Berlin – Mit einer Romantrilogie über Bandenkriminalität in den USA der späten 1980er Jahre sorgt der Bestsellerautor Don Winslow für spannende Lektüre. Nach seiner Romanserie über die mexikanischen Drogenkartelle konzentriert er sich hier auf klassische Verbrecherfiguren.
Mehr News zum Thema Kultur
Der zweite Band der Buchreihe, „City of Dreams“ schließt unmittelbar dort an, wo der Vorgängerroman „City on Fire“ endete. Der neue Roman ist in sich vollständig, es hilft aber, den ersten Teil der Reihe zu kennen. Zwar erläutert Winslow die Hintergründe der Handlung und erklärt die Rollen der Figuren, aber dies geschieht erst allmählich im Laufe der Erzählung.
Auf der Flucht
Als die Handlung von „City of Dreams“ einsetzt, ist der Krieg zwischen irischen und italienischen Banden in der Ostküstenstadt Providence entschieden. Danny Ryan, der letzte überlebende Anführer der irischen Mafia, flüchtet mit seinem dementen Vater, seinem kleinen Sohn und den wenigen Überlebenden seiner Bande aus der Stadt.
Gefahren lauern überall, denn hinter ihnen her ist nicht nur die italienische Bande, der Ryan Drogen im Millionenwert gestohlen hat, sondern auch die Staatsanwaltschaft und das FBI. Ryan muss sich mehrfach auf neue Rollen und überraschende Verpflichtungen einlassen, bevor er seine Flucht beenden kann.
Das Ziel seiner Fahrt durch die USA ist die Stadt, in der amerikanische Träume geschaffen und umgesetzt werden: Hollywood. Winslow hat selber dort als Drehbuchautor gearbeitet und kennt die Mechanismen der Filmindustrie, in der Danny Ryan versucht, sich ein neues Gangsterimperium aufzubauen.
Wie viele mittlere Bände von Trilogien hat auch „City of Dreams“ das Problem, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt sein kann. So wechselvoll und überraschend sich die Romanhandlung auch entwickelt, es muss immer noch weitergehen können. Auf jeden Fall macht „City of Dreams“ neugierig auf den Abschluss.
Don Winslow: City of Dreams. Übersetzt von Conny Lösch. Verlag HarperCollins, Hamburg, 368 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-365-00169-1 © dpa
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel