Italien nimmt Abschied von der Filmdiva

Am Montag (16. Januar 2023) ist Gina Lollobrigida im Alter von 95 Jahren verstorben. Wie italienische Medien berichten, findet die Beerdigung der Schauspielerin am Donnerstag, dem 19. Januar, statt. Beginn der Trauerfeier ist um 12:30 Uhr.

Lollobrigida wird in der Kirche Santa Maria in Montesanto in ihrer Heimatstadt Rom verabschiedet. Die Kirche am Piazza del Popolo ist auch als "Kirche der Künstler" bekannt. Hier finden seit 1953 wöchentlich Gottesdienste statt, an denen hauptsächlich Personen aus der Kunstwelt teilnehmen. Deswegen werden in der Kirche auch oft Trauerfeiern für bekannte Künstler abgehalten.

Aufbahrung noch bis Donnerstag

Vor der Beerdigung können sich Fans von der Schauspielerin verabschieden. Der Sarg von Gina Lollobrigida wird in einem Saal des Kapitols aufgebahrt. Besucher können die Aufbahrungsstätte ab Mittwoch (18. Januar) um 10 Uhr betreten. Sie ist bis 19 Uhr geöffnet. Am Donnerstagvormittag vor der Trauerfeier kann der Sarg von 9:30 bis 11:30 Uhr besichtigt werden. Viele bekannte italienische Persönlichkeiten wurden hier bereits aufgebahrt, im Februar 2022 etwa Monica Vitti (1931-2022), neben Gina Lollobrigida eine der größten Schauspielerinnen ihrer Generation.

„Gina nazionale“ und „schönste Frau der Welt“

Gina Lollobrigida gilt in Italien als Nationalheiligtum, sie wurde schon zu Lebzeiten als "Gina nazionale" verehrt. Nachdem sie Bildhauerei und Malerei studiert hatte, zog es sie Anfang der 1950er-Jahre zum Film. Schon früh drehte sie nicht nur in Europa, sondern auch in Hollywood, zum Beispiel in "Salomon und die Königin von Saba". 1961 wurde sie bei den Golden Globes als beliebteste internationale Schauspielerin ausgezeichnet.

Sie galt als "schönste Frau der Welt", nicht nur, weil sie für einen Film gleichen Titels 1956 den David di Donatello gewann, den wichtigsten italienischen Filmpreis. Schon mit drei Jahren soll sie einen Preis als schönstes Kleinkind Italiens gewonnen haben.

Ab den 1970er-Jahren machte sie sich im Filmgeschäft rar. Dafür erlangte sie Renommee als Fotografin. Noch später widmete sie sich der Politik, wenn auch ohne Erfolg. 1999 kandidierte sie für die italienischen Sozialdemokraten für die Wahl zum Europäischen Parlament. Erst letztes Jahr trat sie mit 95 Jahren für ein linkes Bündnis bei der Parlamentswahl in Italien an.

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