Brendan Fraser: „Ich sehe nicht so aus wie früher – und ich will es auch nicht unbedingt“

Schluss mit „Hollywood-Hottie“

Brendan Fraser: „Ich sehe nicht so aus wie früher – und ich will es auch nicht unbedingt“

In den 1990er-Jahren wurde Brendan Fraser (54) berühmt – als Schauspieler und als Hollywood-Hottie. Gerade deswegen ergatterte der damals Anfang 30-Jährige vor allem Rollen, bei denen sein attraktives Aussehen zur Geltung kam: Wir erinnern uns an den gut aussehenden Abenteurer Rick O’Connell in dem Filmen die „Die Mumie“ oder den halbnackten, muskulösen „George – Der aus dem Dschungel kam.“ Jetzt, Jahrzehnte später, kehrt er zurück auf die Hollywood-Leinwand, jedoch mit einer Rolle, die nicht nur ihn, sondern auch sein Image verändert.

Der neue Brendan Fraser

„Ich sehe nicht so aus wie früher – und ich will es auch nicht unbedingt. Ich bin mit mir im Reinen“, verrät Brendan Fraser in einem Interview mit „The Telegraph.“ Während die meisten Menschen den Schönheits-Idealen hinterher eifern und der Jugend hinterher trauern, scheint Brendan Fraser sich gefunden zu haben. Zu diesem Schritt hat ihm auch seine neuste Rolle verholfen.

In „The Whale“ spielt er einen stark übergewichtigen Englischlehrer: Charlie, ein Mann, der sich aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme von der Gesellschaft distanziert und von seiner eigenen Familie entfremdet fühlt. Für die Rolle schlüpfte er in einen 150 Kilogramm schweren Fettanzug. Eine Erfahrung, die ihn nachhaltig veränderte: „Ich lernte, dass Charlie ein unglaublich starker Mann sein musste, um diesen Körper zu tragen, was ich irgendwie poetisch fand“. Es ist also die körperliche, aber auch emotionale Stärke, die Brendan bei Menschen mit Übergewicht beeindruckt haben. Mit dieser Erkenntnis startet er in eine neue Karriere. Eine Karriere, in der er froh ist, nicht mehr dem EINEN Schönheitsideal entsprechen zu müssen!

Jetzt macht Brendan Fraser alles anders

Früher stand er unter immensem Druck: Er musste in Form bleiben, immer fit aussehen – die Rollen verlangten es. „Ich weiß, dass es mich an einen Punkt in meinem Leben gebracht hat, an dem ich mich zurückziehen musste. Und das tat ich“, erinnert sich der Schauspieler. Bei seinem jetzigen Hollywood-Comeback soll es deswegen anders verlaufen: Im Mittelpunkt steht sein Schauspieltalent und kein Sixpack. „Ich bin froh, dass meine Arbeit auf einer emotionalen Realität basiert, die nicht mein eigenes Leben ist, mit der ich mich aber stark identifizieren kann.“

Es ist eine Chance, gleichzeitig aber auch eine Herausforderung – vor allem, weil die Verwendung von „Fatsuits“ in der Filmbranche kritisch diskutiert wird. „Mir war bewusst, dass diese Darstellung sensibel und ehrlich sein muss“, so Fraser bei „The Telegraph“ weiter. „Charlie dabei in Anführungszeichen zu setzen – ihn zu verklären oder ihn zu einer Zirkusnummer zu machen – ist nichts, an dem ich teilhaben wollte.“

Brendan Fraser wird zum 300-Kilo-"Wal"

Fraser wurde für seine Comeback-Rolle in „The Whale“ für einen Oscar als bester Schauspieler nominiert – und das ganz ohne „Hottie“-Image. Ob er bei der Preisverleihung tatsächlich als Gewinner von der Bühne gehen wird, werden wir am 13. März 2023 erfahren. (rbe)

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