"Die Ringe der Macht": Diese Schlacht macht "Herr der Ringe" alle Ehre

"Die Ringe der Macht": Diese Schlacht macht "Herr der Ringe" alle Ehre

Die bisher stärkste Folge

Nach einigen eher verhalten aufgenommenen Episoden nimmt Amazons „Herr der Ringe“-Serie in Folge sechs spürbar Fahrt auf – und alldiejenigen unter den Zuschauern, die sich gefragt haben, wofür das kolportierte Budget von einer Milliarde US-Dollar aufgewendet wird, erhalten eine Antwort. Die „Ringe der Macht“-Episode „Udûn“ besteht fast ausschließlich aus einer einzigen Schlacht zwischen furchteinflößenden Orks und den Menschen der Südlande – und liefert die bislang fesselndste Action und die höchsten Schauwerte der gesamten Serie.

Zahlreich und lautstark waren bisher die Kritiker von Amazons Fantasy-Großprojekt. In der „Herr der Ringe“-Serie passiere zu wenig und die verschiedenen, über den Kontinent Mittelerde und das Inselkönigreich Númenor verteilten Handlungsstränge seien zu unverbunden, lauteten nur zwei der oft gehörten Einwände gegen „Die Ringe der Macht“.

Episode sechs, die unter der Regie von Charlotte Brändström (63) entstanden ist, räumt mit diesen beiden Kritikpunkten jedoch unzweifelhaft auf. Der bisherige Númenor-Handlungsstrang um Galadriel (Morfydd Clark, 33) läuft in den Südlanden mit dem Elben Arondir (Ismael Cruz Córdova, 35) und der Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi, 42) zusammen. In einem atemlos getakteten Gefecht kämpfen die Bewohner des späteren Mordor gegen anstürmende Ork-Horden – um im Angesicht der sicheren Niederlage von der heraneilenden Kavallerie Númenors gerettet zu werden.

Selbstverständlich erinnert diese Attacke in letzter Sekunde an Gandalfs (Ian McKellen, 83) Eingreifen im zweiten „Herr der Ringe“-Film „Die zwei Türme“ aus dem Jahr 2002 – wie sich überhaupt die Serie „Die Ringe der Macht“ zum Ende der ersten Staffel mehr und mehr auf Peter Jacksons legendäre Filmtrilogie zu besinnen scheint. Denn auch hier bildete die Schlacht um Helms Klamm lediglich den Auftakt für weitere fieberhafte Gemetzel im Trilogie-Abschluss „Die Rückkehr des Königs“ (2003).

In dem epischen, Episoden-langen Kampf aus Folge sechs finden die Serienmacher scheinbar mühelos die richtige Balance zwischen brutaler Action und eher ruhigeren Charaktermomenten, die auch den Zuschauern eine Atempause gönnen. Das Aufeinandertreffen der Orks und Menschen ist dabei exzellent choreographiert, und einzelne Aktionen wie Galadriels fulminantes Ausweichen auf dem Rücken ihres Pferdes werden Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Als wäre all dies noch nicht genug, überrascht die Episode „Udûn“ zudem mit einem beeindruckenden Cliffhanger-Ende, das tief in der Mythologie von Vorlagenautor J.R.R. Tolkien (1892-1973) verwurzelt ist.

Denn beim Vulkan, der am Ende von Folge sechs so explosiv ausbricht, handelt es sich um jenen Schicksalsberg, in dessen Flammen Bösewicht Sauron den Einen Ring schmieden wird – und in dessen Feuer Frodo (Elijah Wood, 41) und Sam (Sean Astin, 51) das machtvolle Artefakt auch letztendlich wieder zerstören. „Herr der Ringe“-Fans erleben hier zum ersten Mal in bewegten Bildern, wie sich die grünen Südlande in das karge, unfruchtbare Mordor verwandeln, den wohl gleichrangig mit dem Auenland berühmtesten Schauplatz aus Tolkiens Werken. Nun ist die Sonne verdunkelt, und die lichtscheuen Orks haben ein Zuhause, das sie auch im Dritten Zeitalter und während Jacksons Filmtrilogie der frühen 2000er Jahre noch bewohnen werden.

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