Olaf der Flipper über junge Fans: "Die wollten tatsächlich alle den Olaf sehen"

Montag feiert Olaf der Flipper seinen 77. Geburtstag. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Schlagersänger, der mit bürgerlichem Namen Olaf Malolepski heißt, über den neuen Erfolg des Flippers-Songs „Wir sagen danke schön“, den Hype junger Leute um seine Person und seine Zukunftspläne.

Olaf, Udo Jürgens sang einst „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.“ Auf Ihrem am 5. Mai erscheinenden Album befindet sich der Song „Mit Siebenundsiebzig“. Denken Sie mit Blick auf Ihren 77. Geburtstag am Montag ähnlich optimistisch wie damals Ihr Kollege?

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Olaf der Flipper: Natürlich. Ich bin ja sogar noch elf Jahre später dran als mein Kollege Udo Jürgens damals. Übrigens habe ich seinen Titel „Mit 66 Jahren“ auch schon oft gesungen. Ein Hammer-Hit! Mein neuer Song „Mit Siebenundsiebzig“ spiegelt meine Lebenseinstellung, alles positiv zu sehen, wider.

Ihr Album wird „Dankeschön“ heißen – passend zu Ihrem Erfolgshit „Wir sagen danke schön“. Bei wem wollen Sie sich jetzt bedanken?

Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses wunderbare Flippers-Lied, das wir vor rund 14 Jahren zum 40-jährigen Jubiläum aufgenommen haben, noch einmal so eine Anerkennung erfährt. Ich bin immer noch sprachlos.

Was macht das mit einem, wenn einem auf einmal sogar Jugendliche zujubeln?

Der Titel ist tatsächlich generationsübergreifend beliebt. Wenn ich zum Beispiel in meinem Heimatort durch die Stadt laufe, sprechen mich Zehnjährige an und wollen ein Foto mit mir machen. Und anschließend bringt dann die Mutter Kuchen zu uns nach Hause, weil sie sich bedanken möchte, dass ich so freundlich zu ihrem Kind war. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Olaf der Flipper will noch einmal richtig Gas geben

Ein Titel auf dem Album heißt „Das Beste zum Schluss“. Wollen Sie etwa aufhören, wenn es am schönsten ist?

Nein, so ist das nicht gemeint. „Das Beste zum Schluss“ soll aussagen, dass man noch viel von mir erwarten kann und ich noch einmal richtig Gas geben werde. Wir haben gerade erst neue Musikvideos auf Mallorca gedreht. Also da kommt noch einiges. Mir geht es gut, ich bin gesund und ich habe Spaß!

Wie machen Sie das? Wie ein Mann, der auf die 80 zugeht, wirken Sie ganz und gar nicht?

Ich habe den besten Fitnesstrainer der Welt – ein Chihuahua-Hund namens Zoro. Mit ihm laufe ich häufig durch den Wald, auch wenn er inzwischen schneller ist als ich. Zudem fahre ich gerne Fahrrad und spiele ab und zu noch Tennis. Entscheidend für mich ist dabei, dass ich Freude am Leben habe – und anscheinend gute Gene. Natürlich macht das Alter auch vor mir nicht Halt. Morgens nach dem Aufstehen zwickt es hier und da schon ein bisschen. Ich mache das Beste draus.

Niemals unfrisiert: Olaf der Flipper schwört auf seinen Lockenstab

Ihnen bleibt auch gar nichts anderes übrig, schließlich wollen Ihre Fans Sie weiterhin auf der Bühne sehen – seit dem „Wir sagen danke schön“-Erfolg mehr denn je …

Ja, und meine Fans sehen alles. Wenn die Frisur mal nicht akkurat sitzt, werde ich sofort darauf hingewiesen. Ich habe tolle Fans, die alles mitleben. Solange ich gesund bin, mache ich gerne genauso weiter. Nur zu Hause zu sitzen, wäre mir zu langweilig. Ich gehe gerne raus.

Im vergangenen Jahr sind Sie beim EDM-Festival Parookaville aufgetreten. Stimmt es, dass Sie wegen des Fan-Hypes um Ihre Person zwei Stunden brauchten, um sich den Weg zur Bühne zu bahnen?

Auf jeden Fall bin ich kaum vorangekommen, als ich nachmittags über die Anlage lief. Ganz viele junge Festival-Besucher wollten mit mir quatschen und Fotos machen. Später teilte mir der Veranstalter dann mit, dass die Band, die unmittelbar vor mir dran war, aufhören musste, weil zu viele Menschen dazugekommen waren. Die wollten tatsächlich alle den Olaf sehen. Das war ein unglaubliches Erlebnis.

Die jungen Leute haben alle Hits drauf

Ihre Zielgruppe hat sich erweitert. Versuchen Sie nun, gezielt Musik für jüngere Leute zu schreiben oder bleiben Sie dem bewährten Sound und den großen Flippers-Hits treu?

Letzteres ist der Fall. Ich trete manchmal in Diskotheken auf, in denen das Durchschnittsalter im Publikum bei etwa 20 Jahren liegt. Die Auftritte finden oft nicht vor Mitternacht statt. Die jungen Leute haben alle Hits drauf – von „Weine nicht, kleine Eva“ über „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ und „Die rote Sonne von Barbados“ bis hin zur „Lotusblume“. Das wahre Phänomen ist, dass die jungen Fans genau die Lieder mitsingen, die wir bereits vor 30, 40 Jahren aufgenommen haben – ob in Deutschland oder am Ballermann auf Mallorca.

Wie erklären Sie Ihren jungen Fans, die erst vor kurzem auf den Olaf-der-Flipper-Geschmack gekommen sind, wofür die Flippers standen?

Das erzählen ihnen schon ihre Eltern und Großeltern, weil die ja bei unseren Konzerten waren. Viele haben sich sogar bei unseren Auftritten kennen und lieben gelernt. Diese schönen Geschichten tragen sie an ihre Kinder weiter. Musik verbindet!

Unabhängig von dem Musikgenre also?

Ja. Die wenigsten wissen, dass der Schlager weltweit die am meisten gespielte Musik ist. Denn: Auch in Amerika gibt es Schlager, der wird dort nur als Country-Musik bezeichnet. Übrigens wurde Schlager zum ersten Mal 1816 beim „Freischütz“ erwähnt. Schlager heißt Erfolg und ist genreübergreifend. Ich habe auch den Eindruck, dass die jungen Leute von heute wieder gerne auch deutschsprachige Songs hören wollen – nicht mehr nur englischsprachige Titel.

Jürgen Drews erklärt sein Karriereende

Olaf der Flipper über Jürgen Drews und Tony Marshall

Viele Ihrer damaligen Kollegen und Weggefährten stehen heute nicht mehr auf der Bühne. Jürgen Drews hat sich in den Ruhestand verabschiedet, Tony Marshall ist leider nicht mehr unter uns. Betrübt es Sie, das mitzuerleben?

Natürlich. Tony Marshall kannte ich seit 1968. Wir waren mit ihm gemeinsam auf Tournee und zu Gast in seiner Show „Lass das mal den Tony machen“. Er war ein enger Weggefährte und sein Tod hat mich sehr traurig gestimmt. Wir haben uns häufig getroffen und über die alten Zeiten geplaudert. Auch Jürgen Drews ist ein super Typ und ein herausragender Sänger. Er hat sich von der Bühne verabschiedet, ich kann mir ein Leben ohne die Bühne noch nicht vorstellen.

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Hand aufs Herz: Haben Sie wirklich nie diese Momente, in denen Sie ans Aufhören denken?

Doch, doch. Immer wenn ich mal einen solchen Moment habe, tausche ich mich mit meiner Frau Sonja aus. Sie sagt dann zu mir: „Olaf, die Bühne ist dein Leben. Du sagst, wo es hingeht, und ich packe die Koffer.“ Und damit ist die Sache dann auch vom Tisch (lacht).

Dann steht ja einer rauschenden Geburtstagsparty am 27. März nichts mehr im Wege. Wie werden Sie Ihren 77. feiern?

Ich werde im privaten Kreis feiern, mit meiner Familie und ein paar engen Freunden, die ich eingeladen habe. Es kommen keine 1000 Leute, wir halten es im kleinen Rahmen. Aber sicherlich werden wir das eine oder andere Gläschen verkosten.

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