Robert Redford wird heute 85 Jahre alt. Seit mehr als 25 Jahren steht eine Frau fest an seiner Seite: Sibylle Szaggars. Die gebürtige Hamburgerin hat ihren berühmten Ehemann stark geprägt – und einige deutsche Einflüsse geltend gemacht.
Heute wird die lebende Leinwandlegende 85 Jahre alt – und alles, was es über Redford zu erzählen gibt, wurde schon etliche Male aufgeschrieben, wiederholt und in doppelter Ausführung unter die Leute gejubelt. Zumal der US-Star seit 2019, als er einen Kurzauftritt in „Avengers: Endgame“ hinlegte, die Kostüme an den Nagel gehängt hat und seinen Ruhestand genießt. Erst im April dieses Jahres sagte er im Interview mit der Zeitschrift „Rolling Stone“, dass er die Arbeit vor oder hinter der Kamera nicht vermisse. Diesen Job überlasse er nun anderen.
Nur ein Aspekt bleibt bei all den Huldigungen und Lobeshymnen auf Redford immer wieder erstaunlich blass: die Partnerin an seiner Seite. Seit mehr als 25 Jahren ist Sibylle Szaggars die Frau neben dem Hollywoodstar, seit 2009 ist das Paar verheiratet. Die 64 Jahre alte Hamburgerin hat einen großen Einfluss auf ihren berühmten Ehemann und das liegt nicht nur daran, dass sie selbst künstlerisch aktiv ist. Szaggars ist Malerin und genießt die Ruhe in dem gemeinsamen Landhaus im US-Staat Utah, um abstrakte, farbenfrohe Kunst zu kreieren.
Für Redford war die Hochzeit mit seiner heutigen deutschen Frau die zweite Trauung. Bereits mit 22 Jahren heiratete er die spätere Historikerin Lola Van Wagenen. Die Ehe der vierfachen Eltern wurde 1985 geschieden. Ihr erstgeborener Sohn starb im Alter von fünf Monaten. Sohn James, ebenfalls Filmemacher, erlag im vorigen Oktober mit 58 Jahren einer Krebserkrankung. Mit Sibylle Szaggars bekam Redford keine weiteren Kinder, heute hat er insgesamt sieben Enkelkinder.
Doch Szaggars konnte ihren Mann anderweitig beschenken – mit kulturellen und sprachlichen Einflüssen. So fand die Hochzeit 2009 in Hamburg statt, ihrer Heimat, über die der alte Hollywood-Haudegen einmal in einem „Faz“-Interview sagte: „Hamburg mag ich besonders gerne wegen des ganzen Wassers. Ich hatte früher keine Ahnung, dass es in Hamburg mehr Brücken gibt als in Venedig.“ Zweimal im Jahr seien er und seine Frau in Deutschland. Inzwischen spricht Redford auch ganz passabel deutsch. Die Trauung im Hamburger 5-Sterne-Luxushotel Hotel Louis C. Jacob hatte ein protestantischer Priester, Frank Engelbrecht, durchgeführt – und vor den rund 30 Gästen die Zeremonie in deutsch abgehalten.
„Lange Zeit waren mein Mann und ich nur befreundet“
Was die beiden neben der Zuneigung für Deutschland noch verbindet, ist die Liebe für die Natur: Sie macht aus der Beobachtung der Pflanzenwelt Bilder, er engagiert sich immer wieder für den Umweltschutz. Kennengelernt haben sich Sibylle Szaggars und Redford in den Neunzigern. Die gelernte Hotelfachfrau war damals nach Sundance im US-Bundesstaat Utah gezogen. Das Wintersportgebiet, welches Redford gekauft hat, ist heute vor allem für das gleichnamige Independent-Filmfestival berühmt – das wiederum Redford gegründet hat und bis heute führt.
Italien, Venedig: Die US-Schauspieler Robert Redford und Jane Fonda kamen 2017 zur Präsentation des Filmes „Our Souls at Night“. (Quelle: Domenico Stinellis/AP/dpa)
„Lange Zeit waren mein Mann und ich nur befreundet“, erzählte Sibylle Szaggars einst dem „Tagesspiegel“. Man ging zusammen Skifahren und Reiten. „Und wir haben uns über Kunst und über die Kultur der Indianer unterhalten“, erinnerte sie sich in dem Gespräch. Ihr Mann hat ein Herz für den Kult indigener Völker wie den Hopi-Indianern, für die er sich immer wieder lautstark einsetzt. Sibylle Szaggars wollte deshalb mehr über diese Kultur erfahren – und lebte sogar zwei Monate bei einem alten Ehepaar der Hopi-Indianer, lernte ihre Rituale und Tänze kennen.
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Die Zurückgezogenheit, die Bodenständigkeit und Naturverbundenheit eint die beiden also und lässt sie bestimmt auch heute einen ruhigen Geburtstag miteinander verbringen. Schon zu seinem 80. Geburtstag sagte Robert Redford, der nur ein Klapphandy und kein Social-Media-Account besitzt, er wolle „keine große Sache draus machen“, es sei „einfach nur ein weiteres Jahr“. Aber wer weiß, vielleicht rast Redford heute auch zusammen mit seiner Frau im Porsche Boxster S durch die Gegend, den er seit über fünfzig Jahren besitzt. Oder er hält es mit seiner persönlichen Lebensregel, die ihm am Wichtigsten sei: „Einen schönen, langen Spaziergang machen und einen großen Schluck guten Tequila nehmen.“
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