Backbuch-Autor Ross Antony: “Man kann mich in keine Schublade stecken”

  • Ross Antony versüßt seinen Fans mit seinem neuen Backbuch „Backen mit Ross“ die Vorweihnachtszeit.
  • Das Werk beinhaltet britische sowie deutsche Rezepte und ist eine Hommage an seine Oma.
  • Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Entertainer über seine Liebe zu Fernsehshows, seinen Kumpel Giovanni Zarrella und über seine gute Laune, die ihm während Corona zu TV-Jobs verholfen hat.

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Herr Antony, die Vorweihnachtszeit ist gerettet – dank Ihnen. Sie haben nämlich ein Backbuch („Backen mit Ross“) veröffentlicht, das 60 Rezepte enthält …

Ross Antony: Das haben Sie schön ausgedrückt. Tatsächlich gab es bereits im Vorfeld viele Vorbestellungen. Mein Eindruck ist: Die Leute sind so glücklich, dass ich dieses Backbuch gemacht habe. Über dieses positive Feedback freue ich mich sehr.

Liegt es vielleicht auch daran, dass Ihr Werk von den klassischen Backbüchern abweicht, die man ohnehin im Regal stehen hat?

Davon gehe ich aus, denn „Backen mit Ross“ ist wirklich anders, weil das Buch nicht nur deutsche, sondern auch englische Rezepte enthält. Ich denke da vor allem an Scones, die in Deutschland noch nicht so bekannt sind. Mit meinen Rezepten kann man sich übrigens nicht nur auf Weihnachten einstimmen, denn es ist ein Backbuch für das ganze Jahr entstanden – von sommerlichen Kuchen bis hin zu Kleinigkeiten, wenn es mal schnell gehen muss und trotzdem spektakulär aussehen soll.

Warum ein Backbuch? Wollten Sie den Menschen die schwierige Corona-Zeit ein wenig versüßen?

Wir alle befinden uns in einer schwierigen Phase, die Situation verschärft sich wieder. Ich wollte meinen Fans ein persönliches und fröhliches Geschenk bereiten. Also habe ich mir im Vorfeld die Frage gestellt, was mich glücklich macht. Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich glücklich bin, wenn ich in der Küche stehen und backen darf. So habe ich vor anderthalb Jahren online mit „Backen mit Ross“ angefangen. Dieses Projekt hat so gut funktioniert, dass daraus letztlich dieses Buch entstanden ist. Ich wollte den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes zeigen, dass wirklich jeder backen kann. Anhand der Bilder erkennt man, wie der jeweilige Kuchen im fertigen und im aufgeschnittenen Zustand aussehen sollte. Und die Anleitungen wurden so geschrieben, wie ich rede. Wenn man sich Schritt für Schritt an die Rezepte hält, kann nichts schiefgehen.

Sie sagen: Jeder kann backen. Kann denn auch jeder Mensch singen?

Da ist es ein bisschen anders. Nicht jeder kann singen. Das trifft zum Beispiel auf meine Schwiegermutter zu – sie kann es wirklich nicht. Singen hat schon etwas mit Talent zu tun. Ich glaube, dass man dazu ein Stück weit geboren sein muss. Nicht jeder hat eine Stimme wie Mariah Carey. Dennoch kann man es versuchen. Das Wichtigste ist, dass es einem selbst Spaß macht.

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Das trifft für Sie sowohl beim Singen als auch beim Backen zu. Ihr Buch heißt „Backen mit Ross“, doch eigentlich ist fast Ihre gesamte Familie involviert, richtig?

Das kann man schon so sagen, da ich alte Rezepte von meiner Oma und meiner Mutter weitergebe, die ich unserer heutigen Zeit entsprechend ein bisschen aufgepeppt habe. Hinzu kommen meine Lieblingsrezepte aus Deutschland, zum Beispiel „Kalter Hund“. Ich liebe Schokolade an sich und diese in einen Kuchen zu integrieren, ist natürlich ein wahr gewordener Traum. Da läuft mir ebenso das Wasser im Mund zusammen wie bei der Apfeltarte mit Vanille.

Ein Freund des kalorienarmen Backens scheinen Sie nicht zu sein, oder täusche ich mich?

Natürlich sollten wir auf unsere Linie achten, aber nicht den ganzen Tag (lacht). Ich für meinen Teil möchte auch das Leben leben und mir mal etwas gönnen. Es schadet dem Körper wirklich nicht, ab und zu ein Stück Kuchen oder einen Cookie zu essen. Aber: Natürlich lässt sich jedes Rezept aus diesem Backbuch variieren. Es ist kein Problem, weniger Zucker oder Butter zu nehmen. Aus meiner Sicht geht das mitunter jedoch auf den Geschmack. Ein Victoria-Sponge-Cake muss schmecken, wie ein Victoria-Sponge-Cake schmecken sollte.

Das ist ein Statement. Sie singen deutsche Schlager und backen britische Torten: Ist dieser vermeintliche Gegensatz „typisch Ross“?

Stimmt. Man kann mich in keine Schublade stecken.

Das war auch nie Ihre Intention, nehme ich an?

Genau. Ich bin zwar als Entertainer bekannt, mir ist es jedoch wichtig, möglichst viele Facetten zu zeigen. Schließlich soll es für die Leute nie langweilig werden. Ich habe kein Backbuch veröffentlicht, weil das ein Promi halt so macht. Nein, es hatte einen Grund: Ich wollte mit diesem Buch unter anderem dafür sorgen, dass meine Oma in gewisser Weise weiterlebt. Dieses Buch ist zum einen Hommage an meine Großmutter und zum anderen an meine Mutter, die diese Rezepte übernommen und an mich weitergegeben hat.

Wie gefällt Ihrer Mutter das Backbuch?

Sie war hin und weg. Im Innenteil des Buches haben wir unveröffentlichte Fotos meiner Familie sowie handgeschriebene Rezepte meiner Oma abgedruckt.

Sie selbst sind ein Teil der großen TV-Familie – ob beim „Promibacken“, im „Dschungelcamp“ oder bei „The Masked Singer“. Waren Sie schon immer ein Fernsehkind?

Ja, immer schon. Ich habe das Fernsehen und große Shows auch schon als Kind geliebt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Insbesondere in der aktuellen Zeit, in der wir häufig zu Hause bleiben müssen, kann Fernsehen nach wie vor Freude vermitteln.

Sehen Sie Streaming-Plattformen als Konkurrenten für das Fernsehen?

Sicherlich ist das eine Konkurrenz, doch für mich überwiegt etwas anderes: Durch „Netflix“ und Co. haben wir viel mehr Möglichkeiten, um unseren Horizont zu erweitern. Und ich darf ein Teil des Ganzen sein, das ist ein schönes Gefühl.

Sie sind für Ihre gute Laune bekannt. Haben Sie aus diesem Grund während Corona vielleicht sogar mehr Angebote von TV-Sendern bekommen?

Zum Teil war das tatsächlich so. Während meine Live-Auftritte verschoben werden mussten, konnte ich mich in den vergangenen anderthalb Jahren im Fernsehen präsentieren. Man kennt mich als Gute-Laune-Menschen. Auch deshalb wollten viele TV-Verantwortliche und Zuschauer den kleinen Flummi, der über die Bühne springt, sehen. Ich weiß, dass ich manchmal etwas albern wirke. Doch ich bin so, wie ich bin und werde mich in dieser Hinsicht für niemanden ändern.

Gibt es in Ihrem Leben auch Momente, in denen Ihnen nicht zum Lachen zumute ist?

Natürlich, auch ich bin nur ein Mensch. Es gibt Tage, an denen ich mich etwas zurückziehe und merke, dass das Leben aktuell nicht einfach ist. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Doch wenn das Licht auf der Bühne angeht, dann legt sich bei mir ein Schalter um …

Als Beleg dafür, dass Sie im TV auch Ihre ernste Seite zeigen können, dient Ihr Song „Goodbye Papa“, den Sie unter anderem in einer Show von Florian Silbereisen sangen. Wie sehr fehlt Ihnen Ihr vor über vier Jahren verstorbener Vater?

Er fehlt mir nach wie vor sehr. Früher habe ich die traurigen Momente immer von mir weggeschoben. Das hilft jedoch nicht weiter. Man muss seine Gefühle ausleben und sich die Zeit zum Trauern nehmen. Als ich meinen Vater verlor, waren das die schlimmsten Monate meines Lebens. Ich habe ihn über alles geliebt. Dennoch schwingt bei mir auch Dankbarkeit mit – dafür, dass er 77 Jahre alt wurde und vieles in seinem Leben schaffen konnte. Auch diesen Aspekt wollte ich zelebrieren. Mein Vater hat mir vor seinem Tod gesagt, dass er möchte, dass wir nicht nur um ihn trauern, sondern auch sein Leben feiern.

Sie leben das Leben in all seinen Facetten – ähnlich wie Ihr Kumpel Giovanni Zarrella. Wie lautet Ihr Fazit nach seinen bisher zwei großen Shows im ZDF?

Giovanni hat so hart an seiner Karriere gearbeitet und wurde jetzt mit dieser großen Show belohnt. Ich freue mich riesig für ihn, weil er es verdient hat. Und ich wünsche ihm, dass er langfristig damit Erfolg hat. Die Schlagerwelt ist schwierig, die Presse ebenso. Zum Beispiel wird versucht, Giovanni zum Konkurrenten von Florian Silbereisen zu erklären. Das stimmt überhaupt nicht. Die beiden sind komplett unterschiedlich und bieten Künstlern sowie Fans verschiedene Plattformen.

2021 war das 20-jährige Bro’Sis-Jubiläum. Gab es eine gemeinsame Party?

Leider nicht. Ich habe einige Bro’SisSongs in diesem Jahr auf meinem Album „Willkommen im Club – 20 Jahre Ross Antony“ veröffentlicht – alleine oder gemeinsam mit Giovanni interpretiert.

Dürfen sich Fans also keine Hoffnungen auf ein Comeback von Bro’Sis machen?

Wir werden zu sechst nie wieder zusammenkommen. Die Bro’Sis-Zeiten sind vorbei – jedenfalls für mich. Ich wäre auch nicht böse, wenn die anderen eine Reunion starten würden. Ich würde allerdings definitiv nicht dabei sein. Und meines Erachtens ist eine Band nur in der Original-Besetzung eine Band.

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