"Denn sie wissen nicht, was passiert": Günther Jauch mit fiesem Bodyshaming-Spruch gegen Barbara Schöneberger

Am Samstagabend machte Comedian Oliver Pocher aus der „Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ die „Die Oliver Zarrella Show“. Als Giovanni Zarrella verkleidet sprang er für den Schlagersänger ein und sorgte für die eigentliche Unterhaltung in der Show. Doch statt Zuspruch gab es von Günther Jauch nur Ermahnungen und sogar einen Wischer ins Gesicht.

Eine KritikvonChristian Vock

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„Ich bin hier, ich bin gesund, ich hab Lust“, erklärt Barbara Schöneberger, als sie am Samstagabend das Studio von „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ betritt. Dass Schöneberger das erwähnt, liegt daran, dass das bei ihren Kollegen Jauch und Gottschalk zumindest in der vergangenen Ausgabe nicht selbstverständlich war.

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Denn dort glänzen Günther Jauch und Thomas Gottschalk mit Abwesenheit, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Während Jauch einen zweiten Strich auf dem Corona-Test hatte, machte Gottschalk mit seiner Lebensgefährtin Urlaub. Dass Gottschalk sich auch an diesem Samstag immer noch die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, kann man an dem Gottschalk-Pappaufsteller neben Schöneberger erkennen. Dass Günther Jauch wieder genesen ist, kann man hingegen daran erkennen, dass der Moderator kurz darauf zu den Tönen von „Ja, er lebt noch“ ins Studio marschiert.

"Denn sie wissen nicht, was passiert": Thomas Gottschalk wieder abwesend

„Stuhl-Kontrolle“ bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“?

„Thomas weiter unterwegs mit Carina, ich im Bett mit Corona“, erklärt Günther Jauch noch einmal, wie es zur Konstellation in der vergangenen Show kam. Nun aber ist zumindest Jauch wieder dabei, aber das reicht natürlich noch nicht. Wie und mit wem es weitergeht, erklärt Spielleiter Thorsten Schorn, allerdings mit einer unglücklichen Wortwahl: „Die Leute werden jetzt ihren Stuhl kontrollieren“, beginnt Schorn, doch da geht Schöneberger sofort dazwischen: „Ihren Stuhl? Mit so einem Röhrchen? Nicht dass da Blut im Stuhl ist!“, scherzt Schöneberger unter dem Gelächter des Studiopublikums.

Doch Schorn will keine Massen-Vorsorgeuntersuchung einleiten, sondern lediglich darauf hinweisen, dass unter einem der Zuschauer-Stühle ein Umschlag mit der Auflösung steckt, wer diesmal die Show moderiert. Es ist Günther Jauch, so dass es für Schöneberger noch einen Mit- und zwei Gegenspieler braucht. Und so bittet Jauch schon einmal Hans Sigl und Laura Wontorra ins Studio. Fehlt also noch einer und es ist Schorn, der das Rätsel löst: „Wir freuen uns auf Giovanni Zarrella!“, ruft Schorn und schon tänzelt ein Mann im hellgrauen Einreiher ins Studio und singt „Bella Ciao“.

Doch eine durchschaut die Sache sofort: „Schon wieder der Olli!“, sagt Barbara Schöneberger und lacht – und in der Tat kommt nicht Zarrella, sondern ein als Giovanni Zarrella verkleideter Oliver Pocher herein. „Haben sie eine Festanstellung bei RTL inzwischen oder ein Verhältnis mit Barbara Schöneberger?“, fragt Günther Jauch ob der Dauerpräsenz von Pocher bei RTL. Doch diesmal ist der Grund für Pochers Erscheinen ein einfacher: Denn tatsächlich sollte eigentlich Giovanni Zarrella kommen, aber der ist einfach krank geworden. Also muss Pocher ran und der macht zumindest die erste Hälfte des Abends zu seiner Show – und zwar vom ersten Moment an.

„Splitterbruch im Minimum“ bei Oliver Pocher

Denn Pocher kann es nicht lassen, Zarrella zu imitieren und den singenden Moderator dabei auch ein bisschen auf den Arm zu nehmen. „Schnauze, Pocher!“, geht Jauch dazwischen, damit die Spiele endlich losgehen können. Zur Erinnerung: Bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“ spielen zwei der drei Moderatoren gegen zwei prominente Gegner über insgesamt acht Runden. Danach geht es für beide Teams in eine Wand, aus der bei jeder falschen, eigenen und jeder richtigen Antwort des gegnerischen Teams Steine herausfahren. Das Team, das sich länger in der Wand halten kann, gewinnt 20.000 Euro für seinen Zuschauerblock.

Ohne Jauch und Gottschalk: Darum war Schöneberger bei RTL-Show allein

Gleich im ersten Spiel sollen die Promis als Vögel verkleidet Würmer sammeln, wobei auch eine Vogel-Handpuppe zum Einsatz kommt – eine Einladung für Oliver Pocher. Und so macht der Comedian so lange Faxen mit der Puppe, bis Günther Jauch irgendwann erneut einschreitet: „Schnauze! Das zweite Mal! Zweite Verwarnung!“ Es sollte nicht seine letzte Ermahnung bleiben, so dass Jauch irgendwann sogar ins Regelwerk eingreifen möchte: „Wenn ich zehnmal Schnauze gesagt habe, wird dem gesamten Team ein Punkt abgezogen“, droht Jauch.

Doch Oliver Pocher hat an diesem Abend nicht nur mit verbalen Drohungen zu kämpfen. Beim Spiel Eier-Labyrinth rollen Schöneberger und Wontorra von einer Plattform Eier durch ein Labyrinth, unter ihnen müssen Pocher und Sigl die herunterfallenden Eier mit Pfannen auffangen. Plötzlich werden Pocher und Sigl übermütig und fangen an, mit den Pfannen zu fechten – bis Pocher plötzlich schmerzverzerrt zusammenzuckt. „Hab ich dich erwischt?“, fragt Sigl und eilt sofort zu Pocher, der sich in der Tat zwei kleine Schnittwunden am kleinen Finger zugezogen hat. „Splitterbruch im Minimum“, macht sich Jauch über Pocher lustig.

Oliver Pocher: „Können Sie sich eine Zelle teilen mit dem Kollegen dann“

Der sieht sich auch an anderer Stelle nicht ernstgenommen: „Das ist alles? Ein Pflaster? Ich hab mir den kleinen Finger gebrochen!“, jammert Pocher im Spaß. Doch als es endlich weiter geht, beweist Laura Wontorra mit einem „Pflaster la vista!“ unter dem Beifall des Publikums, dass auch sie ein bisschen Sprachwitz beherrscht. Pocher kann also weitermachen, auch wenn seine Leistung und die seiner Spiel-Partnerin Wontorra zu wünschen übrig lässt. Lediglich zwei der acht Spiele kann Team Pocher/Wontorra gewinnen. Und so scheint es, dass Pocher weniger Ehrgeiz bei den Spielen, als vielmehr bei seinem selbst gesetzten Unterhaltungsauftrag hat.

Und so kaspert sich Pocher mal witzig, mal nicht so durch den Abend und muss dafür ein zweites Mal einstecken, diesmal von Günther Jauch. Vor dem letzten Spiel startet Pocher wieder eine Zarrella-Parodie, was Jauch zu missfallen scheint. Jedenfalls schlägt der Moderator Pocher im Vorbeigehen einen Umschlag ins Gesicht. Auch wenn die Aktion gefährlicher klingt, als sie tatsächlich war, weil Jauch genau auf Pochers Mikrofon geschlagen hat, war das nicht unbedingt die feinfühligste Aktion. Schließlich wurde Pocher vor nicht allzu langer Zeit während eines Boxkampfes ebenfalls unvermittelt ins Gesicht geschlagen.

Auch diesmal ist Pocher reichlich überrascht, findet aber schnell wieder zu Contenance und Schlagfertigkeit zurück: „Samstagabend, das ist meine Zeit, da krieg ich’s. Da mache ich eine Sammelklage draus. Können Sie sich eine Zelle teilen mit dem Kollegen dann. Sind Sie auch auf Tik Tok?“, fragt Pocher mit Anspielung an die Ohrfeige beim Boxkampf, die der Angreifer als Video über Soziale Medien verbreitet hat. Auch wenn am Ende alle drüber lachen und Jauch Pocher vielleicht nicht in dieser Form treffen wollte, so richtig lustig war die Aktion nicht.

Nach Ohrfeige für Oliver Pocher: Fat Comedy tritt nach

Günther Jauch mit Bodyshaming-Spruch

Ein paar Minuten vorher zeigt sich Jauch hingegen noch unsensibler, man könnte auch unverschämter sagen. Beim Spiel „Abwerfen“ sollen sich die Teams abwechselnd mit Wasserbomben treffen. Da findet Jauch folgende Bemerkung offenbar lustig: „Wer von euch möchte sich als Erster ducken? Am besten die, mit am wenigsten Oberfläche. Frau Schöneberger soll Herr Sigl?“, fragt Jauch seine Kollegin. Durchs Publikum geht sofort ein unbehagliches Raunen und Schöneberger antwortet: „Hören Sie mal auf, mit mir hier Bodyshaming zu betreiben!“ Auch wenn Schöneberger die Situation weg lächelt: Dass Günther Jauch im Jahr 2022 versucht, sich über den Körper eines Anderen lustig zu machen, lässt den 66-Jährigen einfach sehr, sehr alt erscheinen.

Und sonst so? Sonst war es eigentlich ein kurzweiliger Abend. Denn auch wenn Pochers Zarrella-Imitationen irgendwann Reiz und Witz verlieren, zeigt der Comedian doch, wie man mit Schlagfertigkeit und Uneitelkeit selbst einen vierstündigen TV-Marathon einigermaßen unterhaltsam über die Bühne bringen kann. Genützt hat’s ihm trotzdem nichts, denn an der finalen Wand sind er und Laura Wontorra dem Team Schöneberger/Sigl hoffnungslos unterlegen. Und so stürzt um ziemlich genau 0.30 Uhr zuerst Laura Wontorra aus der Wand, ehe ihr Pocher drei Minuten später folgt.

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