Schottergarten: Neues Buch zeigt Garten-Grauen ohne Ende

München – Schottergrau soweit das Auge reicht. Steine, wo Blumen blühen sollten. Rostige sogenannte Dekorationsgegenstände, wo Büsche grünen könnten. Und wenn dazwischen doch ein paar unverwüstliche Bäume gen Himmel kämpfen, werden sie gnadenlos mit der Heckenschere zurechtgestutzt: Solche Gärten sind für Ulf Soltau Gärten des Grauens.

Kommunen kämpfen gegen Flächenversiegelung

Zwar gibt es mittlerweile einige Kommunen, die in Zeiten von Flächenversiegelung und Artenvernichtung ein Zeichen setzen, indem sie solche Steinwüsten verbieten – auch in Bayern gibt es durch die Reform der Bauordnung seit 1. Februar die Möglichkeit, dass Städte und Gemeinden Schotter- und reine Kunstrasengärten verbieten. Erlangen etwa und auch Peißenberg sind bereits zur Tat geschritten. Doch es gibt noch viele weitere „pittoreske Grausamkeiten“ und „glyphosatgesättigte Todeszonen“, wie der Biologe in seinem zweiten Buch „Noch mehr Gärten des Grauens“ berichtet.

Aber warum macht Soltau das? Warum beschäftigt sich der Berliner mit diesen meist auf Privatgrundstücken angelegten Flächen, die nicht nur für die meisten furchtbar greislig aussehen, sondern erwiesenermaßen erhebliche Nachteile für die Natur mit sich bringen? „Aus Frust über diese aflorale Entwicklung“, hatte Soltau vor ein paar Jahren seine Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ ins Leben gerufen, um auf solche sterilen, naturfeindliche Gärten hinzuweisen. Dort versieht er – und das ist die Geheimwaffe bei der Sache – anonymisierte Fotos solcher Gärten des Grauens mit sarkastischen Bildunterschriften. Die Fangemeinde in den Sozialen Netzwerken umfasst heute fast 200.000 Menschen.

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Großes Interesse an fragwürdigem Gartentrend

„Das öffentliche Interesse wuchs deutschlandweit und mit ihm das Problembewusstsein für einen unökologischen und damit mehr als fragwürdigen Gartentrend“, schreibt Soltau im Vorwort des Nachfolgers von „Gärten des Grauens“. Und er gibt nicht auf.

von Eichborn-Verlag

Dass es immer noch genug fragwürdige Schottergärten gibt, zeigen die vielen Bilder, die Soltau für sein zweites Buch ausgewählt und wieder einmal herrlich bitterböse kommentiert hat.

Eine Auswahl stellen wir Ihnen in unserer Bilderstrecke vor.

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