So viele Punkte gab's noch nie bei "Kitchen Impossible"

Nach fünf Niederlagen in Serie greift Tim Mälzer bei „Kitchen Impossible“ (VOX) wieder an. Gegen Graciela Cucchiara will er seine Pechsträhne beenden. Es entwickelt sich ein Duell auf sensationellem Punkteniveau.

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Eine ungewöhnliche Gegnerin für Tim Mälzer in der aktuellen Folge der VOX-Duellreihe „Kitchen Impossible“: Graciela Cucchiara betreibt einen italienischen Lebensmittelladen in München. Mit sieben Jahren hat die gebürtige Argentinierin das Kochen von Ihrer italienischen Großmutter gelernt. Im Laufe Ihres Lebens hat das Multitalent schon als Musiktherapeutin, Klavierlehrerin und Grafikdesignerin gearbeitet.

„Kitchen Impossible“-Fans kennen den südamerikanischen Wirbelwind bereits als Köchin eines zu kopierenden Originalgerichts. Graciela und Tim verbindet ein freundschaftliches Verhältnis: „Du wirst mich nicht schikanieren, das weiß ich schon.“ Da hat sie sich geschnitten. An Selbstvertrauen mangelt es beiden Kontrahenten nicht. Bevor es losgeht, setzt Graciela 50 Euro auf ihren Sieg. Zu wenig für Mälzers Geschmack: „Ich setze 1.000 dagegen.“ – „Angeber“, lacht die Argentinierin. „Wir bleiben gemütlich.“

„Kitchen Impossible“: Der Gastgeber ist in Gönnerlaune

Gemütlichkeit ist auch die Überschrift von Gracielas erster Aufgabe. Mit der Oberpfalzbahn geht es von München nach Lam an der tschechischen Grenze. Ihre Aufgabe sind traditionelle Rouladen und böhmische Knödel. Gemütlichkeit eben. Dann gibt es noch eine große Überraschung. Die Box mit dem bestmöglich zu kopierenden Gericht bringt Lucki Maurer, bayerischer Starkoch und Freund der „Kitchen Impossible“-Familie.

Über Lucki kennt Tim auch die heutige Originalköchin Rosa. Sie ist eine alte Freundin von Lucki und schenkte dem Metalfan 1992 seine erste Metallica-Kassette. Viel Emotion also in dieser Challenge. Mälzer ist in Gönnerlaune: „Das war für mich das Angebot, dass du dich wohlfühlst.“ Fair Play ist ja eigentlich nicht sein Steckenpferd: „Wie nennt man das?“ – „Nett zu sein?“, schlägt Graciela vor. „Das kommt mir schwer über die Lippen“, rudert Mälzer zurück. Doch egal, was er sagt: Mälzer mag seine Kontrahentin spürbar, und zwar sehr.

Bevor es ans Kochen geht, nimmt Lucki Graciela aber erst mal mit zu einer Motorradtour. Gemeinsam fahren die beiden von Bayern über die tschechische Grenze nach Kdyne zu Rosas Haus. Mälzers Hoffnung: Die Wohlfühlatmosphäre in der tschechischen Hausfrauenküche soll Graciela unvorsichtig werden lassen. Aber da kennt er seine Kontrahentin schlecht. Graciela schlägt sich fabelhaft und wird mit 7,1 Punkten belohnt. Eine großartige Leistung, die Mälzer erst mal toppen muss.

Tim Mälzer mörsert im Kühlhaus

In Italien soll sich Tim derweil mit Gracielas Wurzeln beschäftigen. 1888 wanderten ihre Großeltern von Genua nach Argentinien aus. Kein Problem für den (laut Eigenwerbung) besten italienischen Koch außerhalb Italiens? „Ich habe verdammt noch mal ein italienisches Herz“, bestätigt Mälzer. Pesto Genovese steht auf der Speisekarte. Das hat Graciela in der Osteria Baccicin du Caru von Gianni Bruzzone gelernt. Mälzer soll es ihr nachtun. Tim ist siegessicher: „Bisschen Gnocchi, bisschen Pesto. Dankeschön. Tschüss.“

Der Hamburger stellt es sich natürlich viel einfacher vor, als es ist. Traditionelles Pesto Genovese wird nämlich im Mörser in beinharter Handarbeit hergestellt. Dabei kommt das Nordlicht ordentlich ins Schwitzen: „Die Suppe lief mir überall.“ Irgendwann wird es ihm zu heiß. Aber ein Tim Mälzer weiß sich immer zu helfen. Flugs packt er den Mörser und arbeitet in der Kühlkammer weiter. Allerdings stimmt seine Technik nicht: „Diese Drecksblätter wollten einfach nicht kleiner werden.“

Nach vielen Flüchen und mehreren Wutanfällen vonseiten Mälzers schafft er es dann doch: „Das kannst du so fotografieren und in ein italienisches Kochbuch packen.“ Optisch gelingt dem Hamburger ein perfektes Ergebnis. Leider hat er nur Parmesan und keinen Pecorino verwendet. Abzüge in der B-Note? „Er hat mit Liebe gearbeitet, das ist das einzig Wichtige“, lobt der Gastgeber den Gastkoch aus Deutschland. Die Jury sieht das genauso. Starke 7,2 Punkte nimmt Mälzer mit aus Italien und geht durchaus überraschend in Führung.

Orangenschale zum Frühstück

Nach zwei Wohlfühlrunden wird der Ton bei „Kitchen Impossible“ rauer. Tim schickt Graciela nach Barcelona, um sie endgültig aus ihrer Komfortzone zu locken. „Tim hat mich sicher nicht geschickt, um Siesta zu machen“, lacht Graciela. Sie soll recht behalten. Die Argentinierin steht für Hausmannskost, für liebevolle und emotionale Gerichte. Sie hält nichts von Sterneküche und Chichi. Und sie hasst Desserts. Deshalb schickt Tim die Köchin nicht nur in ein Sternrestaurant, er lässt sie auch noch ein Dessert zubereiten.

"Kann man noch nehmen!" Tim Mälzer kratzt sein Essen vom Boden – und serviert es

Im Come bietet Paco Méndez „Garibaldi“ an, einen kalten Schaum aus Orangen, Eiern und Zucker. Hier kommt es auf die exakte Zusammensetzung an. „Zum ersten Mal seit zehn Jahren im Beruf muss ich dieses Ding nehmen“, empört sich Graciela und meint eine Küchenwaage. Dann hören wir noch ein außergewöhnliches Geständnis: „Ich frühstücke Orange mit der Schale. Ich liebe Schale!“ Was Graciela an Profitechniken fehlt, macht sie mit Grips wett. Sie improvisiert meisterhaft und schafft es so, die spanische Jury mächtig zu beeindrucken. 6,3 Punkte bekommt Graciela im Schnitt.

„Vielleicht bin ich jetzt auch der beste argentinische Koch außerhalb Argentiniens“

Die letzte Runde führt Tim Mälzer nach Buenos Aires. In der Hauptstadt Argentiniens ist Graciela aufgewachsen. Deshalb stellt sie Tim auch eine ganz besondere Aufgabe: Locro, einen Eintopf aus ihrer Kindheit. Das Gericht besteht im Prinzip aus Mais, Bohnen, Kürbis und Fleisch. „Wenn ich die Schüssel jetzt esse und heute Abend in den Flieger steige, mein Nachbar möchte ich nicht sein“, kommentiert Mälzer den Teller. Die Suppe erinnert ihn an den Steckrübeneintopf seiner Oma.

Kochendes Liebespaar raubt Tim Mälzer bei "Kitchen Impossible" letzten Nerv

Der „Kitchen“-Chef hat einen Plan, und der geht auf: einfach den Eintopf seiner Oma ein bisschen anpassen. Nur eine Kleinigkeit macht dem Hamburger zu schaffen. Der Kürbis will sich einfach nicht ordentlich zerkleinern lassen: „Kürbis ist so ein Fehler der Natur“, findet er. „Leck mich am Arsch, ist das ein Drecksgemüse!“, schimpft Mälzer. Dann wird es richtig laut: „Dreckiges Scheißhausgemüse!“ Allen Wutanfällen zum Trotz fühlt sich Mälzer sichtlich wohl mit seiner Aufgabe. So ein schmackhafter Eintopf ist ihm tausendmal lieber als noch ein Sternegericht. Die Jury bewertet das mit unfassbaren 9,0 Punkten. Das gab’s noch nie. Mälzer ist überzeugt: „Vielleicht bin ich jetzt auch der beste argentinische Koch außerhalb Argentiniens.“

Am Ende steht es 16,2 zu 15,4 für Mälzer. Die Pechsträhne ist gebrochen. Seine 50 Euro steckt er ein. Zwei absolute Spitzenköche erzielen spitzenmäßige Ergebnisse. Und die beiden können sich auch noch sichtlich gut leiden. Deshalb ging es zwischen dem Hamburger Griesgram und der kunterbunten Graciela auch ungewöhnlich harmonisch zu. Das wird sich in der nächsten Folge mit großer Sicherheit wieder ändern: Tim Mälzer duelliert sich am Sonntag, 26. März, 20:15 Uhr, bei VOX mit Edi Frauneder in einem USA-Spezial. © 1&1 Mail & Media/teleschau

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