Ein Musical soll die Ski-WM in Salzburg flankieren

490 Tage vor Start der Alpinen Ski-WM in Saalbach (4. bis 16. Februar 2025) steht ein erster Fixpunkt des Rahmenprogramms fest. Das Salzburger Landestheater entwickelt derzeit ein neues Bühnenstück, das sich mit dem Skifahren beschäftigt. Das Musical „Skiverliebt – Zwei Bretteln, die die Welt bedeuten“ soll kurz vor der WM am Landestheater Premiere feiern und während der WM auch zwei Mal in Saalbach aufgeführt werden. Zugleich wird es eine Hamburger Ausgabe des Stücks geben.

„Was das ‚Weiße Rössl‘ für den Sommerurlaub ist, soll ‚Skiverliebt‘ für den Winterurlaub werden“, sagte Landestheater-Intendant Carl Philipp von Maldeghem am Dienstag in einer Pressekonferenz. Das Musical solle von der Faszination des Skifahrens, den sportlichen Ambitionen einzelner Akteure, dem damit verbundenen Leistungsdruck und dem „österreichischen Gen der Gastfreundschaft“ handeln. Menschliche Konflikte und Liebeswirrungen und -irrungen dürften dabei nicht zu kurz kommen. Das Stück werde in Saalbach spielen und Elemente eines Popmusicals mit dem Format einer Wintersport-Revueoperette vereinen.

Die Handlung werde um das Großevent kreisen, aber auch eine Hommage an die Menschen und die Landschaft des Salzburger Landes sein. Der erste Akt spielt vor der WM, das Stück wird mit dem Zuschlag der WM eröffnet. Der zweite Akt spielt unmittelbar vor dem Großereignis, währenddessen und danach. Dabei treffen viele Gruppen von Menschen aufeinander. Ältere und jüngere Dorfbewohnerinnen und -bewohner, die Skirennläuferin und Lokalmatadorin Anna und ihr Skilehrerfreund Franz, eine Journalistin aus Hamburg, dazu Sportler, Touristen, Gastarbeiter.

Das Musical entsteht in Kooperation mit dem Tourismusverband Saalbach-Hinterglemm und der Salzburger Land Tourismus GmbH (SLTG). So sollen etwa einzelne Songs aus dem Musical vorab für die Werbung für die Ski-WM verwendet werden und – wenn es nach den Wünschen des obersten Tourismuswerbers des Landes, SLTG-Chef Leo Bauernberger, geht – auch nach der WM nachhaltig Werbung für Salzburg machen.

Als Partner für die Produktion tritt auch das Schmidts Tivoli Theater in Hamburg auf. „Es wird eine Hamburger Ausgabe des Skimusicals geben und es wird dort im Winter 2025/2026 zumindest für einige Monate laufen“, erklärte Maldeghem. Die Hansestadt sei nicht nur das wohl einzige deutsche Bundesland mit Skiferien, sondern beherberge auch den größten Skiklub Deutschlands. Ein Gesamtbudget für das Musical gebe es noch nicht, die Produktionskosten seien aber normale Produktionskosten für das Landestheaters wie bei anderen Stücken auch.

Als Komponist für „Skiverliebt“ wurde Martin Lingnau engagiert – einer der derzeit meistgespielten Tonschöpfer im deutschsprachigen Raum. Als sein Partner tritt der Liedtexter Frank Ramond in Erscheinung, der unter anderem für Annett Lousian, Roger Cicero und Udo Lindenberg gearbeitet hat. Das Team schrieb schon gemeinsam das Sportmusical „Das Wunder von Bern“, das 2014 in Hamburg Premiere feierte. Regie wird Andreas Gergen führen, Autorin ist Anna Lukasser-Weitlaner, die – selbst in Osttirol aufgewachsen – dem Stück eine österreichische Note geben soll.

Dass das Musical zu einem Jubelstück über die Segen der Wintersport- und Tourismusindustrie werden könnte, fürchtet Maldeghem nicht: „Auftraggeber sind wir, nicht der Tourismusverband. Der hat auch keine Veto-Rechte“, betonte er. So dürften auch Umweltthemen in der Produktion eine Rolle spielten. So soll im Stück lange kein Schnee fallen und einer der Songs „No Snow, no Show“ heißen, verriet der Intendant.

(APA)

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