König Charles III. begleitet Sarg der Queen: Ergreifende Prozession durch Edinburgh

Vom Holyrood Palace zur St. Giles-Kathedrale in Schottland

König Charles III. begleitet Sarg der Queen: Ergreifende Prozession durch Edinburgh

Dudelsack-Klänge leiten Leichenprozessionszug ein

Es dürfte der emotionalste Moment seit der Todesnachricht für König Charles III. gewesen sein. Vier Tage nach dem Tod seiner geliebten Mutter Queen Elizabeth II., hat der frischgebackene König ihren Sarg bei einer Prozession durch Schottland geleitet. Ein Geleit, das wie der Tod der Rekord-Königin selbst in die Geschichte eingehen könnte. Wir zeigen die Prozession oben im Video.

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Bevor die Queen an diesem Dienstag von Edinburgh nach London übergeführt wurde, haben Tausende Schotten bei einem Trauerzug Abschied von der gestorbenen Elizabeth II. genommen. König Charles III. führte am Montag in der Altstadt der schottischen Hauptstadt zu Fuß eine Prozession mit dem Sarg an. Am Morgen hatte der neue Monarch in London Beileidsbekundungen der Parlamentarier von Unter- und Oberhaus entgegengenommen. Enkel Prinz Harry würdigte die Queen erneut als Vorbild für Pflichterfüllung und dankte für ihr Lächeln.

Video:Prinz Andrew während Queen-Prozession beschimpft

Tausende Schottinnen und Schotten säumten den Weg, als neben Charles (73) hinter dem Wagen mit dem in die royale Standarte eingehüllten Sarg auch seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Edward (58) und der umstrittene Prinz Andrew (62) liefen.

Während des Trauerzugs wurde ein 22-Jähriger festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Ihm wird Landfriedensbruch vorgeworfen. In sozialen Netzwerken wurde ein kurzer Clip geteilt, der zeigt, wie ein Mann die Prozession anbrüllt, bevor er weggezogen wird.

Die Prozession führte von der königlichen Residenz, Palace of Holyroodhouse, zur gut einen Kilometer entfernten St.-Giles-Kathedrale, in der ein Gottesdienst stattfand. Der geschlossene Sarg sollte dort für rund 24 Stunden aufgebahrt bleiben, damit die Bevölkerung weiter Abschied nehmen kann.

Prinz Andrew während Queen-Prozession beschimpft

Charles und Camilla mit Beifall empfangen

Prinz Andrew trug bei der weitgehend stummen Prozession als einziges der Queen-Kinder keine militärische Uniform. Die Queen hatte ihm Anfang des Jahres wegen der Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein alle militärischen Dienstgrade aberkannt. Seine offizielle Rolle als Repräsentant des Königshauses hatte er vorher schon eingebüßt.

Charles und seine Frau, Königin Camilla, wurden mit Beifall empfangen, als sie Montagnachmittag mit ihrem Wagen in der Innenstadt von Edinburgh eintrafen. Tausende Menschen hatten sich schon seit den Morgenstunden entlang der zentralen Straße Royal Mile eingefunden.

Dienstagabend kommt der Sarg in London an

Für Dienstagabend ist die Überführung des Leichnams der Queen per Flieger nach London geplant, wo die Gestorbene für mehrere Tage aufgebahrt werden soll. Dort fanden sich schon am Montag erste Trauernde am vermuteten Anfang der Warteschlange ein.

Am Mittwoch führt Charles auch in London einen Leichenzug an, der vom Buckingham-Palast zum Parlament führen soll. Dort wird der Sarg auf einem als Katafalk bezeichneten Gerüst in der Westminster Hall ab 17 Uhr (Ortszeit) aufgebahrt. Zur Totenwache werden Hunderttausende Menschen erwartet. Ein konservativer Abgeordneter sprach am Montag sogar von bis zu zwei Millionen Menschen.

Bis zum Morgen des Staatsbegräbnisses hat die Bevölkerung die Möglichkeit, der Queen einen letzten Besuch abzustatten und sich zu verabschieden. Das Staatsbegräbnis, zu dem für Deutschland Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anreisen will, ist für Montag, den 19. September, angesetzt. Die Briten erhalten dafür einen Extra-Feiertag. Bis dahin gilt Staatstrauer, offizielle Veranstaltungen und der parlamentarische Betrieb sind ausgesetzt. (cko mit dpa)

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