Eine KritikvonRobert Penz Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.
Heute würde man Prinzessin Diana vermutlich als Influencerin bezeichnen. In ihrer Zeit verstand es das strahlende Juwel der Krone, die Medien für ihre Interessen zu nutzen. Großer Kunst war dies freilich nicht, da ihr ohnedies ständig alles auf den Fersen war, doch die gute Sache, für die sich Diana stets engagierte, profitierte davon.
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Anlässlich ihres 25. Todestags polierte auch RTL den Mythos im Zuge seiner Doku „Kampf der Prinzessinnen“ ein weiteres Mal auf und versuchte zu ergründen, wie die einst so schüchterne Kindergärtnerin überhaupt zu einem derartigen Status gelangen konnte und ob ihren Schwiegertöchtern – den Herzoginnen Catherine und Meghan – eine ähnliche Zukunft bevorstehen könnte. Die offizielle und semi-spannende Frage des Senders: „Wer knackt den Diana-Code?“
Trauma: Scheidung der Eltern Die Dokumentation bemühte reihenweise Vergleiche und tranchierte hierfür die Biografien der drei royalen Frauen. Ziemlich schnell war man da bei Dianas erstem großen Trauma angelangt: Der Scheidung ihrer Eltern, die einen Sorgerechtsstreit nach sich zog und die Mutter, die den sie schlagenden Mann verließ, letztlich zwang, die vier Kinder aufzugeben. „Für eine Neunjährige war das niederschmetternd“, gestand Diana Jahrzehnte später. Anders als sie durfte die 1982 geborene Catherine Middleton, Prinz Williams Gemahlin, behütet in einer bürgerlichen und alles andere als finanzschwachen Familie aufwachsen, deren Ziel es war, sich in der Oberschicht zu etablieren. Die 1981 geborene Meghan Markle , Frau von Prinz Harry, musste zwar wie Diana eine schmerzliche Trennung der Eltern erleben, scheint dies aber besser weggesteckt zu haben als ihre Schwiegermutter. „Schon früh wollte sie hoch hinaus und Großes erreichen“, so ihre Halbschwester Samantha Markle, die mit Meghan im Dauerclinch liegt.
„Was auch immer verliebt sein bedeutet“ Anders als Diana und Kate suchte Meghan immer schon das Rampenlicht. „Als sie Harry trifft, scheint ihr Traum zum Greifen nah“, sagt Royals-Experte Dickie Arbiter am Dienstagabend. Die Nähe zu Meghan suchten wiederum Privatdetektive, die im Auftrag der Yellow Press im Leben der in den USA geborenen Schauspielerin schnüffelten. Auswüchse, mit denen schon Diana zu kämpfen hatte. Doch deren größte Herausforderung im royalen Dasein war vermutlich Camilla, Herzogin von Cornwall und heutige Ehefrau von Prinz Charles, die die vermeintliche Traumehe rasch zu einer Dreiecksbeziehung werden ließ. Bei der Bekanntgabe der Verlobung von Charles und Diana will ein Journalist von den beiden wissen, ob sie verliebt seien. „Natürlich!“, antwortete die 19-jährige Prinzessin. „Was immer auch verliebt sein bedeutet“, fügte Charles hinzu. Ein Satz, den er nie wieder loswird.
Hochzeit auf der Schlachtbank Nachdem die Doku „Kampf der Prinzessinnen“ die Verlobungsringe, Probleme in den Schwangerschaften sowie die ersten Babyfotos der drei royalen Frauenzimmer verglichen und mehrfach versichert hat, dass Diana ihre beiden Schwiegertöchter eh ganz sicher superlieb gehabt hätte, findet sie halbwegs in die Spur. Konkret in die Hochzeit von Charles und Diana am 29. Juli 1982, die weltweit rund 800 Millionen Menschen auf den Fernsehgeräten verfolgten. „Ich fühlte mich wie ein Lamm auf der Schlachtbank“, kommentierte Diana Jahre später ihren emotionalen Status an diesem Tag. Aufgerieben vom Dasein als meistfotografierte Frau auf dem Globus, geschlagen mit einem Gatten, der sich wünscht, als Tampon Camillas wiedergeboren zu werden, und gequält von Familienmitgliedern mit dem Einfühlungsvermögen von Einbauschränken, laboriert Diana fortan an Bulimie und Depressionen.
Befreiungsschlag und Jahrhundertskandal 1992 holte sie dann zu einem Befreiungsschlag aus, der das Zeug zum Jahrhundertskandal hatte. Ein Enthüllungsbuch von Andre Morton, das auf Gesprächen mit Diana basiert, was aber zunächst keiner erfuhr, kreiste um Dianas psychischen Erkrankungen, einen Suizidversuch und den Alltag mit Charles. Für die Prinzessin Psychohygiene, für den Gemahl eine royale Bratpfanne. Das Königshaus reagierte nach der gewohnten Devise „Nie erklären, nie beschweren“, ging aber jetzt immerhin auch endlich davon aus, dass aus der Ehe eher nichts mehr wird.
Sie starb vor fast 25 Jahren: Die Chronologie der Tage nach Prinzessin Dianas Tod Die Bevölkerung stand damals übrigens geschlossen hinter Diana, woran auch Charles Konter zwei Jahre später nichts zu ändern vermochte. Im Gegenteil. In einem Interview mit Jonathan Dimbleby versuchte der Thronfolger seine Sicht der Dinge darzustellen. Die Frage „Haben sie versucht treu und ehrlich zu sein, als sie Ihrer Frau die Ehe versprachen?“ beantwortet Charles mit „Ja, absolut!“. „Und waren Sie es auch?“, hakte Dimbleby nach. „Ja, bis die Ehe unwiderruflich kaputt war“, leugnete der Prinz seine jahrelange Untreue. Diana wollte das so nicht stehen lassen. In einem Interview zweifelte sie Charles‘ Sachverstand als König an und lieferte Details über die zerrüttete Ehe.
Royales Schweigen zu Suizid Auch Herzogin Kate und Meghan sind schwierige Zeiten nicht fremd. Als etwa Kate ob heftiger Schwangerschaftsübelkeit kurz im Krankenhaus liegen musste, stellte eine Krankenschwester den Anruf australischer Radiomoderatoren, die sich als Queen und Charles ausgaben, zu der Station durch, auf der Williams Frau behandelt wurde. Die Story geisterte weltweit durch alle Medien, worauf sich die Krankenschwester vor lauter Scham und Verzweiflung das Leben nahm. Während die Radiomoderatoren zu Kreuze krochen, schwieg Kate, wofür sie heftig kritisiert wurde. Etwa von Sänger Morrissey: „Sie sagt nichts. Die Arroganz der britischen Royals ist niederschmetternd“, so der britische Barde damals. Weit häufiger als Kate stand und steht jedoch Meghan in der Kritik. Für eine Babyparty in New York, für die sie 400.000 Euro ausgegeben hatte, musste sie gehörig einstecken.
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Interview mit dem Rittmeister: Er bereut sein Buch über Prinzessin Diana In besagtem Interview gestand auch Diana eine Affäre. „Ich hab ihn geliebt, wurde aber enttäuscht“, sagte sie über ihre fünfjährige außereheliche Beziehung zu James Hewitt, ihrem damaligen Rittmeister. Das Risiko, für dieses Geständnis verurteilt zu werden, schien groß, doch die Bevölkerung sah ihr inzwischen so gut wie alles nach. In der RTL-Doku kam Hewitt zu Wort. „Dies wird heute das letzte Mal sein, dass ich darüber spreche, was für ein Mensch sie war“, machte er es dramatisch.
Experte erklärt, warum Diana 25 Jahre nach ihrem Tod noch immer eine Ikone ist Hewitt berichtete von einer richtigen Beziehung zu Diana, „in der wir uns alle ein bis zwei Wochen gesehen haben“. Der Ex-Rittmeister war gerade beruflich im Ausland, als Morton das Buch über Diana schrieb, zu dem auch er, Hewitt, etwas besteuern sollte. „Du kannst mit ihm sprechen und sagen, was du willst“, soll Diana zu ihrem Rittmeister gesagt haben. „Das war für mich ein absoluter Gräuel“, gesteht dieser. In dieser Ausnahmesituation zerbrach die Beziehung, was auch Hewitt dazu inspirierte, ein Buch herauszubringen. „Eine panische Kurzschlussreaktion. Ich wünschte, es wäre anders verlaufen“, so der heute 64-Jährige, den wegen seiner Indiskretionen damals die halbe Welt verachtete. „Man muss sich mit manchen Dingen abfinden und sie irgendwann in Frieden ruhen lassen“, sagt Hewitt dann noch. Und: „Ich liebe sie immer noch.“
Dianas letzte Worte: „My God, what’s happened?” Am 31. August 1997 hielt die Welt dann den Atem an. Diana war damals bereits geschieden und mit dem Unternehmer Dodi Al-Fayed liiert. In Paris prallte der Wagen, in dem beide saßen, mit überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Pfeiler im Autotunnel unter der Place de l’Alma. Die Nachricht ihres Todes löste weltweit eine Welle des Schocks und des Mitgefühls aus. Noch heute sind viele der Ansicht, dass dieser verhindert hätte werden können. Trotz eines Risses der Lungenvene verpasste man der äußerlich beinah unversehrten und zunächst noch ansprechbaren Diana eine Adrenalinspritze, die noch mehr Blut austreten ließ, was letztlich zu ihrem Tod führte. Kritiker behaupten zudem, dass Dianas Transport ins Krankenhaus mit 45 Minuten für rund fünf Kilometer unerklärlich lange gedauert habe. Der Rettungswagen sei wegen des niedrigen Blutdrucks der Prinzessin zweimal stehen geblieben, heißt es. „My God, what’s happened?“, waren Dianas angeblich letzte Worte, die ein Feuerwehrmann zu hören bekam.
Er überlebte den Unfall: Das wurde aus Dianas Bodyguard Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel