Kölner Tierheim warnt vor kranken Hunden aus dem Online-Handel

Illegale Welpenzucht boomt

Das Tierheim Köln-Dellbrück hat sich jetzt mit einem emotionalen Post an seine Follower gewandt. Darin beschreiben die Mitarbeiter, wie schrecklich der Corona-Lockdown die Situation in Tierheimen beeinflusst. Demnach boome der Online-Handel mit Hunden und damit verbunden auch die illegale Zucht von Welpen.

Hunde teilweise in katastrophalem Zustand

Das Tierheim beklagt, dass gerade jetzt im Lockdown viele Leute einen Hund haben wollen – und das am besten sofort. Das bewirke wiederum, dass die illegale Welpenzuchten im In- und Ausland auf Hochtouren laufe. Dabei werde aber weder geschaut, ob die Tiere krank, noch ob sie geimpft seien. Weil die Tierheime jedoch gar nicht so viele Hunde wie Anfragen hätten und dort auch streng geprüft werde, wer einen Hund bekommt und wer nicht, griffen viele Hundeinteressenten auf den Onlinehandel zurück, wo Tiere wie Gegenstände über die Theke gingen.

Das Resultat davon sei wiederum, dass Besitzer, die sich doch gegen ihren Hund entscheiden, das Tier ins Tierheim bringen, wo die Fellnasen teilweise in schrecklichen Zuständen ankommen.
Im Posting heißt es: „Wir selbst haben im Dezember 14 Hunde von illegalen Vermehrern aufgenommen. Drei der Hunde starben an Parvovirose, fünf sind auch nach sechs Wochen immer noch positiv getestet. Von den zwei trächtigen erwachsenen Tieren hatte eines eine Totgeburt. Es ist eine enorme Belastung für unsere Mitarbeiter, um das Leben der kranken Tiere zu kämpfen.“

Zu guter Letzt appelliert das Tierheim Köln-Dellbrück an die User: „Bitte unterstützt den illegalen Handel mit Tieren nicht! Für jedes gekaufte „Schnäppchentier“ wird ein neues nachgezüchtet.“
Wer sich einen Hund zulegen möchte, sollte sich also gut informieren und sich der großen Verantwortung bewusst sein.

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie sich einen Hund zulegen

Wer plant, sich einen Hund zuzulegen, sollte sich gut überlegen, woher das Tier kommt. Und es am besten nicht online kaufen! Der illegale Handel mit Hundewelpen im Internet hat schlimme Folgen für die Tiere, warnt der Deutsche Tierschutzbund. Der Verein rät grundsätzlich davon ab, Tiere über Online-Anzeigen zu kaufen. „Wer sich für ein Tier interessiert, sollte sich zuerst im Tierheim erkundigen. Oder alternativ nach seriösen Züchtern recherchieren, die aus Leidenschaft eine Rasse züchten und mit denen schon andere Hundehalter gute Erfahrungen gemacht haben“, sagte Sprecherin Lea Schmitz.

Online-Handel mit Welpen ist nicht verboten und unterliegt keinen strengen Vorschriften. „Und leider kann auch online nicht kontrolliert werden, wie viele Welpen ein Händler pro Jahr einstellt, da der Händler auch ständig das Profil wechseln kann“, sagte Schmitz.

Sie rät: Wer sich die kontaktarme Corona-Zeit mit einem vierbeinigen Zeitgenossen vertreiben will, sollte sich eine Anschaffung vorher gut überlegen. Die Bedürfnisse der Tiere seien geld-, zeit- und arbeitsintensiv und würden oft unterschätzt. Auch sollte geklärt sein, wie es nach dem Ende der Homeoffice-Zeit mit den Tieren weitergeht. Die Tiere sollten nicht viele Stunden allein zu Hause gelassen werden, sondern langsam an das Alleinlassen gewöhnt werden, sagt Schmitz.

Bereits im Dezember schlugen Tierheime Alarm

Auch das Hamburger Tierheim Süderstraße zog zum Ende letzten Jahres die Bilanz: Immer mehr kranke Welpen wurden im Corona-Jahr 2020 in Tierheimen abgegeben. Wieso die medizinische Versorgung der Tiere so problematisch ist, lesen Sie im Artikel.


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