„Die stark gestiegenen Energiepreise erfordern jetzt ein rasches Handeln“

Die starkgestiegenen Energiepreise stellen Privathaushalte vor große Herausforderungen,auch bei vielen Unternehmen hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Dazu der VorarlbergerWirtschaftslandesrat Marco Tittler.

Jüngste Analysen gehen davon aus, dass die Preise für Stromund Gas in Österreich 2022 und insbesondere 2023 deutlich zulegen, bevor siewieder sinken – sie werden den Einschätzungen der Expert(inn)en zufolge jedochauf einem deutlich höheren Niveau zu liegen kommen. Auch wenn sich dieKostensteigerungen je nach Energielieferant, Vertragsmodalität und Verbrauchderzeit noch unterschiedlich auswirken, so haben sie insgesamt einstandortschädliches Preisniveau erreicht. Insbesondere energieintensive undexportorientierte Unternehmen, und somit im speziellen Maß die VorarlbergerWirtschaft, sind von der Situation überproportional betroffen. Aus diesem Grundist seitens des Bundes und der EU rasches und entschlossenes Handeln gefragt.

Europaweite Anpassung

Es braucht einerseits eine europaweite Anpassung undandererseits gezielte Förderungen für die Wirtschaft, um die Auswirkungendieser Preisentwicklung abzufedern. Das Merit-Order-Modell, mit dem das amteuersten produzierende Kraftwerk den Preis vorgibt, muss angepasst werden –zumindest solange der Markt vom Kriegsgeschehen bzw. den Sanktionen deutlichbeeinflusst wird. Darüber hinaus müssen in Aussicht gestellteEntlastungsmaßnahmen für die Unternehmen so rasch wie möglich zur Umsetzungkommen. Mit dem kürzlich präsentiertenEnergiekostenzuschuss wurde ein Schritt in diese Richtung gesetzt. So wichtigeine rasche Entlastung der Menschen war, so wichtig es nun auch die zeitnaheEntlastung der Unternehmen.

Entwicklung im Auge behalten

Um auf alleEnergie-Szenarien gut vorbereitet zu sein, wird zudem ein genderEnergiekrisenstab mit Vertreter(in-
ne)n der Landesregierung, der illwerke vkw, des Gemeindeverbands, desEnergieinstituts und weiteren wichtigen Akteuren aktuelle Entwicklungen im Augebehalten. Thema dabei wird auch die Versorgungssicherheit sein. Die illwerkevkw als Vorarlberger Landesenergieversorger hat entsprechende Vorbereitungengetroffen und ein größeres Gasspeichervolumen gesichert.

Energieautonomie

Mit der Energieautonomie, die 2009 im Vorarlberger Landtagals ambitioniertes Ziel beschlossen wurde, nahm Vorarlberg früh eineVorreiterrolle ein. Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken waren auch dieSelbstbestimmung in Energiefragen und eine größere Unabhängigkeit insbesonderebei Versorgungsengpässen bei fossilen Energieträgern das Ziel. Fast schonprophetisch meinte der damalige Energielandesrat Erich Schwärzler, dass uns„weder die Russen noch die Ölmultis die Sonne oder das Holz abdrehen können“.

Das Land Vorarlberg ist auch weiterhin bestrebt, dievielfältigen Anstrengungen aller Akteure beispielsweise durch geförderteBeratungsangebote, durch Förderung von Umweltmanagementsystemen wie Ökoprofit,aber auch durch finanzielle Beiträge zu Umsetzungsprojekten weiterzuführen.Auch die Landesverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und will die ersteklimaneutrale Landesverwaltung Österreichs werden.

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