"Empire Of Light" mit Olivia Colman

London – Nach zwei James-Bond-Filmen und dem Kriegsdrama „1917“ lässt es der britische Regisseur und Oscar-Gewinner Sam Mendes („American Beauty“) in seinem neuen Werk wieder deutlich ruhiger angehen. „Empire Of Light“ ist ein melancholischer, nachdenklicher und sehr langsamer Film. Der 57-jährige Mendes wirft darin ein Schlaglicht auf das Großbritannien der beginnenden Thatcher-Ära.

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Das Jahr 1980 in der Küstenstadt Margate. Hilary (Olivia Colman) arbeitet im einst prunkvollen Empire-Kino, dessen beste Zeiten schon länger zurückliegen. Hilary leidet unter einer bipolaren Störung. Sie lebt allein, hat aber eine Affäre mit ihrem verheirateten Chef.

Als der neue Mitarbeiter Stephen (Micheal Ward) im Kino anfängt, kommt es zwischen ihm und der deutlich älteren Hilary zu einer Romanze unter schwierigen Bedingungen. Während sie mit ihrer eigenen Psyche und schweren Stimmungsschwankungen zu kämpfen hat, ist der Schwarze Stephen immer wieder schlimmen rassistischen Attacken ausgesetzt.

„Empire Of Light“ ist vieles, vielleicht zu viel – eine unglückliche Romanze, ein gesellschaftliches Drama, ein Porträt einer turbulenten Ära und eine Charakterstudie einer Frau vor dem Nervenzusammenbruch. Mendes hat den Film nach eigener Aussage seiner Mutter gewidmet, die unter psychischen Problemen litt. Oscar-Gewinnerin Olivia Colman („The Favourite – Intrigen und Irrsinn“) überzeugt in ihrer Rolle.

Das Kino verbindet sie alle

„Empire Of Light“ ist auch eine Liebeserklärung an das Kino. Das wunderschöne, jedoch langsam verkommende Filmtheater ist das, was alle Charaktere des Films miteinander verbindet, darunter Colin Firth als Hilarys Boss Donald Ellis und Toby Jones als grantelnder Projektionist Norman.

Die wunderschönen, nostalgischen Bilder des zweifachen Oscar-Gewinners Roger Deakins („Blade Runner 2049“, „1917“) sind ein Genuss für die Augen und beste Werbung für die Stadt Margate, wo die Zeit heute stehen geblieben zu sein scheint. Im Vergleich zu anderen Filmen von Sam Mendes hinterlässt „Empire Of Light“ aber keinen allzu bleibenden Eindruck.

Empire Of Light, UK 2023, 113 Min., FSK 12, von Sam Mendes, mit Olivia Colman, Micheal Ward, Colin Firth, Toby Jones © dpa

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