Studie zeigt: Dank "Anti-Hunger-Molekül" essen wir nach einem anstrengenden Workout weniger

Sport fördert unser geistiges und körperliches Wohlbefinden und kann uns dabei helfen, ein gesundes Gewicht zu halten. Aber wirkt er sich auch auf unseren Appetit aus? Ja, sagt eine neue Studie der US-amerikanischen Stanford University. Und tatsächlich scheint ein anstrengendes Workout den Appetit nicht anzuregen, wie man intuitiv vermuten könnte, sondern eher dafür zu sorgen, dass wir weniger Hunger haben. Woran liegt das?

Forschende entdecken „Anti-Hunger-Molekül“

Wissenschaftler:innen der Stanford University haben in Kollaboration mit der Baylor University und anderen Forschungseinrichtungen ein Molekül entdeckt und erforscht, das offenbar dafür sorgt, dass wir nach dem Sport weniger Hunger haben. Das Molekül mit dem Namen Lac-Phe, genauer gesagt N-Lactoyl-Phenylalanin, wird aus Laktat und Phenylalanin synthetisiert. Unser Körper produziert Laktat nach anstrengenden Fitnessübungen, Phenylalanin ist eine Aminosäure, die zur Bildung von Proteinen beiträgt.

Für ihre Studie haben die Forschenden rund um Dr. Jonathan Long Mäuse auf einem intensiven Niveau auf dem Laufband laufen lassen und daraufhin analysiert, wie sich die Chemikalien in den Zellen der Tiere veränderten. Dabei stellten sie fest, dass Lac-Phe bei den Mäusen vermehrt auftrat. Weitere Tests bestätigten die Vermutung, dass es sich dabei um ein "Anti-Hunger-Molekül" handelt, wie die Expert:innen es nennen. Es sorgt nämlich dafür, dass die Mäuse weniger aßen als die Kontrollgruppe.

Studie zeigt: Weniger Hunger nach körperlicher Anstrengung

Die Forschenden testeten weiter: Sie verabreichten der ersten Mäusegruppe über einen Zeitraum von zehn Tagen eine fettreiche Diät sowie hohe Dosen an Lac-Phe, während die Kontrollgruppe normal aß und das Molekül nicht bekam. Im Ergebnis aßen die Mäuse, die vermehrt Lac-Phe bekamen, rund 30 Prozent weniger, verloren an Gewicht und wiesen eine verbesserte Glukosetoleranz auf.

Das Forschungsteam wiederholte den Test an Rennpferden und konnte ebenfalls die Wirkung des "Anti-Hunger-Moleküls" nachweisen. Ein weiterer Wissenschaftler der Stanford University führte zeitlich einen Test an Menschen durch und entdeckte auch einen großen Anstieg von Lac-Phe nach dem Training.

Neue Möglichkeiten in der Bekämpfung von Fettleibigkeit

Für die Wissenschaftler:innen ist diese Entdeckung äußerst spannend und bietet ganz neue Optionen zur Bekämpfung von gesundheitsgefährdendem Übergewicht und daraus resultierenden Erkrankungen. Es ist allerdings noch einiges an weiterer Forschung notwendig, um zu überprüfen, ob und wie Menschen von dem "Anti-Hunger-Molekül" und dem daraus resultierenden verminderten Appetit nach einem anstrengenden Training profitieren können. Dr. Jonathan Long zeigt sich optimistisch: "Wir schätzen, dass der Lac-Phe-Signalweg für rund 25 Prozent der Gewichtsabnahme durch Sport verantwortlich ist", erklärt er in einer Meldung auf der Universitäts-Website.

Verwendete Quellen: med.stanford.eu, nature.com, fitbook.de

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