Amira und Oliver Pocher sprechen über die "Causa Schweiger"

Die kürzlich erhobenen Vorwürfe gegen Schauspieler und Produzent Til Schweiger von Mitwirkenden der Filmindustrie haben eine vermeintlich längst überfällige Debatte um Missstände in der Branche in Gang gesetzt. Auch Oliver Pocher und Ehefrau Amira haben sich mit der Thematik befasst und blicken in der aktuellen Episode ihres Podcasts „Die Pochers!“ auf die „Causa Schweiger“.

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„Dass Til Schweiger durchaus dem Alkohol zugetan ist, ist ein offenes Geheimnis“, mit diesen Worten eröffnet Oliver Pocher in der aktuellen Podcastfolge von „Die Pochers!“ das Gespräch mit seiner Frau Amira über die Schlagzeilen, die in den vergangenen Wochen rund um Til Schweiger und Missstände in der Filmbranche publik wurden. Wie der Comedian erklärt, habe er in den vergangenen rund 20 Jahren „die ganzen Hochs und Tiefs und persönlichen Geschichten“ des Schauspielers verfolgt.

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„Er eckt mit seiner Art natürlich teilweise an“, beschreibt der 45-Jährige Schweigers Wesen, will aber gleichermaßen die beruflichen Leistungen des Schauspielers und Produzenten nicht unerwähnt lassen. „Der hat ja seine ganzen Filme im Schnitt immer schon 14 Tage später fertig, weil er parallel immer seine Filme schneidet“, so Pocher.

Amira Pocher: Canceln ist „nicht der richtige Lösungsansatz“

Moderatorin Amira Pocher habe vor Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Schweiger von „Wutausbrüchen, Übergriffen oder Aggressionen nichts gehört“, ordnet jedoch ein, „ja auch überhaupt nicht in der Schauspielwelt präsent“ zu sein. Ihre Gedanken zu der „Causa Schweiger“ fasst sie mit den Worten „Man bekommt jetzt ein Bild von ihm suggeriert, welches ich nicht für sehr unwahrscheinlich oder unrealistisch halte“ zusammen, ehe Ehemann Oliver Pocher auf die Stellungnahme von Schauspielerin Nora Tschirner eingeht, die sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Schweiger in einem Instagram-Video zu Wort gemeldet und Stellung bezogen hatte, ohne dabei auf konkrete Anschuldigungen einzugehen oder Schweiger namentlich zu nennen.

Dabei hebt der 45-Jährige die Herausforderung, Stellung zu beziehen, entsprechend hervor, worin Ehefrau Amira ihn bekräftigt: „Leute, die öffentlich ihre Werte vertreten und dafür einstehen, passen ihre Werte dann doch etwas an, wenn es darum geht, selber weiterzukommen. Die Toleranzschwelle ändert sich“, so die 30-Jährige.

Davon, Til Schweiger als Reaktion auf die erhobenen Vorwürfe zu canceln, hält Amira Pocher hingegen nichts. Ihrer Meinung nach sei das „nicht der richtige Lösungsansatz“, erklärt sie und vermutet: „Wenn der jetzt öffentlich gecancelt wird, wird ihm damit nicht geholfen werden.“ Für die zweifache Mutter steht vielmehr fest: „Klar muss man Grenzen und Werte aufzeigen und das Problem benennen, aber eben auch lösungsorientiert sein.“ Canceln sei demnach der falsche Weg.

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Oliver Pocher stimmt seiner Frau zu, vermutet jedoch, dass der von Amira beschriebene Fall eintreten könnte: „Das wird ja jetzt schwer. Der wird ja nicht einfach mehr so eine Produktionsfirma finden oder einen Verleiher, der seine Filme rausbringt.“ Der Comedian glaubt, für Schweiger könne es „jetzt echt erst einmal schwieriger werden“. Denn „die nächsten ein, zwei Jahre wird jetzt erst mal keiner sagen ‚Wir müssen einen Til-Schweiger-Film rausbringen'“, so seine Prognose.

„Solange die Quote stimmt und die Tour läuft, können sich die Leute wie die Axt im Walde benehmen“

Für die Pochers steht fest: Bei der „Causa Schweiger“ handelt es sich längst um keinen Einzelfall. Oliver Pocher spielt damit auf „einen wirklich bekannten Komiker“ an, der Mitarbeiter „nach allen Regeln der Kunst zusammengefaltet“ haben soll. Einen Namen nennt das Paar in diesem Zusammenhang nicht, Amira jedoch berichtet von einem Zwischenfall, den sie mit besagter Person miterlebt habe.

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„Ich war schockiert. Ich wollte auch dazwischengehen, wurde aber abgehalten“, lässt sie das „schwierige“ Erlebnis Revue passieren und wirft erneut die Frage in den Raum, wie man sich in einer solchen Situation zu verhalten habe. Oliver Pocher weiß: An Sets und bei Produktionen „herrscht auch mal ein zackiger Ton“, bei körperlicher Gewalt sei aber „eine Grenze überschritten“, sagt der Moderator.

Mit Blick auf den zuvor angesprochenen Comedian will der 45-Jährige wissen, dass viele Personen nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollen. „Aber solange die Quote stimmt und die Tour läuft, können sich die Leute wie die Axt im Walde benehmen“, schließt er das Thema ab.

Verwendete Quellen:

  • spiegel.de: Vorwürfe von Mitarbeitern gegen Til Schweiger: Sie nennen ihn den „Imperator“ (Bezahlinhalt)

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