Er empfiehlt eine Social-Media-Pause

Nach über einem halben Jahr Pause gibt Max Giesinger (32, "80 Millionen") wieder ein Lebenszeichen von sich – in Form von Musik. Am Dienstag (9. Februar) hat er bereits die neue Single "Deine Zweifel" veröffentlicht, die er seiner Mutter gewidmet hat. Am Freitag (19. Februar) legt er mit einem weiteren Song mit dem Titel "Irgendwann Ist Jetzt" nach, zu dem um 17 Uhr auch ein Musikvideo erscheint. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht der Sänger über seine Auszeit und warum er jedem rät, sich mindestens einmal im Jahr eine Pause von den sozialen Medien zu gönnen. Außerdem verrät er, ob er wieder bei "The Masked Singer" miträtselt und wer in der aktuellen Staffel sein Favorit in der Musikshow ist.

„Irgendwann Ist Jetzt“ beschreibt viele Szenarien, von denen Sie schon lange träumen: etwa die große Liebe zu finden oder nur noch auf sich selbst zu hören. Welcher Traum davon könnte sich am schnellsten erfüllen?

Max Giesinger: Definitiv die Sache mit dem auf sich selbst hören. Das kann man ja jeden Tag immer wieder trainieren und sich fragen: Wie fühle ich mich mit dieser Entscheidung gerade? Je seltener ich mich in Situationen wiederfinde, bei denen ich mir früher dann gedacht habe: "Oh Gott, wie bin ich hier jetzt wieder reingeraten?", desto besser. Das spart jede Menge Energie!

Der Song ist eine Hymne für mehr Selbstvertrauen und Eigenverantwortung. In den vergangenen Jahren haben Sie damit immer wieder gekämpft. Wie haben Sie zu mehr Selbstwertgefühl gefunden?

Giesinger: Ich habe die letzten Jahre gemerkt, dass ich ein ordentliches Maß an Bestätigung von außen brauche, um mich wirklich wertvoll zu fühlen. Das hatte ich jahrelang nie hinterfragt. Mit 27 Jahren hat sich mein großer Traum erfüllt und ich habe mich für ein Jahr super hyped und glücklich gefühlt. Irgendwann ließ das nach und ich habe mich gefragt, wie das sein kann.

Ich dachte mir: Wenn man alles erreicht hat, was man sich immer gewünscht hat, müsste man ja ständig glücklich sein. Da das nicht der Fall war, habe ich begonnen, mich immer mehr mit dem Thema "Achtsamkeit" zu beschäftigen. Dabei habe ich gecheckt, dass ich einige falsche Glaubenssätze mit mir herumgetragen habe. Ich wusste ab dem Moment, dass meine Reise jetzt auch nach innen gehen muss, da ich im Außen meine größten Träume erreicht hatte, ich mich aber noch immer nicht "komplett" gefühlt habe.

Sie haben ein halbes Jahr Pause gemacht. Wofür haben Sie diese Zeit genutzt?

Giesinger: Mein primärer Plan war einfach nur zu relaxen. Aber schon nach ein paar Wochen habe ich einen unglaublichen Drang gespürt, wieder Songs zu schreiben. Ich habe dann mit zwei bis drei Songwriter-Freunden immer wieder für eine Woche ein Häuschen in der Natur gemietet. Das waren immer unfassbar inspirierende Trips, die mich total gepusht haben. Ich liebe die Songs, die dort entstanden sind.

Auch von den sozialen Medien haben Sie Abschied genommen. Wie befreiend war das für Sie? Werden Sie das ab jetzt öfter machen?

Giesinger: Ich kann es wirklich jedem raten, mindestens einmal im Jahr für ein paar Wochen eine Social-Media-Auszeit zu nehmen. Ich habe mich letztes Jahr an meinem Geburtstag dazu entschlossen, erst mal nicht mehr online zu gehen, solange es sich nicht wieder danach anfühlt. Daraus wurden dann vier Monate. Es war sehr spannend zu sehen, wie viel Zeit ich plötzlich wieder hatte und wie kreativ ich wurde. Da sprudelten plötzlich die Ideen und ich hatte nicht so einen "Dauerdunst" im Kopf. Viele glauben, dass man permanent mit der ganzen Welt connected sein muss. Aber daraus resultiert genau das Gegenteil: Man ist gar nicht mehr richtig da. "Zombie-Modus" on.

Ihren Song „Deine Zweifel“ haben Sie Ihrer Mutter gewidmet. Welche Stellung nimmt sie noch heute in Ihrem Leben ein?

Giesinger: Da ich bei meiner Mutter den Großteil meines bisherigen Lebens verbracht habe, ist sie natürlich eine Schlüsselfigur. Sie hat mich geprägt und ohne sie wäre ich ganz sicher nicht da, wo ich jetzt bin. Sie ist extrem stolz auf das, was die letzten Jahre in meinem Leben passiert ist. Aber sie ist dabei auch total entspannt geblieben und davor habe ich schon großen Respekt!

Wie hat Ihre Mutter auf den Song reagiert?

Giesinger: Sehr emotional. Da es danach etwas Gesprächsbedarf gab, haben wir über ein paar ältere Themen gequatscht. Das hat ziemlich gutgetan. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass uns der Song noch näher zusammengebracht hat.

Wie geht es Ihnen mit dem Corona-Lockdown?

Giesinger: Den Umständen entsprechend sehr gut. Ich habe die ganze Zeit für meine persönliche Weiterentwicklung genutzt und versucht, gute und wertvolle Dinge in mein Leben zu integrieren: Jeden Morgen circa eine Stunde Meditation und Yoga. Danach gibt es ein gesundes Frühstück. Ich versuche, so viel es geht in der Natur zu sein und meinen Körper fit zu halten. Viele meiner Musikerfreunde plagt aber die Existenzangst. Das beschäftigt mich sehr und bereitet mir Sorgen.

Wie nutzen Sie die Zeit ohne Konzerte? Haben Sie neue Hobbys entwickelt?

Giesinger: Ich spiele regelmäßig Tischtennis und habe im Sommer versucht, zweimal die Woche Tennisstunden zu nehmen. Im Sommer war ich häufiger mit meinem SUP (Stand Up Paddle, Anm. d. Red.) unterwegs. Das entspannt mich total, damit auf der Alster rum zu schippern.

Vor zwei Jahren waren Sie Jurymitglied bei „The Masked Singer“. Rätseln Sie auch in diesem Jahr wieder mit?

Giesinger: Wenn dann nur von Zuhause aus. Das macht schon großen Spaß, die eigenen Tipps mit seinen Freunden abzugleichen. Erstaunlich ist, wie oft man dann doch komplett daneben liegt.

Welches Kostüm ist in diesem Jahr Ihr Favorit?

Giesinger: Die Schildkröte finde ich super. Das liegt aber daran, dass ich zu Teenie-Zeiten selbst zwei Wasserschildkröten besaß. Paul und Otto!

In diesem Jahr soll ein neues Album von Ihnen kommen. Was dürfen Sie schon darüber verraten?

Giesinger: Ich finde, dass wirklich großartige Songs entstanden sind. Einen Vorgeschmack gibt's ja schon.

Welche weiteren beruflichen und persönlichen Pläne haben Sie noch für das Jahr 2021?

Giesinger: Versuchen entspannt zu bleiben und ein guter Mensch zu sein.

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