Feminismus und Mainstream – Amy Schumer wird 40

New York (dpa) – Als Amy Schumer heiratete, sah sich die Komikerin mit der Frage konfrontiert, worüber sie künftig bei ihren Auftritten Witze reißen würde. „Alles, worüber du gesprochen hast, war, genagelt zu werden“, zitierte Schumer in der ikonischen US-Show „Saturday Night Live“.

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Am 1. Juni wird der Comedy-Star 40 Jahre alt – und hat das Repertoire auch darum erweitert, Tabus ums Schwangersein mit gewohnter Schärfe und Selbstironie einzureißen.

„Ich wusste nicht, dass schwanger zu sein, so schwer sein kann. Ich wusste das nicht, weil ihr Schlampen alle herum gelogen habt“, rief sie dem Publikum bei ihrer Bühnenshow „Growing“ („Wachsen“) entgegen. Denn das Klischee von Schwangerschaften sei es, das einem einmal kurz schlecht sei und im nächsten Moment streiche man voller Vorfreude das Kinderzimmer. Es ist diese Mischung aus Feminismus und Mainstream, die Amy Schumer zu einem der großen Namen im US-Comedy-Geschäft gemacht hat.

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Als Tochter von Geschäftsleuten – und übrigens auch als Großcousine des führenden demokratischen Politikers Chuck Schumer – wuchs sie zunächst in New Yorks Upper East Side auf. Nach einer schweren Erkrankung ihres Vaters zog es die Familie nach Long Island östlich der US-Metropole. Schumer hatte schon früh Spaß daran, Menschen zu unterhalten, galt in der Schule als Klassenclown und studierte Theater.

Den Durchbruch im US-Fernsehen schaffte sie schließlich 2007 in der NBC-Show „Last Comic Standing“. Sie erhielt dort erstmals nationale Aufmerksamkeit für ihre Scharfzüngigkeit sowie die Witze und die Leichtigkeit, mit der sie über weiblichen Sex im prüden Amerika sprach – indem sie künstliche Geschlechterrollen ablehnt und umdreht.

„Ich bin stolz darauf, dass ich eine Feministin bin“, sagte Schumer in einer ihrer Sketche. „Deshalb veranstalte ich heute meinen eigenen Gangbang, um zu beweisen, dass Frauen keine Objekte sind. Schaut, Männer: Ihr dringt nicht in unsere Vaginas ein, wir verschlingen Eure Penisse.“ Schumer bleibt dabei – für manche vielleicht zu herkömmlich – stets in den Grenzen der Comedy und erlöst ihr Publikum auch bei ernsten Themen recht schnell mit derben Lachern.

Ihre Genres erweiterte Schumer – die immer wieder auch Witze über den Schlankheitswahn und ihre eigene etwas füllige Figur macht – dabei stetig. Während sie mit dem klassischen Bühnenprogramm anfing, spielte sie bald in TV-Sketchen und Serien, verlieh Comic-Figuren ihre Stimme und schrieb mit „Trainwreck“ 2015 auch ihren ersten Film, in dem sie die Hauptrolle spielte. Zudem schrieb Schumer bereits 2016 eine Autobiografie, die es ganz nach oben auf die Bestseller-Liste der „New York Times“ schaffte.

Und auch als Mutter ihres Sohnes Gene, den sie mit ihrem Mann Chris Fischer 2019 bekam, wird Schumer den Amerikanern noch viele Einsichten mit auf den Weg geben können. Zum Beispiel, wenn Mobbing von Jungen gegenüber Mädchen als Zuneigung ausgelegt wird: „Ich denke, etwas, das man tun kann, wenn man Mutter ist, ist, diese Jungen in jungen Jahren zu etwas mehr Nettigkeit zu erziehen. Ich denke wirklich, dass das eine gute Idee ist.“

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