Sie lässt sich nicht ausbremsen

Die österreichische Designerin Marina Hoermanseder (34) ist aus der Fashionbranche mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Ihre Mode im Look orthopädischer Lederkorsetts lieben auch die Stars wie Lady Gaga (35) oder Taylor Swift (31). Doch ihre Designs beschränken sich längst nicht mehr nur auf Kleidungsstücke. Die Wahlberlinerin hat auch schon Handyhüllen, Trinkflaschen, Strumpfhosen oder Uniformen ihren typischen Hoermanseder-Look verpasst.

Für die neue Zahnpasta Colgate elixir hat sie nun eine limitierte Kosmetiktasche entworfen. Gemeinsam mit einigen Influencern präsentierte sie das Bad-Accessoire virtuell und per Social Media live aus dem Supercandy Pop-up Museum in Köln. Auf welche Kreationen sich ihre Fans sonst noch freuen dürfen, verrät Hoermanseder im Interview. Außerdem blickt sie auf das gestrige "Germany's next Topmodel"-Finale zurück, in dem ihre kreativen Designs wieder an den Models zu sehen waren.

Was erwartet die Besucher jetzt im Supercandy Pop-up Museum in Köln?

Hoermanseder: Ich habe schon im Vorfeld viel davon gehört und war wirklich sehr gespannt, was mich da erwartet. Jeder Raum bietet eine tolle Kulisse. Der Colgate elixir Infinite Room war mein Highlight – der Raum ist quasi ein überdimensionaler Badezimmerspiegel, in dem man sich unendlich oft wiederfindet. Viele rosa LEDs sorgen für eine coole Beleuchtung.

Sie haben schon einigen Produkten Ihre legendären Schnallen verpasst, warum jetzt auch eine Kosmetiktasche?

Marina Hoermanseder: Als Fashion-Designerin liebe ich Ästhetik, schöne Dinge und außergewöhnliche Designs. Mich fasziniert es, Produkte aus dem alltäglichen Gebrauch mit dem gewissen Etwas zu versehen. Als die Anfrage für die Kosmetiktasche kam, wollte ich sie unbedingt umsetzen. Natürlich habe ich bereits eigene Taschen für die Brand Marina Hoermanseder designt. Eine Kosmetiktasche war aber nochmal eine andere und wertvolle Herausforderung.

Auf welche Projekte können sich Ihre Fans in diesem Jahr noch freuen?

Hoermanseder: Wir arbeiten derzeit an unglaublich spannenden Projekten, zum Beispiel einer Marina Hoermanseder Sub-brand, die wir dieses Jahr noch auf den Markt bringen wollen. Außerdem folgen weitere tolle Kooperationen, auf die ich mich jetzt schon sehr freue!

Die Corona-Pandemie scheint Sie nicht wirklich ausgebremst zu haben?

Hoermanseder: Tatsächlich stand ich, wie viele andere auch, zunächst vor der Herausforderung, mit einer neuen Situation umzugehen. Ich bin jedoch ein Mensch, der gerne nach vorne blickt. Auch die Modewelt lebt schließlich von Veränderung und daher bin ich als Designerin darauf gepolt, nach Ideen und Lösungen zu suchen. Beispielsweise haben mein Team und ich vermehrt mit regionalen Produzenten aus Berlin zusammengearbeitet und konnten uns in der Pandemie gegenseitig unterstützen. Auch für mein Privatleben haben die Veränderungen etwas Positives bewirkt: Telefonische Meetings erledige ich aus dem Homeoffice und kann zeitgleich für meine Tochter da sein. Ich bin demnach zuversichtlich, dass man aus jeder Situation das Beste herausholen kann, ohne sich komplett ausbremsen zu lassen.

Sie haben Anfang November Ihr erstes Kind auf die Welt gebracht. Fällt es Ihnen schwer, Job und Familie unter einen Hut zu bringen?

Hoermanseder: Ehrlich gesagt habe ich früher meinen Tag nie komplett durchgeplant und die Dinge eher auf mich zukommen lassen. Das Muttersein hat mich jedoch gelehrt, meine Zeit noch besser einzuteilen und manchmal staune ich, wie gut das heute klappt! Außerdem habe ich ein talentiertes Team, das mich tatkräftig unterstützt und einen verständnisvollen Partner sowie meine wundervollen Eltern, die mir den Rücken freihalten. An manchen Tagen – und da spreche ich sicher für jede Mutter – ist es aber eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin jedoch unglaublich dankbar, diese Erfahrung machen zu dürfen.

Nur eine Woche nach der Geburt waren Sie in der „GNTM“-Jury zu sehen. Auch beim Finale waren Sie wieder dabei, wie haben Sie die Show erlebt?

Hoermanseder: Es ist eine unglaublich bereichernde Erfahrung gewesen! Die Show und das Finale waren wunderschön, emotional und aufregend für mich. Natürlich ist es unglaublich, seine Designs im TV-Format an den Models zu sehen und ich freue mich, dass mein Team und ich auch die Finalistinnen für den Final Walk ausstatten konnten. Was mich an der Show aber besonders begeistert hat, war das Thema Diversität und die Möglichkeit, Stereotypen abzulegen und die Modewelt mit noch mehr Vielfalt zu bereichern.

Wie ist Ihre Einschätzung als Designerin, wann wird es endlich wieder eine gewohnte Fashion-Show mit Publikum geben können?

Hoermanseder: Dazu kann ich leider derzeit keine Prognose abgeben. Allerdings bin ich überzeugt, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Fashion-Show zum Publikum zu bringen, solange die Pandemie uns intensiv begleitet. Wir haben tolle Technologien, derer wir uns nur bedienen müssen, beispielsweise via Virtual Reality. Ich glaube daran, dass Herausforderungen immer auch Chancen sind und wir Designer noch kreativer denken dürfen.

Vermissen Sie es, die Models mit Ihren Kreationen auf den Laufsteg zu schicken?

Hoermanseder: Natürlich vermisse ich die Fashion Week, die gewohnte Aufregung kurz bevor die Models über den Laufsteg laufen und den Moment danach, wenn alle Anspannung von dir fällt. Allerdings habe ich großes Glück, dass ich dieses Jahr eine ähnliche Erfahrung bei ,Germany's next Topmodel' sammeln durfte.

Wie sehen Sie die Zukunft der Mode-Branche?

Hoermanseder: Die Mode wird denke ich immer ein großer Bestandteil der Gesellschaft bleiben. Ich glaube jedoch, dass wir uns viel von den aktuellen Technologien abgucken dürfen und uns noch mehr bewusst machen müssen, dass Designs noch nachhaltiger gestaltet werden, um uns noch langfristig an wundervollen Kreationen erfreuen zu können.

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