Gefährliches Warten auf den Schulbus: Wie ist die Lage in Badersen heute?

Kinder mussten jeden Tag im Dunkeln an der Straße entlanggehen

Eltern aus dem sächsischen Badersen mussten in der Vergangenheit fast täglich Angst um ihre Kinder haben. Der Schulbus hält nämlich an einer „Bushaltestelle“, die eigentlich keine ist. Die Autos rauschen beim Tempolimit von 100 km/h ständig an den Kindern vorbei, dazu ist die Haltestelle selbst nicht überdacht und direkt an der Straße – die Kinder müssen oft vor der Schule im Regen auf den Bus warten.

2019 wurden wir auf den Fall aufmerksam und berichteten im TV darüber. Wir fragten bei der Stadt nach, wie so etwas auf Dauer weitergehen könnte. Als Antwort bekamen wir, dass zu wenige Menschen an der Haltestelle auf den Bus warten würden – nicht wirklich zufriedenstellend. Aber wie ist der Stand rund zwei Jahre später?

Früher wurde ein Auto als Bushaltestelle umfunktioniert – wie sieht es heute aus?

Nachdem damals ein ausrangiertes Auto als temporäre Bushaltestelle fungierte, hat unsere Berichterstattung über das Thema die richtigen Menschen erreicht. Ein hessischer Bauunternehmer ist auf das Problem der Badenser aufmerksam geworden und hat seine Hilfe zugesichert. Er und seine Firma bauten gratis eine Überdachung an den Straßenrand, an dem die Kinder zukünftig auf den Bus warten können. So ist das Problem, ohne großartige Hilfen von der Stadt, auf ganz pragmatische Art und Weise gelöst worden. Und die neue Bushaltestelle hat es in sich! Beleuchtet, Solarbetrieben, sogar schön anzusehen ist sie. Und außerdem hat sie auch im Nachbardorf Graupzig etwas bewegt!

Die Anwohner haben sich nach unserem Bericht und dem Bau der Badenser Bushaltestelle dazu entschlossen, ebenfalls einen Unterstand im Dorf zu errichten. Aus Eigeninitiative haben die Graupziger Geld und Material gesammelt und sich die Genehmigung von der Stadt geholt. Inzwischen ist aus dem Unterstand sogar eine Art Treffpunkt geworden.

Als nächstes gilt es nun, das Tempolimit an der Badenser Straße zu reduzieren. Die Kinder stehen zwar beleuchtet im Trockenen, die Autos rauschen aber nach wie vor mit bis zu 100 km/h vorbei. In ein paar Monaten werden wir noch mal schauen, wie dann der aktuelle Stand ist. In erster Linie sind wir aber glücklich, der Gemeinde und den Kindern mit unserer Berichterstattung geholfen zu haben. (msc)



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