Alexandra Popp: Trotz Muskelzerrung war sie ein Star der Fußball-EM!

Es war ein kurzer Moment, der über ihr Schicksal entschied – und vielleicht auch über das des gesamten Frauen-DFB-Teams. Im letzten Training, beim letzten Schuss, zog sich Deutschlands Super-Stürmerin Alexandra Popp, 31, eine Muskelzerrung zu.

Trotz Verletzungen gibt Alexandra Popp ihr Ganzes

"Ich konnte keinen Pass spielen, der über eine längere Distanz geht, und nicht aufs Tor schießen. Da hat das Ganze keinen Sinn gemacht", sagte die 31-Jährige, die Deutschland mit sechs Toren in fünf Spielen ins Endspiel geführt hatte. "Mir war klar, dass wir in einem EM-Finale stehen und mit voller Kapelle auflaufen müssen."

"Poppi", wie sie liebevoll genannt wird, verzichtet auf ihren Einsatz. Und gab damit nicht nur Lea Schüller, 24, ihre große Chance, sondern zeigte einmal mehr, was unser Frauen-Team bei der EM ausgezeichnet hat: Teamgeist.

Hier will keine auf Kosten der Gemeinschaft glänzen, sondern jede Spielerin ackert für die andere, opfert sich auf. Sogar von der Bank aus unterstützte die verletzte Popp ihre Kolleginnen, feuerte sie an – und versuchte nach der Niederlage, ein wenig zu trösten.    

Stolze Bundestrainerin: „Sie gibt immer alles“

"Sie gibt immer alles", sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, 54, über ihren Mittelfeldstar vom VfL Wolfsburg. Alexandra Popp ist siebenfache Deutsche Meisterin, neunfache DFB­-Pokal-­Gewinnerin, zweifache Champions-­League­-Gewinnerin und Olympia-­Siegerin. In 120 Spielen mit dem Adler auf der Brust hat sie mehr als 50 Tore geschossen.

Karriere mit Höhen und Tiefen

Aber nicht nur Triumphe, sondern leider auch schwere Verletzungen präg­ten ihre Karriere. Nach einer Knie­verletzung bangte "Poppi" um ihre EM-­Teilnahme. Schon 2013 und 2017 hatte sie verletzungsbedingt passen müssen. Und dann dieses Comeback!

Von Anfang an spielt sie in der Start­ elf, als Stürmerin, auf ihrer Lieblings­position. "Sie ist ein Typ. Und man kann ein Turnier nur mit Typen ge­winnen", so Voss-­Tecklenburg. Auch wenn es für den Sieg am Ende nicht gereicht hat – diese "Typen" haben Geschichte geschrieben und die Deut­schen mit ihrer Leidenschaft begeistert: Rund 18 Millionen fieberten beim Finale an den Bildschirmen mit.

Auch im Privatleben glänzt sie

Und daran hat die Rekordspielerin allergrößten Anteil. Doch trotz des Erfolgs kennt Alexandra Popp keine Star­-Allüren. Ihre Freizeit verbringt die ausgebildete Tierpflegerin gerne mit ihrem Australian Shepherd Patch. "Mein Hund ist ein Freund, ein Vertrauter, ein Seelentröster – mein Schutzengel", so Popp. Und auf dem Rasen hebt "Poppi" nur ab, wenn sie mit viel Wucht zum Kopfball ansetzt. "Sie ist eine echte Teamplayerin und kümmert sich auch um die jüngeren Spielerin­nen, um ihnen den Weg zu weisen", lobt Torhüte­rin Almuth Schult ihre Teamkollegin in einer TV­-Doku der ARD.

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Wie zum Beispiel um das Ausnahmetalent Lena Oberdorf, 20, mit der sie gemeinsam in Wolfsburg spielt und die jetzt bei der EM als beste junge Spielerin des Turniers ausge­zeichnet wurde.

Kein Wunder, denn "Obi", wie Lena Oberdorf von ihren Mitspielerinnen genannt wird, weil es zu Beginn ihrer Karriere bereits mehrere Lenas im DFB-­Team gab, lief Lücken zu und fing Pässe ab, bevor die Gegnerinnen diese Räume erkennen und gefährliche An­griffe starten konnten. Sie lebt für den Ball, genau wie Alexandra Popp – beide wissen aber, dass es auch ein Leben abseits des Fußballfelds gibt.

„Poppi“ wünscht sich eine Familie

2011 zeigte "Poppi" erstmals ihren Freund Patrick. Und vor drei Jahren verriet sie dem Kicker: "Der grobe Plan ist, dass ich eine Familie gründen und ein Kind bekommen möchte. Damit will ich nicht mehr zu lange warten." Der erste Schritt ist getan: Voriges Jahr haben "Poppi" und Patrick geheiratet.

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