Rock am Ring und Rock im Park schmeißen Pantera raus

  • Die Festivals Rock am Ring und Rock im Park werden in diesem Jahr ohne die Band Pantera stattfinden.
  • Nach heftiger Kritik haben sie die Veranstalter zu diesem Schritt entschlossen.

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Der Wirbel war groß – nun haben sich die Kritiker durchgesetzt: Pantera werden nicht bei den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park auftreten.

Die Veranstalter gaben auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt, dass Phil Anselmo und seine Kollegen nun endgültig aus dem Line-Up gestrichen wurden. Weiter heißt es, man habe in „den letzten Wochen […] viele intensive Gespräche mit Künstler*innen, unseren Partner*innen und euch, den Festivalfans, geführt, uns mit der Kritik weiter gemeinsam auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen.“

Obwohl der geplante Auftritt der Band seit November 2022 bekannt war, nahm die Kritik daran erst im Januar dieses Jahres Fahrt auf. Unter anderem die Grüne Fraktion im Nürnberger Rathaus veröffentlichte eine Stellungnahme und forderte den Veranstalter von Rock im Park dazu auf, die Band auszuladen. Dabei wurde auch der Veranstaltungsort als Grund für die Forderung genannt. Das ehemalige NS-Reichsparteitagsgelände sei „ein Ort der Täter und damit ein Ort der Mahnung“.

Hitlergruß: Auftritt von Phil Anselmo aus dem Jahr 2016 in der Kritik

Hauptsächlich geht es aber um einen Auftritt von Pantera-Sänger Phil Anselmo im Jahr 2016. Beim Dimebash-Festival zum Gedenken an den 2004 erschossenen ehemaligen Pantera-Gitarristen Darrell „Dimebag“ Abbott zeigte er auf der Bühne den Hitlergruß nebst „White Power“-Rufen. Entschuldigungen – und auch Ausflüchte – von Anselmo gab es danach zwar einige, doch längst nicht alle Fans und Musiker-Kollegen scheinen davon überzeugt zu sein.

So äußerten sich auch Die Toten Hosen, selbst für RiP/RaR gebucht, in einem längeren Statement auf Facebook. Anselmos Ausfall aus dem Jahr 2016 sei „abstoßend und widerlich“. Und auch, wenn es eine Entschuldigung gegeben habe, bliebe dennoch „die Frage, wie glaubwürdig“ diese sei.

Allerdings zählten Campino und Kollegen vor allem darauf, dass Pantera auf weiteren Festivals spielen würden, bei denen genügend Bands dabei seien, die zweifelsohne nicht in die rechte Ecke gehörten – namentlich nannten sie etwa Rancid, Napalm Death oder auch Bad Religion. (dh)

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