Keine "Ballermann-Knalltüte": Mit diesem Vorurteil will Mickie Krause bei "Let’s Dance" aufräumen

Am Freitag beginnt die 14. Staffel von „Let’s Dance“. Mit dabei: Partysänger Mickie Krause. Bei der RTL-Tanzshow möchte er zeigen, dass er keine „Ballermann-Knalltüte“ ist und mit Disziplin von sich überzeugen. Im Interview verrät er, wie die Vorbereitungen laufen und warum er keine Angst vor Joachim Llambis hat.

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Am Freitagabend beginnt die 14. Staffel von „Let’s Dance“. Vor dem Auftakt des Tanzspektakels haben wir mit Partysänger Mickie Krause gesprochen, der mit seiner Teilnahme an der RTL-Tanzshow Vorurteile widerlegen und zeigen möchte, dass er keine „Ballermann-Knalltüte“ ist.

Mickie, ab Freitag hast du nur noch die Tanzschuhe an. Wie läuft die Woche vor dem „Let’s Dance“-Start ab?
Mickie Krause: Die Woche ist zeitlich hart durchgetaktet. Am Montag bin ich nach Köln gefahren und am Dienstag habe ich meine Mitstreiter und Mitstreiterinnen kennengelernt. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und hatten acht Stunden Zeit, gemeinsam einen Tanz einzustudieren, den ich dann mit zwei, drei anderen Promi-Männern in der Eröffnungsshow präsentieren werde. Der Mittwoch diente dem Auffrischen des Tanzes, am Donnerstag ging es zum Proben ins Studio, um am Freitagabend einigermaßen gut auszusehen.

Deine Tanzpartnerin ist noch nicht bekannt. Du hattest dir ursprünglich Ekaterina Leonova gewünscht, die in dieser Staffel allerdings nicht dabei sein wird.

Das ist schade, ich hatte sie in der TV-Show „Grill den Henssler“ kennengelernt und mich gut mit ihr verstanden. Als „russische Kampfpeitsche“ hätte sie mich genau dahin prügeln können, wo ich als Anfänger hin müsste. Darüber hinaus habe ich mich jedoch weniger mit meiner potenziellen Tanzpartnerin beschäftigt. Ich habe schon genug damit zu tun, mich mit der Frage auseinanderzusetzen, was ich mir mit „Let’s Dance“ überhaupt angetan habe.

Du hast dich sicherlich vorbereitet. Mal ehrlich: Wie oft bist du deiner jeweiligen Tanzpartnerin zuletzt auf die Füße getreten?

Ich hatte bisher zwei Basis-Einheiten, allerdings mit einem Profitänzer. Er hat mir die Grundschritte Cha-Cha-Cha, Rumba sowie den Langsamen Walzer beigebracht und meinte, dass ich mit viel Training die eine oder andere Runde überstehen könnte. Als Naturtalent stuft er mich nicht ein, aber es gab vor mir ja schon einige Kandidaten, für die Ähnliches galt und die dennoch weit gekommen sind. Ingolf Lück zum Beispiel hatte zu Beginn auch nicht gut getanzt, konnte sich jedoch von Show zu Show steigern – und die Staffel letztendlich sogar gewinnen (im Jahr 2018; Anm. d. Red.).

Es kommt bei „Let’s Dance“ auf das Gesamtpaket an. Dürfen wir mit deinen Dance-Moves wie „Biste braun, kriegste Fraun“ rechnen? Der Unterhaltungswert wäre definitiv hoch

Auf der einen Seite geht es natürlich um einen gewissen Unterhaltungswert, auf der anderen Seite ist es allerdings wichtig, dass man das Format ernst nimmt. Für mich ist „Let’s Dance“ kein Kindergeburtstag und ich bin nicht dabei, um den Spaßvogel zu geben. Die Zuschauer erwarten schon, dass man Leistung bringt. Und ich bin bereit, diesen Erwartungen des Publikums zu entsprechen.

Diesen sportlichen Ehrgeiz hätte man von einem Partysänger nicht zwingend erwartet.

Und genau dieses Vorurteil möchte ich widerlegen. Ich will von Beginn an mit Disziplin und Ernsthaftigkeit an diese Aufgabe herangehen. Wenn mir meine Profitanzpartnerin dann den Raum für etwas Freestyle à la „Biste braun, kriegste Fraun“ geben sollte, mache ich das aber natürlich gerne.

Du bist als passionierter Marathonläufer bekannt. Daher dürfte dir auf dem Parkett zumindest nicht so schnell die Puste ausgehen. Ist dein Hobby ein Vorteil?

Es ist schon wichtig, eine Grundfitness und Kondition mitzubringen. Das trifft auf mich definitiv zu. Man braucht diese Eigenschaften, um vier Tage à acht Stunden trainieren zu können. Klar ist aber auch, dass es beim Tanzen um ganz andere Bewegungen geht als beim Joggen. Ich werde nach den ersten Einheiten bestimmt ordentlich Muskelkater haben. Beim Marathonlaufen werden viele Muskelpartien nicht beansprucht, da der Bewegungsablauf gleichbleibend ist.

Auf welche Mitstreiter freust du dich besonders? Von Kai Ebel bis Obamas Halbschwester Auma – der Kandidaten-Mix ist diesmal sehr facettenreich.

Ich finde die Mischung sensationell, das Team hat eine hochinteressante Konstellation zusammengestellt. Mit Kai Ebel werde ich über unseren Lieblingsklub Borussia Mönchengladbach reden können. Simon Zachenhuber wird mein persönlicher Bodyguard, denn wenn er Boxen kann, dann kann er auch auf mich aufpassen. Auma Obama lebt wohl in Kenia und hat dort eine eigene Stiftung. Darüber möchte ich unbedingt mehr erfahren, denn ich wollte im vergangenen Jahr in Kenia eine Schule eröffnen (Krause hat bereits eine Schule in Ruanda und eine in Kenia eröffnet, eine dritte soll in Namibia gebaut werden; Anm. d. Red.). Jeder einzelne Promi in diese Staffel hat eine eigene Geschichte zu erzählen. Ich freue mich darauf.

Mit Rúrik Gíslason ist auch ein Ex-Profifußballer darunter. Fußballer gelten gemeinhin als hüftsteif. Wie verhält es sich bei Partysängern?

Ja, ich muss zugeben, dass es bei mir in eine ähnliche Richtung geht. Den richtigen Hüftschwung habe ich noch nicht drauf. Da fehlt es noch an der nötigen Eleganz. Ich hoffe aber sehr, dass ich diese Leichtigkeit und diese Emotion, die man für das Tanzen braucht, irgendwann empfinden werde. Wenn ich meine Leidenschaft als Sänger in meine Tanz-Performance transportieren kann, dann habe ich sehr gute Chancen, relativ weit zu kommen.

Viele „Let’s Dance“-Kandidaten haben regelrecht Angst vor dem Urteil von Joachim Llambi. Du auch?

Nein, dazu zähle ich nicht. Grundsätzlich habe ich vor Kritik keine Angst. Wenn sie begründet ist, dann nehme ich mich ihrer gerne an. Zudem glaube ich, dass auch Joachim Llambi zu schätzen weiß, was ich beruflich mache …

Das klingt so, als wäre das nicht immer der Fall.

Das stimmt. Es gibt immer noch Menschen, die meine Arbeit nicht als Job ansehen und mich als „Ballermann-Knalltüte“ betrachten. Bei Llambi war das von vornherein anders. Er weiß, dass ich einen knochenharten Job ausübe – andernfalls wäre ich schon längst weg vom Fenster. Ich gehöre auf Mallorca, neben Jürgen Drews, beinahe schon zum alten Eisen, weil ich seit nunmehr 22 Jahren kontinuierlich dort auftrete. Dafür braucht es Disziplin und Ehrgeiz – genauso wie beim Tanzen auch.

Klingt, als wäre „Let’s Dance“ ein sportlicher Wettkampf, aber es ist ja auch ein Unterhaltungsformat.

Das soll auch auf keinen Fall zu kurz kommen. Es gab in der Vergangenheit viele Kandidaten, die beim Publikum und in der Jury mit Humor gepunktet haben. Das möchte und werde ich auch tun. Allerdings möchte ich nicht die Rolle eines Oliver Pochers einnehmen, das ist nicht mein Ding. Das können die Leute von mir nicht erwarten.

Was dürfen die Fans dann von dir erwarten? Etwa einen Tanzsong zur Show?

Meine Absicht ist es erst einmal nicht, einen eigenen Song mit „Let’s Dance“ in Verbindung zu bringen. Das kann natürlich irgendwann passieren, wenn es sich ergeben sollte. Wir haben in den vergangenen Monaten jedoch viele Songs geschrieben und bereits produziert. Das Problem ist, dass wir aktuell gar keine Plattform haben, um die Titel zu präsentieren. Wir werden musikalisch erst dann wieder richtig Gas geben, wenn wir auf den Bühnen dieser Welt stehen dürfen. Ist das nämlich nicht der Fall, könnten sämtliche neuen Songs mit Hit-Potenzial verpuffen.

Wenn nicht, um einen Song zu promoten: Warum machst du bei „Let’s Dance“ mit?

Es ist schön, endlich wieder eine gewisse Struktur, eine geregelte Arbeitszeit zu haben. Das kenne ich seit März vergangenen Jahres nicht mehr. Jetzt trainiere ich bis zu sechsmal pro Woche. Und: Tatsächlich mache ich mit, um das Tanzen zu erlernen. Ich sehe das als Chance für mich, auf einfachem Wege einen Tanzkurs zu machen.

Bist du ein geduldiger Tanzschüler?

Ich würde schon sagen, dass ich ein geduldiger Tanzschüler bin. Allerdings merke ich auch, dass ich für bestimmte Tanzschritte länger brauche als vielleicht andere. In diesen Situationen spüre ich den Druck, sodass ich auch mal ungeduldig werden kann. Doch als Vater von vier Kindern ist man grundsätzlich ziemlich tiefenentspannt.

Zum Abschluss noch drei Entweder/Oder-Fragen: Slowfox oder Samba?

Weil ich beide Tänze noch nicht wirklich kenne, entscheide ich mich lieber für den Langsamen Walzer, der liegt mir ganz gut.

Llambi oder Mabuse?

Ich finde beide Juroren – und auch Jorge González – großartig und hoffe, dass ich immer mit einem blauen Auge davonkomme.

Paillettenhemd oder Frack und Zylinder?

In diesem Fall lieber Frack und Zylinder. Es sieht einfach edler und eleganter aus. Pailletten sind nicht wirklich meins. Ich lasse mich überraschen, schließlich werden die Outfits eins-zu-eins für uns geschneidert.


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