Neues von den Duttons: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.

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Paramount+ vertraut auf einen neuen Serienableger von „Yellowstone“-Mastermind Taylor Sheridan mit den Hollywood-Topstars Harrison Ford und Helen Mirren. Prime Video dagegen versucht sich an einem deutschen „Stranger Things“.

„1923“, Paramount+

Seit 2018 erlebt die US-amerikanische Serienlandschaft eine Neowestern-Renaissance. Das liegt allen voran an Serienmacher Taylor Sheridan, dem samt seines Serienhelden Kevin Costner in „Yellowstone“ eine spektakuläre Wiederbelebung des Genres gelang. Serienfans in den USA können nicht genug bekommen von der Saga, die eine einflussreiche Rancherfamilie und deren Entwicklung über mehrere Jahrzehnte in den Fokus nimmt. Fünf Staffeln der Mutterserie „Yellowstone“ und der Ursprungsgeschichte „1883“ folgt nun der Mittelteil der Geschichte, „1923“.

Im titelgebenden Jahr haben Rinderzüchter Jacob Dutton (Harrison Ford) und seine Frau Cara (Helen Mirren) mit allerlei Problemen zu kämpfen. Erste Anzeichen der Großen Depression von 1929 bringen finanzielle Engpässe mit sich. Dazu bedroht eine schlimme Dürre die Ernteerträge. Doch nicht nur den Duttons geht es so, auch die Schafzüchter um Banner Creighton (Jerome Flynn) müssen sehen, wie sie ihre Tiere ernähren – ein erbitterter Konkurrenzkampf nimmt seinen Lauf.

Große Bilder, geschliffene Dialoge und ein grandios aufspielendes Duo: „1923“ knüpft nahtlos an die bisherige Qualität von Taylor Sheridans Serienkosmos an. Altmodisch, aber im besten Sinne, skizziert der Serienschöpfer auch in diesem „Yellowstone“-Ableger eine archaische Familiengeschichte, in der Harrison Ford als bärbeißiger Western-Oldie hervorsticht.

„Der Greif“, Prime Video

Auf 600 Seiten bringt es der Fantasy-Schmöker „Der Greif“ von Wolfgang Hohlbein: Genug Stoff für die nun startende Serienadaption von Prime Video ist also allemal geboten. In sechs aufwendig inszenierten Episoden mäandert die Verfilmung zwischen einer mythischen Welt und einer Huldigung des Erwachsenwerdens und der Popkultur der 90er-Jahre. Nicht umsonst erinnert die Serienversion von „Der Greif“ immer wieder an den Netflix-Erfolg „Stranger Things“.

Serienheld Mark (Jeremias Meyer) hat schwierige Jahre hinter sich. Schon als er sechs Jahre alt war, machte sich sein Vater aus dem Staub, dann musste sein Bruder Thomas (Theo Trebs) auch noch in die Psychiatrie. Für den Schüler und seinen Psychotherapeuten (Thorsten Merten) gibt es also eine Menge aufzuarbeiten. Zum Glück weiß Mark auch seinen treuen Kumpel Memo (Zoran Pingel) an seiner Seite. Dazu scheint seine neue Mitschülerin Becky (Lea Drinda) eine besondere Anziehung auf Mark auszuüben.

Doch bei allen Versuchen, sich in der Realität einen Platz zu sichern, gleitet Mark immer wieder in die ominöse Parallelwelt des Schwarzen Turms ab. Die magische Sphäre eines antiquarischen Buches bietet Fantastisches ebenso wie Gefährliches – erst recht, als Thomas seinen Bruder durch ein Portal hineingeleitet. Ob Mark an derselben Geisteskrankheit wie sein Bruder leidet oder ob er tatsächlich der lange ersehnte „Weltenwanderer“ ist, offenbart Prime Video ab 26. Mai.

„Blood & Gold“, Netflix

Vom Zweiten Weltkrieg wollen die Einwohner des verschlafenen Örtchens Sonnenberg eigentlich nichts mehr wissen. Doch im Frühjahr 1945 heißt es trotzdem, noch einmal Flagge zum untergehenden Dritten Reich zu bekennen. Die Ursache für die zwangsweise Fahnentreue ist ein marodierender SS-Trupp, der in dem Dorf Halt macht – und das nicht zufällig. Im Netflix-Film „Blood & Gold“ von Regisseur Peter Thorwarth wollen sich die Nazis in den letzten Kriegsausläufern noch am Goldschatz eines einstigen jüdischen Dorfbewohners bereichern.

Ganz so leicht machen es die Einwohner den Nationalsozialisten aber nicht. Schon der Filmtitel verrät unmissverständlich, wo die Reise in dem actionreich inszenierten 90-Minüter hingeht. Schüsse, Schlägereien, Messerattacken – in „Blood & Gold“ geht es ordentlich zur Sache. Dafür verantwortlich ist aber weniger die Schatzsuche, sondern eher Deserteur Heinrich (Robert Maaser). In Sonnenberg gestrandet, versucht der kriegsmüde Ex-Soldat sein Bestes, sich vor dem fanatischen SS-Sturmbannführer von Starnfeld (Alexander Scheer) in Sicherheit zu bringen.

„Der Schatten“, ZDFmediathek

Interessantes Gedankenexperiment beim ZDF: Die Thrillerserie „Der Schatten“ adaptiert den gleichnamigen Bucherfolg von Krimiautorin Melanie Raabe aus dem Jahr 2018. Der Roman eruiert die Frage, ob ein mental gesunder und gleichsam intelligenter Mensch dazu gebracht werden kann, aus freien Stücken das Leben eines anderen zu beenden. In sechs Episoden lässt die Serienversion nun Thriller und Mystery zu einem atmosphärisch dichten Beitrag zum Paranoia-Gerne verschwimmen.

Im Zentrum der Handlung steht Norah (Deleila Piasko), die nach einer Trennung einen konsequenten Neuanfang wagt. Will heißen: Die Journalistin lässt ihre bisherige Heimat Berlin hinter sich und zieht nach Wien. Dort findet sie beim hippen Magazin „Neue Normalität“ Arbeit und eine erste große Aufgabe: Sie soll ein Porträt des exaltierten Performancekünstlers Wolfgang Balder (Andreas Pietschmann) schreiben.

Doch als eine Bettlerin Norah vorhersagt, dass sie sechs Wochen später einen Mann namens Arthur Grimm umbringen wird, gerät die Welt der jungen Journalistin aus den Fugen. Was ist dran an der düsteren Prophezeiung? Droht Norah ihren Verstand zu verlieren? Und ist Rationalität überhaupt etwas wert? Diese und mehr Fragen beantwortet „Der Schatten“ ab 2. Juni in der ZDFmediathek.

„Will Trent“, Disney+

Karin Slaughter hat sich längst einen festen Platz im Krimi-Genre gesichert – und das nicht ohne Grund. Mit beeindruckenden Verkaufszahlen von über 35 Millionen Exemplaren weltweit gehört die US-Amerikanerin zu den gefragtesten Thrillerautorinnen überhaupt. Dazu wurden Slaughters Romane in 37 Sprachen übersetzt. Nun erobert ihr beliebter Protagonist Will Trent auch die Fernsehbildschirme – dank des US-Senders ABC.

Im Georgia Bureau of Investigation (GBI) macht Will Trent (Ramón Rodriguez) so schnell niemand etwas vor: In Sachen Aufklärungsquote kann dem Ermittler mit dem besonderen Näschen für Verbrechensbekämpfung keiner seiner Kollegen das Wasser reichen. Geschenkt bekam Trent in seinem Leben aber nichts: Auf dem Weg zum beruflichen Erfolg musste er eine einsame Kindheit in einem überforderten Pflegesystem überstehen. Daraus zog Trent seine Lehren: Er tut alles dafür, sein Schicksal allen anderen Menschen zu ersparen.

Wie der Gentleman-Ermittler mit dem menschlichen Kern Gaunern, Ganoven und anderen Delinquenten das Handwerk legt, ist ab 31. Mai bei Disney+ zu sehen. Im Stil klassischer Detektivunterhaltung umgesetzt, könnte „Will Trent“ der Auftakt einer Fülle an Serienstaffeln werden – immerhin schrieb Karin Slaughter bereits elf Bücher über ihren Helden.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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