Herzogin Meghan hatte nie eine Chance: Deshalb war Herzogin Catherine ihr haushoch überlegen

Als die Verlobung von Prinz William und Kate Middleton im November 2010 verkünet wird, ist das Paar – abgesehen von zwei kurzen Pausen – sieben Jahre lang liiert. So lange, dass Kate in der Presse spöttisch "Waity Katie", "Die wartende Kate" genannt wird. Auch im Palast kommt sie nicht bei jedem gut an. Ein Insider sagt Jahre später gegenüber "Daily Mail": "Einige Leute waren sehr snobistisch zu Kate, als sie kam, aber sie hielt ihren Kopf gesenkt und machte weiter."

Nach der Hochzeit im April 2011 wendet sich das Blatt. Die Frau der Nummer zwei der britischen Thronfolge akzeptiert die Konditionen ihres neuen Lebens nicht nur, sondern adaptiert sie mit Bravour – und überzeugt die Öffentlichkeit, den Palast und die Königsfamilie sukzessive von ihren Qualitäten als künftige Königin. "Kate never puts a foot wrong", "Kate macht nie etwas falsch", ist bis heute immer wieder in Zeitungen zu lesen.

Herzogin Catherine: Eine perfekte Königin für das Vereinigte Königreich

"Kate hat ihre Rolle zum Erfolg gemacht, weil sie aus einem soliden bürgerlichen Umfeld stammte und darauf vorbereitet war, das [royale] Spiel zu spielen", sagt ein Insider zu "Daily Mail". Befürworter attestieren ihr, sich niemals in den Vordergrund zu spielen und ihren Mann nicht nur bedingungslos zu unterstützen, sondern in seiner royalen Rolle glänzen zu lassen. Kate sei pflichtbewusst, stelle ihre Bedürfnisse nie über die der Monarchie und sei ein absoluter Teamplayer, loben Hofberichterstatter. Im Gespräch mit der "Sunday Times" betont Penny Junor zudem, dass Kate die Popularität und die Bekanntheit nicht zu Kopf gestiegen seien.

Queen Elizabeth schätze die Frau ihres Enkels für "ihre Professionalität, ihr Engagement und ihre Fähigkeit, das königliche Leben in Schwung zu bringen, ohne nervös zu werden", verrät ein Palast-Informant "Closer Weekly" im Februar 2020. Eine der wichtigsten Regeln soll die Queen Kate einst selbst mit auf den Weg gegeben haben: Spreche niemals öffentlich über Angelegenheiten, die die Königsfamilie betreffen. Never complain, never explain. Ein Credo, das Kate schon vor der Verlobung mit Prinz William verinnerlichte und ihr bis heute Respekt einbringt.

Meghan Markle: Eine (unperfekte) Herzogin für das britische Königshaus

Meghan Markle ist weder im Königshaus noch in den elitären Kreisen der britischen High Society aufgewachsen; 1981 kommt sie als Tochter eines kaukasischen Lichtregisseurs und einer afro-amerikanischen Make-up-Artistin in den USA zur Welt. Als Meghan Harry 2016 kennenlernt, ist sie TV-Schauspielerin und bereits einmal geschieden. Kurzum: Eine Persönlichkeit, wie es sie noch nie zuvor in der Geschichte des britischen Königshauses gegeben hat. Das macht Meghan spannend, interessant und – anfangs – zu einem guten PR-Aushängeschild für die Monarchie. Die Botschaft bei der Verlobung mit Harry 2017 – anderthalb Jahre nach dem Beginn der Beziehung – ist klar: Queen Elizabeth und ihre Familie  gehen mit der Zeit und öffnen sich dem 21. Jahrhundert. 

Doch Meghans Stärken in der bürgerlichen Welt sind gleichzeitig ihre Schwächen in der höfischen. Freunde und Biographen beschreiben sie als selbstbewusst, ambitioniert, zielstrebig und progressiv. Eine Frau, die weiß, was sie will. Eine Frau, die gehört werden will. Eine Frau, die für sich selbst sprechen will. Und eine, die eine andere Arbeitsethik mitbringt als die Mitglieder des Palast-Apparats. Man kann sagen: Meghan hat Eigenschaften, die prädestiniert dafür sind, mit dem über Jahrhunderte gewachsenen Protokoll des Hofs zu kollidieren. 

Das Leben am Hof ist anders als gedacht

"Sie hat keine Ahnung von der Institution, in die sie eingeheiratet hat. Sie meint, sie sollte mit der Königin und der Herzogin [von Cambridge] auf Augenhöhe sein, damit sich die Welt um sie dreht", sagte ein Adjutant der Royals zu "Daily Mail". "Was sie überhaupt nicht versteht oder akzeptiert, ist die [royale] Hackordnung." Und diese ist klar geregelt: An der Spitze stehen die Queen und ihr Mann, danach das Ehepaar Cornwall, dann die Cambridges und erst dann die Sussexes. Für Selbstverwirklichung ist kein Platz im Palast.

"Ich muss zugeben, dass ich die Sache etwas naiv angegangen bin“, gesteht Meghan im Interview mit Oprah Winfrey im März 2021 ein. "Ich wusste nicht besonders viel über die königliche Familie. Das war bei uns zu Hause nie ein großes Thema." Später ergänzt sie, dass "das Konstrukt" des Hofes für einen Erwachsenen, der zuvor "ein wirklich unabhängiges Leben" geführt habe, einengend sei. 

Auch Kulturunterschiede machen sich bemerkbar. Die britische "stiff upper lipp", die die Royals nach außen hin perfektionieren, habe sie nicht adaptieren können, verrät Meghan in einem Interview im Oktober 2019 Journalist Tom Bradby. Gefühle nicht zeigen und aussprechen zu dürfen sei schädlich für die mentale Gesundheit, ergänzt sie. Anderthalb Jahre später, im Oprah-Interview, wird Meghan offenbaren, wie tiefgreifend und ernst die Schäden an ihrer Psyche gewesen sind.

„Keep calm and carry on“ ist keine Option

Vor allem die negative Berichterstattung in den Medien und Hass auf Instagram macht Meghan zu schaffen. Ihrer Meinung nach hat der Palast zu wenig getan, um sie zu schützen. Ein anderer Insider meint dazu: "Wenn sie sich mit der Stiefmutter ihres Mannes, der Herzogin von Cornwall, zum Tee getroffen hätte, hätte sie vielleicht erfahren können, wie sie [Camilla] jahrelang von den Medien heimgesucht wurde. Camilla überlebte die Schläge, wie alle anderen in der königlichen Familie, indem sie still blieb, vorwärts ging und ihren Job machte." Genauso, wie Herzogin Catherine es tut und, wie es der Palast verlangt.

Still bleiben und weitermachen – das kann und will Herzogin Meghan irgendwann nicht mehr Sie will raus aus dem Königshaus, weg von der britischen Presse und ihren eigenen, selbstbestimmten Weg gehen. Im Januar 2020 geben sie und Prinz Harry den Rücktritt als Senior Royals bekannt.

Herzogin Meghan: Warum sie im Palast niemals eine Chance gegen Herzogin Catherine hatte

Kate und Meghan haben beiden einen britischen Prinzen geheiratet – dort beginnt und dort endet ihre Gemeinsamkeit. Jede von ihnen brachte beim Einstieg "in die Firma Windsor" unterschiedliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen mit – doch am Ende fühlte sich nur eine mit dem Job als Herzogin wohl. Meghan zog also ihre Konsequenzen und tat das, was viele Arbeitnehmer in ihrer Situation tun würden: Sie kündigte.

Unbestreitbar ist, dass die Fußstapfen der etablierten und von vielen bewunderten Herzogin Catherine im Palast und der Königsfamilie groß sind. Vielleicht zu groß, um ihnen zu folgen. Vor allem für eine Person wie Meghan Markle, die eine gänzlich andere Biographie und einen gänzlich anderen Charakter hat als ihre Schwägerin – und die ihre eigenen Fußspuren setzen will. 

Auch die britischen Medien, die die beiden Frauen ständig vergleichen, spielen dabei eine Rolle. Mit Herzogin Catherine auf der einen Seite und Herzogin Meghan auf der anderen Seite hat man die Idealbesetzungen von Protagonist und Antagonist gefunden – und es Meghan damit zusätzlich schwer gemacht, neben Kate zu bestehen.

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