Damp Lifestyle statt Dry January: Deshalb müssen Sie gar nicht komplett auf Alkohol verzichten

Viele Menschen legen aktuell einen "Dry January" ein, das heißt, sie trinken während des ersten Monats des Jahres keinen Alkohol. Davon profitieren sowohl der Körper als auch unser Geist, denn regelmäßiges Trinken kann dafür sorgen, dass unser Gehirn schneller altert, unser Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs steigt und wir schlechter schlafen.

Damp Lifestyle: Achtsamkeit im Umgang mit Alkohol

Sie möchten ebenfalls bewusster mit dem Thema Trinken umgehen? Vielleicht müssen Sie dafür gar nicht gänzlich auf Bier, Wein und Co. verzichten. Denn der sogenannte Damp Lifestyle ist gerade sehr im Trend – und setzt auf eine andere Strategie als Verbote. "Damp" ist Englisch und heißt so viel wie feucht oder klamm, in diesem Fall bedeutet das: Sie leben nicht komplett trocken, also ganz alkoholfrei, sondern trinken nur wenig Alkohol und das sehr bewusst.

Der Damp Lifestyle ist ein Trend, der zuerst auf der Social-Media-Plattform TikTok die Runde gemacht hat. Dort erklären mehr und mehr Menschen, dass sie nur wenig trinken – aber eben nicht komplett darauf verzichten möchten. Das Ganze ist Teil des "Sober Curious Movements", bei dem vor allem Vertreter:innen der Gen Z neugierig mit dem Thema Alkoholverzicht und Nüchternheit experimentieren und reflektieren, wie viel oder wenig Trinken ihnen guttut.

Die TikTokerin Hana Elson ist eine der Vorreiterinnen des fast-trockenen Lifestyles. Auf ihrem Kanal teilt sie Erfahrungen und Gedanken zum Thema Alkohol und moderates Trinken. Sie verwendet neben dem Begriff Damp Lifestyle auch aktuell den des "Dry-ish January", was so viel bedeutet wie "quasi-trockener Januar".

So funktioniert der Damp Lifestyle

Der Damp Lifestyle ist sehr flexibel, und jede Person kann ihr persönliches Maß an Alkoholkonsum individuell gestalten. Für den einen Menschen fühlt es sich möglicherweise gut und sinnvoll an, nur zu besonderen Anlässen ein Glas Wein zu trinken. Jemand anderes mag vielleicht ein wenig öfter trinken, dafür aber nur Drinks mit einem niedrigen Alkoholgehalt, etwa Cider oder Bier. Die meisten Menschen achten auch sehr darauf, zwischendurch genug Wasser zu trinken. 

Im Vordergrund steht das Reflektieren des eigenen Umgangs mit Alkohol. So können Sie beispielsweise überlegen, ob wirklich zu jedem Restaurantbesuch zwangsläufig ein Glas Wein gehören muss. Oder Sie schauen sich fokussiert die Menge an Alkohol an, die Sie konsumieren. Vielleicht brauchen Sie beim Bar-Abend mit Freund:innen nicht mehrere Longdrinks, sondern es reichen Ihnen zwei Bier oder Weinschorlen.

Bewusstes Trinken statt achtlosem Konsum

Denn das Kernstück des Damp Lifestyle ist das achtsame Trinken. Dazu gehören auch Fragen wie: Warum trinke ich? Habe ich das Gefühl, Alkohol zu brauchen? Wie fühle ich mich, wenn ich trinke? Wie fühle ich mich am nächsten Tag? Habe ich einen Kater? Und wie geht es mir psychisch: Leide ich nach dem Trinken möglicherweise an "Hangxiety", also einem ängstlich-gestressten Grundgefühl, gepaart mit einem Kater?

Antworten auf diese und ähnliche Fragen können Aufschluss darüber geben, wie es Ihnen mit Alkohol wirklich geht und wie gut das Trinken Ihnen tatsächlich tut. Basierend auf diesen Antworten könnten Sie dann schauen, wie genau Sie Ihren persönlichen Damp Lifestyle gestalten möchten.

Vielleicht starten Sie mit einer zeitlich begrenzten Phase des Verzichts, um danach auf einen gemäßigten Umgang mit Bier, Wein und Co. umzusteigen. Oder Sie möchten mit klaren Regeln arbeiten, wann und wie viel Sie trinken. Möglicherweise ist Ihnen dieser Ansatz auch zu restriktiv, und Sie möchten Ihren Umgang mit Alkohol lieber etwas freier und flexibler, aber trotzdem bewusst gestalten.

Welchen Weg Sie für Ihren Damp Lifestyle auch wählen: Ehrlich zu reflektieren, wie Ihre Beziehung mit Alkohol aussieht und wie diese gesünder und achtsamer werden kann, tut in jedem Fall gut.

Verwendete Quellen: bustle.com, eatthisnotthat.com, TikTok

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