„18 Prozent der Heizenergie kann jeder einsparen“

Die enormsteigenden Energiekosten sind für viele Haushalte in Vorarlberg eine großeBelastung. Doch jede(r) Einzelne kann die persönliche Bürde minimieren. DanielMohr, Sanierungsexperte bei Rhomberg Bau, verrät im Interview wie.

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm die Angst vorhohen Heizkosten. Wie kann ich mich als Mieter(in) oder Eigentümer(in) daraufvorbereiten?

Eine Möglichkeit, die man im eigenen Haus ebenso umsetzen kann wie in einer Wohnung, ist es, die Raumtemperatur zu senken. Das bringt tatsächlich wahnsinnig viel: Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent an Heizenergie. Wenn ich also statt auf 23 Grad Raumtemperatur „nur noch“ auf 20 Grad temperiere – übrigens ist das die Temperatur, die von vielen Experten als optimale Wohlfühltemperatur genannt wird – dann spare ich ohne großen Aufwand 18 Prozent meiner Heizenergie ein. In einigen Räumen, etwa im Schlafzimmer, reichen sogar 16 bis 18 Grad. ­Eine gewisse Konditionierung ist aber notwendig, um den Feuchtehaushalt zu regulieren und so etwa Schimmelbildung vorzubeugen. Gar nicht zu heizen ist also auch keine Lösung. Aus Baufachsicht lohnt ein Blick auf die Außenwände, hier geht vor allem über die Fenster am meisten Energie verloren. Das kann ich aber optimieren, indem ich beispielsweise den Sonnenschutz, also Markisen etc. in den Abendstunden schließe und so ein Luftpols­ter aufbaue, das wiederum als Wärmeschutz dient. Der effizienteste Weg, um Energie, CO2-Emissionen und vor allem auch Geld zu sparen, ist aber die thermische Sanierung, denn nur so lassen sich Bestandsgebäude energetisch optimal aufwerten.

Wie finde ich heraus, was für mich sinnvoll ist, und obich mir das auch leisten kann?

Hier ist ein Profi gefragt, mit dem zusammen sichEigentümer(innen) in einer Sanierungsberatung ganz genau anschauen können, wieder Bedarf bei ihrer Immobilie konkret ist. Diese Einschätzung verläuft immerindividuell, denn jedes Gebäude ist ein Unikat. Diese Einschätzung muss aberauch ganzheitlich erfolgen, d. h., alle Bauteile müssen aufeinander abgestimmtbetrachtet werden.

Thermoscans oder auch Thermografie sind gute Instrumente,mit denen man sehr bildhaft die Energieverluste in der Gebäudehülle darstellenkann. Dabei werden vereinfacht gesagt die Wärmestrahlen der Gebäudehülle miteiner Wärmebildkamera erfasst und als sichtbares
Bild dargestellt. Kund(inn)en sehen so optimal, welche Gebäudeteile gut undwelche schlecht dämmen, sprich, wo Handlungsbedarf ist. Ergänzend dazu gibt esden Energieausweis, der uns in der Sanierungsberatung konkret aufzeigt, mitwelcher Gebäudeteilsanierung wie viel Energie einspart werden kann.

Hinzu kommt, dass in der Sanierungsberatung sämtlicheMaßnahmen und Empfehlungen mit einem Preisschild versehen sind. Ich kann alsogenau sehen, was mich jede Sanierungsmaßnahme kostet und was sie bringt. Und zuguter Letzt schauen sich Sanierungsexperten immer auch die aktuelleFörderlandschaft an, über die Laien bei der Vielzahl von Förderstellen undkonditionen schnell mal den Überblick verlieren können. Ein guter Sanierungsexperteliefert also immer den Blick aufs Ganze.

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