"Denn sie wissen nicht, was passiert": Wendler wird "Lurch des Jahres"

Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk eröffneten am Samstagabend den zweiteiligen Hochzeitsreigen ihrer Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“. Launige Anekdoten, ein bisschen Bodyshaming, jede Menge Chaos sowie völlige Langeweile – der Marathon der drei Publikumslieblinge ließ wieder einmal wenig aus. Am Ende machte Gottschalk Schlagerbarden Michael Wendler noch zum „Lurch des Jahres“ und es wurde obendrein klar, dass Simon und Simon in der Show heiraten werden.

Eine KritikvonRobert Penz

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Mussten Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk in der vergangenen Woche noch in schriller Adjustierung à la Fashion-Week ihre Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ absolvieren, stand ihnen nun am Samstagabend um 20:15 Uhr ein Hochzeitswochenende bevor. Gespielt wurde stellvertretend für die beiden verlobten Pärchen Katharina und Silvio sowie Simon und Simon. Beide Gespanne würden morgen (Sonntag) in der „Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ gerne den Bund der Ehe schließen. Wem dies letztlich vergönnt sein wird, darum wurde am Samstagabend gespielt. Sowie um 10.000 Euro, die das Paar sowie der Zuseherblock hinter dem siegreichen Rateteam noch am ersten Abend einstreifen durfte.

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„Hochzeit besser als Einbauschrank“

Womit wir schon bei den nächsten Paaren sind: Thomas Gottschalk hatte in diesem Hochzeitsspecial mit Moderatorin, Sängerin und Giovanni-Ehefrau Jana Ina Zarrella anzutreten. Barbara Schöneberger stellte man indes Schauspieler Wayne Carpendale zur Seite, den man ob seiner kurzgeschorenen Haare zunächst kaum wiedererkannte. Impliziert natürlich, dass es Günther Jauch war, der den Zeremonienmeister geben durfte. Während Zarrella im grüngelben „Textmarker“-Anzug auftauchte, tanzte Schöneberger in einer kessen Kombi aus dunkelblauem Pullover und türkiser Hose an. „Ich fand eine Hochzeit immer noch besser als einen Einbauschrank“, ließ uns die große Blonde wissen. Sie und Carpendale spielten für Katharina und Silvio aus Ahrensfelde bei Brandenburg und Zarrella und Gottschalk für den Simon-Doppelpack aus Münster, der sich in den ersten eineinhalb Stunden ausschließlich händchenhaltend zeigte.

Jauch: „Scheißspiel für einen Moderator“

Nach einem drögen ersten Spiel brach das Chaos dieses Mal eigentlich recht frühzeitig aus. Beim Spiel „Liebes-Ballon“ mussten 15 Helium-Ballons so schnell wie möglich mit Gruß- und Gewinnspielkarten versehen und anschließend dem Himmel preisgegeben werden. Apropos Preis: Schöneberger und Gottschalk bemerkten an dieser Stelle, dass sie beide noch ihre kratzigen Preisschilder in ihren Hosen stecken hatten. Das heillose Durcheinander ging jetzt los. „Hast du schon mal im Fernsehen geweint?“, wollte Jauch von Du-Freund Gottschalk wissen, aus dessen Hüfte ein flottes „Nein, ich hab übers Fernsehen geweint“ geschossen kam. „Ist ein Scheißspiel für einen Moderator, oder?“, so Jauch weiter, der das langweilige Spiel zu kommentieren hatte. Als die Promis mit dem Anbringen der Gruß- und Gewinnspielkarten endlich fertig waren, ging man mit den Ballons ins Freie.

Das Problem: Sie waren nun alle miteinander verheddert und mussten erst entwirrt werden. „Aber in der Sendung haben wir ja Zeit, hab ich mir sagen lassen“, wurde Zarrella sarkastisch. Man sehnte sich plötzlich nach Werbung, ehe Gottschalk ein launiges „Günther hat gerade seine Moderationskarten in den Himmel steigen lassen“ auswarf, als Jauch beim Trennen der Luftballonschnüre half. Dass man dieses Spiel nicht proben habe können, lag daran, dass man jede Probe allen Ernstes auch der Luftraumüberwachung hätte melden müssen, ließ Thorsten Schorn – Sendungsablaufs-Oberchecker und Faktotum in Personalunion – die Zuseher noch wissen.

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Mehrere Heiratsanträge für Schöneberger

Irgendwann zwischendurch gab Schöneberger preis, dass sie bereits mehrere Heiratsanträge erhalten habe. „Ich habe sie alle angenommen, weil ich den jeweiligen Abend nicht ruinieren wollte“ ergänzte die 49-Jährige. Nach ein paar Wochen habe sich alles ohnedies immer in Wohlgefallen aufgelöst. Generell nutzten Schöneberger, Jauch und Gottschalk die Stehzeiten gern für Schwänke aus deren Leben. Und konnte sich jemand an eigene nicht mehr erinnern, sprang einfach jemand für ihn ein.

So erzählte Jauch etwa eine Anekdote über eine Gottschalk-Sendung, die der 72-jährige große Blonde offenbar bereits verdrängt hatte. „Auf sein Stichwort hin sollte ein Assistent 20.000 Luftballons steigen lassen. Doch Gottschalk hatte das Stichwort einfach vergessen und es erst viel später rein zufällig ausgesprochen. Plötzlich flogen in der Sendung 20.000 Ballons völlig unmotiviert durch die Luft“, erzählte Jauch über eine Panne seines Du-Freunds. Erst rund eine halbe Stunde später meinte Gottschalk plötzlich, sich wieder erinnern zu können. Generell schien der „Wetten dass…?“-Moderator an diesem Abend streckenweise etwas verloren.

Bodyshaming von Jauch

Dass Jauch seinen Du-Freund ob dessen camouflageartigen Outfits zwischenzeitlich „Herr Selenskyj“ nannte, schien nur die auflachende Schöneberger zu bemerken. Jauch war allgemein in Geberlaune. Bei einem Spiel, bei dem fünf Frauen und fünf Männer ins Studio kamen und von den Rateteams daraus die fünf realen Paare destilliert werden mussten, wurde er unverschämt. Beide Teams entschieden sich nach ein paar Hinweisen über das Paar – darunter, dass dieses in einem Dorf leben würde – für eine etwas stärkere blonde Frau – und lagen damit falsch.

„Ihr habt wohl geglaubt, dass die, die am besten zupacken kann, vom Land kommt“, schoss der „Wer wird Millionär?“-Moderator einen Bock. Irgendwann im Laufe des Abends tauchte auch „Der Preis ist heiß“-Legende Harry Wijnvoord mit niederländischer Mütze und in Holzschuhen auf, um einen Hochzeitsbrauch aus seiner Heimat vorzustellen, der schließlich Teil eines Spiels wurde. Ob der Niederländer nicht mehr ganz nüchtern war oder ihn sein eigenes Spiel müde machte? Man konnte es nicht genau sagen. „Aus, aus. Das Spiel ist aus“, freute sich dann auch Jauch in Zimmermann’scher Manier.

In der Wand mit dem Wendler

Genau sagen ließ sich hingegen, dass Zarrella und Gottschalk in den insgesamt elf Spielrunden nicht den Funken einer Chance gegen Schöneberger und Carpendale hatten. Vor dem Hintergrund des Spielstands von 8:2 für Schöneberger und Carpendale war die Ausgangslage für Zarrella und Gottschalk beim Finalspiel „Die Wand“ somit eher ungemütlich. Auch an diesem Abend mussten sich die Teams in eine Wand stellen, aus der so viele Steine herausragten, wie die Gegner in den Spielrunden zuvor Punkte geholt hatten. Und dabei Wissensfragen beantworten.

Für jede korrekte Antwort, schob sich in der Wand der Gegner ein Stein heraus, was es natürlich zunehmend mühsamer machte, dort Halt zu finden. Gottschalks Gesicht war zu entnehmen, wie sehr ihm dieses finale Leiden in der Senkrechten inzwischen auf den Keks geht, weshalb sein Humor nur sehr sporadisch aufblitzte. Auf die Wissensfrage nach dem „Lurch des Jahres 2023“ antwortete er schlagfertig mit einem „Der ‚Lurch des Jahres‘ war der Wendler“, ehe er die Wand wieder als Schlafplatz nutzte. Gelächter im Publikum.

Die einen fallen, die anderen heiraten

27 Minuten nach Mitternacht riss es den Blondgelockten wieder aus dem Schlaf. Sein Körper folgte der Schwerkraft und flog von der Wand ins Schaumstoffbad, aus dem er gar nicht mehr rauswollte. Er möge doch ein wenig zur Seite schwimmen, gab ihm Schöneberger einen Sicherheitstipp. „Solange du nicht auf mich fällst, ist alles kein Problem“, wurde jetzt auch noch Gottschalk unverschämt. Kurz nachdem sich Schöneberger ihre Brust in der Wand eingeklemmt hatte, fiel dann auch noch Zarrella aus der Wand. Die echten Gewinner des Abends waren aber nicht Schöneberger und Carpendale, sondern die beiden Simons, die einander am Sonntagabend im zweiten Teil der Hochzeits-Edition von „Denn sie wissen nicht, was passiert“ das Jawort geben dürfen.

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