alkohol"
Sänger im Interview
Die dänische Band Lukas Graham um Frontmann Lukas Forchhammer (34) schaffte 2015 mit dem Hit „7 Years“ den großen internationalen Durchbruch. Auch Songs wie „Love Someone“ oder „Mama Said“ überzeugten die breite Masse. Drei Alben folgten bis 2018, dann wurde es ruhig um die Jungs aus Kopenhagen. Doch am 20. Januar meldet sich die Band mit ihrem neuen Album „4 (The Pink Album)“ zurück.
Lukas Forchhammer hat mit seinen 34 Jahren schon einiges erlebt. Der Sänger, der im Kopenhagener „Hippie“-Staat Christiania aufgewachsen ist, hatte unter anderem mit einer Drogensucht zu kämpfen. 2020 zog er schließlich die Reißleine. „Ich fühlte mich nüchtern nicht wohl und auch nicht betrunken oder high, also beschloss ich, etwas dagegen zu tun“, erklärt der Sänger. Zudem musste der Musiker bereits den Tod seines Vaters verkraften. Wie er trotz der vielen Schicksalsschläge die Hoffnung nicht verliert und wie seine zwei Töchter sein Leben verändert haben, erzählt Forchhammer im Interview mit spot on news.
Lukas Forchhammer: Am bedeutendsten ist, dass ich wieder Vater geworden bin. Wir konnten wegen Covid-19 mehrere Jahre lang nicht touren und ich wurde Ende 2020 clean und nüchtern. Es hat Spaß gemacht, wieder in meiner Heimatstadt Kopenhagen zu schreiben und zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt so viel zu Hause zu sein.
Forchhammer: Es waren große Mengen von Marihuana und Alkohol. Während der Pandemie stellte ich fest, dass ich täglich rauchte und trank, auch wenn ich allein war. Ich fühlte mich nüchtern nicht wohl und auch nicht betrunken oder high, also beschloss ich, etwas dagegen zu tun. Das war die beste Entscheidung meines Erwachsenenlebens.
Forchhammer: Therapie, Training, Sauna – einfach neue Gewohnheiten. Und ich glaube, der beste Weg ist, auf dieselben Partys zu gehen und sich all die betrunkenen Leute anzuschauen. Dann wirst du feststellen, dass niemand schlauer wird, wenn er betrunken ist. Es gibt viele Methoden und einige funktionieren definitiv besser als andere. Für mich funktioniert das hier.
Forchhammer: Ich habe nie mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Meine Eltern haben mir beigebracht, immer an mich selbst zu glauben und auf meine eigene Fähigkeit zu vertrauen, mir Ziele zu setzen und sie zu erreichen.
Forchhammer: Ich denke, sie verlassen uns, wenn wir aufhören, uns an sie zu erinnern.
Forchhammer: Wir haben jedes Jahr am 22. Dezember eine Spendenaktion gemacht. Damit habe ich mit ihm zusammen angefangen, als ich 16 war. Seit seinem Tod mache ich das weiterhin jedes Jahr. Es ist auch seltsam, an den Geburtstagen meiner Kinder keinen Vater zu haben. Denn ich weiß, dass er ein toller Großvater gewesen wäre.
Forchhammer: Ich glaube, dass das Morgen hell und das Morgen hoffnungsvoll ist. Am Ende des Tages ist der Preis des Lebens der Tod. Leider sterben einige Menschen zu früh und andere beschließen, uns zu verlassen, bevor ihre Zeit gekommen ist. Die Hoffnung aufzugeben, wäre eine Beleidigung für die geliebten Menschen, die wir begraben haben.
Forchhammer: Auch das wird vorübergehen. Aber das gilt auch für die guten Dinge. Genieße also die guten Dinge in dem Wissen, dass sie irgendwann zu Ende gehen werden. Und genieße das Schlechte in dem Wissen, dass die Zeit vorübergehen wird. Wenn ich eine schwere Zeit durchmache, versuche ich, kleine Dinge zu finden, für die ich dankbar sein kann. Das hilft normalerweise.
Forchhammer: Es ist wunderbar, wenn man nicht die wichtigste Person im eigenen Leben ist. Wenn ich morgens aufstehe, muss ich an meine Kinder denken, und ich genieße es wirklich, früh aufzustehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich mache ihnen Frühstück und packe ihre Lunchpakete. Früher habe ich nie darüber nachgedacht, wenn ich für mehrere Monate um die Welt reiste, aber jetzt bin ich mir der Tatsache, dass ich allein in einem Hotelzimmer bin, sehr bewusst. Es dauert immer eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt habe, allein zu schlafen und nicht meine Frau und meine beiden Kinder im Bett zu haben.
Forchhammer: Ich möchte, dass meine Töchter etwas tun, das sie glücklich macht und ihnen ein Gefühl der Erfüllung und Leistung gibt. Wenn das Singen ist, toll. Wenn sie Hausfrauen werden, großartig. Es kommt nicht darauf an, was du tust, sondern wie du dich fühlst.
Forchhammer: Ich glaube nicht, dass sie jemals wichtig für mich waren. Aber es ist schwer, sich nicht an den Zahlen zu orientieren. Am wichtigsten ist es für mich, glücklich zu sein. Glücklich zu sein, wenn ich morgens zur Arbeit gehe und das gleiche Gefühl habe, wenn ich abends ins Bett gehe. Das Gefühl der Selbstverwirklichung. Davon abgesehen sind Chartplatzierungen und internationale Musikpreise auch eine schöne Sache, aber man sollte sie nicht mit Versagen gleichsetzen, wenn man sie nicht bekommt. Nicht alle guten Songs sind Hits und nicht alle Hits sind gute Songs.
Forchhammer: Endlich ein neues Album zu veröffentlichen, wird sich großartig anfühlen. Und wir gehen endlich wieder auf Tour. Es wird wundervoll sein, wieder durch ganz Deutschland zu touren, unseren Fans in die Augen zu schauen und daran erinnert zu werden, warum wir überhaupt angefangen haben, das zu machen.
spot on news
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