Arzu Bazman: "Wir haben die Hochzeit auf Eis gelegt"

Arzu Bazman: "Wir haben die Hochzeit auf Eis gelegt"

"In aller Freundschaft"-Star

Wenn „In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern“ (ab 25. Februar immer donnerstags um 18:50 Uhr im Ersten) sich nun mit neuen Folgen zurückmeldet, ist auch Arzu Bazman (43) wieder mit dabei. Wie der Dreh am Ende ihrer Schwangerschaft lief und warum sie ihre Hochzeit auf Eis gelegt hat, verrät die Schauspielerin im Interview mit spot on news.

Ihre Tochter kam im Januar 2020 zur Welt. Wie haben Sie die Zeit seither erlebt?

Arzu Bazman: Natürlich ist diese Corona-Krise für alle sehr schwer. Mir persönlich kam aber der erste Lockdown im Frühjahr sehr entgegen. Wir waren alle zu Hause, da mein Partner auch im Homeoffice gearbeitet hat. Und bis jetzt genießen wir die Zeit, die wir zu dritt haben.

Für „In aller Freundschaft“ standen Sie im Mai wieder vor der Kamera.

Bazman: Eigentlich sollte ich Ende März schon wieder am Set sein, durch den Lockdown wurde es dann Ende Mai. Die Rückkehr war für mich sehr schön. Ich bin ein Arbeitstier und sehr hibbelig. Das Drehen macht mir viel Spaß. Außerdem habe ich meine Kollegen vermisst, denen ich alles rund um Baby und Geburt erzählen wollte. Ich war also sehr glücklich, wieder arbeiten gehen zu dürfen. Das ist auch eine schöne Abwechslung. Dass ich ein Kind habe, heißt nicht, dass ich zu Hause sitzen muss. Wenn ich als Mutter ausgeglichen bin, profitieren schließlich alle. Andere brauchen Urlaub dafür, ich bin ausgeglichen, wenn ich arbeiten gehen darf.

Wie organisieren Sie die Baby-Betreuung mit Ihrem Partner?

Bazman: Wegen Corona haben wir strenge Sicherheitsvorkehrungen am Set. Da nehme ich meine kleine Lara definitiv nicht mit. Wenn ich drehe, ist mein Partner zu Hause mit ihr. Wir wechseln uns da ab und das klappt hervorragend.

Sie sind auch in der zweiten Staffel des „In aller Freundschaft“-Spin-offs „Die Krankenschwestern“ zu sehen.

Bazman: Ja, die Dreharbeiten liefen in den Monaten vor der Geburt meiner Tochter. Ich habe in den ersten vier Folgen mitgemacht, in den weiteren vier Folgen bin ich nicht dabei, weil ich dann in Mutterschutz gegangen bin. Meine Schwangerschaft wurde aber nicht erzählt, sondern versteckt. In der Hauptserie habe ich ja schließlich schon drei Kinder…

Auf was dürfen sich die Fans in den neuen „Die Krankenschwestern“-Folgen freuen?

Bazman: Es gibt in der zweiten Staffel neue Gesichter, Kollegen, die die Serie bereichern. Ich unterstütze darin weiterhin meine beste Freundin Friederike Linke alias Alexandra Lundqvist. Wir erzählen sehr viele tolle Geschichten. Ich habe parallel in Leipzig gedreht und bin zwischen Berlin, Leipzig und Halle gependelt – und das hochschwanger. Aber ich habe mich dabei pudelwohl gefühlt. Es war immer wieder ein Highlight, mit der Kostümbildnerin alles Mögliche zu unternehmen, um das zu kaschieren. Ich sah schon aus wie ein Knallbonbon, das jederzeit platzen wird. Mit Taschen, Mänteln, Kartons und Pflanzen haben wir versucht, meine Schwangerschaft zu verbergen. Das war sehr interessant und eine wunderbare Zeit. Ich hätte gerne die anderen vier Folgen auch gedreht. Aber das ging nicht mehr.

Haben die Corona-Maßnahmen bei den späteren Dreharbeiten zur Hauptserie das Ergebnis verändert?

Bazman: Ich persönlich denke nicht, dass sich an der Serie dadurch etwas verändert hat. Wir haben akzeptiert, wie es ist und drehen mit Masken und Abstand. Am Set ist zudem alles getrennt und verschlossen. Daran habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Es war eine neue Herausforderung und wir haben das gut hinbekommen. Wir fassen die Patienten nicht mehr an und wenn wir uns berühren, dann mit Handschuhen und Schutzkleidung. Man sieht das natürlich. Aber die Geschichten haben sich nicht verändert. Man muss nicht jemanden umarmen, um zu erzählen, dass man ihm nahesteht. Das geht mit Körpersprache, mit den Augen. Ich bin eigentlich ganz glücklich mit dem Ergebnis, ich finde es eine gelungene Sache.

Wird die Corona-Pandemie zum Thema in der Serie?

Bazman: In den aktuellen Drehbüchern ist das kein Thema. Wir tragen mehr Mundschutz, halten Abstand, und daran erkennen die Zuschauer es. Aber es wird nicht angesprochen.

Sie sind schon sehr lange in der Hauptserie zu sehen. Hatten Sie jemals Angst, in einer Schublade zu landen?

Bazman: Nein. Es gibt natürlich Menschen, die einen in eine Schublade stecken. Aber ich weiß, was ich kann als Schauspielerin. Ich verkörpere diese Rolle seit 20 Jahren. Nebenbei habe ich aber noch ganz viele andere Sachen gedreht. In der heutigen Zeit bin ich froh, dass ich überhaupt arbeiten kann und Geld verdiene, um die Miete zu zahlen. Serie wollte früher keiner drehen, sie haben alle mit dem Finger auf mich gezeigt. Jetzt wollen alle nur noch Serie machen und plötzlich werde ich beneidet… Ich bin dankbar, dass ich diese Rolle seit 20 Jahren spielen darf. Und ich bin auch dankbar, dass diese Rolle mir viele Türen geöffnet hat für andere Rollen, die ich nebenbei schon drehen durfte. Ich bin nicht unbekannt und bleibe immer im Gespräch.

Werden Sie auf der Straße oft angesprochen?

Bazman: Ja, sehr oft. Ich werde überall erkannt. Und das freut mich sehr. Ohne die Fans wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin und würde auch nicht so viel Feedback bekommen oder solange diese Rolle spielen. Es ist für mich wie ein Dankeschön und zeigt mir, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich bin glücklich, wenn ich die Zuschauer glücklich machen kann. Ich freue mich auch, wenn ich Kollegen treffe, deren Arbeit ich mir zu Hause ansehe.

Bleibt Ihnen neben Kind und Drehen noch Zeit, Hobbys wie Sport nachzugehen?

Bazman: Auf Sport habe ich gerade gar keine Lust – dabei komme ich vom Leistungssport! Mit meiner Tochter habe ich genug Bewegung, vier Stockwerke hoch ohne Fahrstuhl, mit Einkaufstüten und Kind, das reicht. Aber man kann ja auch gerade nirgendwo hingehen, Fitnessstudios sind zu, Sportgruppen gibt es nicht. Ein paar Mal habe ich es alleine vor dem Fernseher versucht. Ich war aber so unmotiviert, da hätte ich nebenbei gleich auch noch einen Schokoriegel essen können. Ich brauche einfach jemanden, der mich antreibt. Allein vor dem Fernseher habe ich nach der dritten Übung Lust auf Kuchen, und dann gehe ich in die Küche und backe.

Hatten Sie mit überschüssigen Schwangerschaftspfunden zu kämpfen?

Bazman: Nachdem ich in der Schwangerschaft 22 Kilo zugelegt hatte, bin ich nicht mehr auf die Waage gestiegen. Ich war wirklich ein Knallbonbon, richtig rund. Ich gehöre aber auch nicht zu den Frauen, die sich damit brüsten, dass sie in der Schwangerschaft an einer Salatgurke gelutscht und nur fünf Kilo zugenommen haben. Ich habe meine Schwangerschaft genossen. Heißhunger hatte ich dabei gar nicht, trotzdem habe ich zugelegt. Die letzten drei, vier Wochen bin ich noch mal richtig auseinandergegangen. Und die Babypfunde sind auch jetzt noch teilweise da. Mit fünf Kilo kämpfe ich weiterhin. Aber das ist mir egal. Ich war noch nie ein Fan von Diäten. Der Körper braucht nach der Schwangerschaft Zeit, sich zu regenerieren.

Fehlt Ihnen in der Corona-Krise der Kontakt zu anderen Müttern?

Bazman: Ja! Ich wollte so viel machen: Pekip, Babyschwimmen, Babymusikgruppe. Das gibt es alles nicht. Ich hätte mich sehr gefreut, darüber andere Mütter kennenzulernen. Dafür hat in meinem Freundeskreis jetzt aber jeder ein Kind.

Wegen Corona und Baby hat sich auch Ihre Hochzeit verschoben. Gibt es da neue Pläne?

Bazman: Da gibt es momentan gar keine Pläne mehr. Wir haben das jetzt erst mal auf Eis gelegt. In den nächsten ein, zwei Jahren wird es wohl nicht klappen. Wir sind trotzdem wahnsinnig glücklich miteinander. Es fehlt nur noch die Unterschrift, mit Maske will ich das aber nicht machen. Ich bin eigentlich nicht sehr romantisch, aber in diesem Fall ist mir das wichtig. Beim Jawort möchte ich das Gesicht meines Mannes und sein schönes Lächeln sehen.

spot on news

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