Der Streit um die Vormundschaft von Britney Spears (39) nimmt kein Ende. Auch die #FreeBritney-Bewegung bekommt immer weiter Aufwind, große Stars wie Christina Aguilera (30), Mariah Carey (51) und Justin Timberlake (40) fordern Freiheit für Britney Spears. Selbst in Deutschland unterstützen Fans den Popstar, unter anderem die Singer-Songwriterin Emily Roberts (28) aus Berlin. Mit ihrem neuen Song "Britney 2007" setzt sie ein Zeichen für die #FreeBritney-Bewegung. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Roberts, was sie von der Vormundschaft hält und was sie sich für die Zukunft des Popstars wünscht.
Britney Spears ist für Sie ein Kindheitsidol. Was begeistert Sie so sehr an ihr?
Emily Roberts: Ein Idol meiner Kindheit ist sie auf jeden Fall! Schon immer habe ich mit großen Augen zugeschaut, was für eine Wahnsinns-Bühnenshow Britney Spears abgeliefert hat. Sie war einfach ein klassischer Popstar, der mir von Magazin-Covern zugelächelt hat. Sie hat mich immer schon inspiriert.
In Ihrer Single erinnern Sie an das Jahr 2007, als sich Britney Spears unter anderem ihre Haare abrasiert hat. Heute gilt das Jahr als ihr größter Absturz. Was hat Sie dennoch an der Situation inspiriert?
Roberts: Manche sehen es als Absturz, für mich heutzutage eine völlig verständliche Reaktion, wenn man sich vor Augen führt, was die damalig 26-Jährige zu diesem Zeitpunkt schon alles erlebt hat. Als klassischer Kinderstar ging ihre Karriere im Spotlight sogar schon vor dem Micky Mouse Club los. 2007 hatte sie bereits fünf Alben veröffentlicht, steckte in einem sehr öffentlichen Rosenkrieg um ihre Scheidung und hatte zwei kleine Kinder. Paparazzi verfolgten sie auf Schritt und Tritt. Wer soll da noch einen kühlen Kopf bewahren?
Große Stars wie Christina Aguilera, Mariah Carey und Justin Timberlake haben ihre Unterstützung bekundet. Warum ist es Ihnen so wichtig, mit Ihrem Song ebenso ein Statement zu setzen?
Roberts: Ich habe vor über einem Jahr angefangen diesen Song zu schreiben und war ehrlich gesagt gar nicht so im Bilde darüber, was mit Britney aktuell passiert. Ich war damals gestresst und genervt, hatte das Gefühl, viele Leute wollen mir sagen, wer ich sein soll, anstatt mich sein zu lassen. Dann musste ich an Britney Spears denken, die 2007 einfach nach Jahren im Spotlight, nach Jahrzehnten, in denen sie es eh nie jedem recht machen konnte, endlich aufgehört hat es zu versuchen. Zack, Haare ab. Dem klassischen Schönheitsideal nicht mehr entsprechen. Ihre Art der Rebellion hat mir gefallen.
Erst nachdem ich den Song schon angefangen hatte und sehr aus meiner eigenen Perspektive geschrieben habe, habe ich tiefere Einblicke in die #FreeBritney-Bewegung bekommen. Schockiert und wütend über diese Ungerechtigkeit habe ich den Song dann fertig geschrieben. Gerade der letzte Part vor dem Chorus ist Britney gewidmet: "I'm not a puppet on a string hanging from a stronger hand". (Dt. "Ich bin keine Marionette an einer Schnur, die an einer stärkeren Hand hängt", Anm. d. Red.)
Eine Sache, die erfolgreichen Frauen oft vorgeworfen wird, ist, nur eine Marionette zu sein. Vor allem in der Dokumentation "Framing Britney Spears" wird klar, wie sehr sie ihre Kunst selbst bestimmt, ihre Bühnenshows selbst konzipiert und sogar die Tänzerinnen selbst ausgewählt hat. Es ist sexistisch, einer Frau diese Kompetenzen abzusprechen. Solche Vorwürfe höre ich ständig, auch 2021 noch und ich bin es satt. Selbst wenn eine Helene Fischer nicht alle Songs selbst schreibt, ist sie die treibende Kraft, die Millionen von Menschen in Arenen zieht und dort jeden Abend köstlich unterhält.
Was bedeutet Freiheit für Sie?
Roberts: Gerade für mich als Solokünstlerin ist Freiheit ein unbezahlbares Gut. Meine Selbstbestimmung und meine kreative Freiheit sind ein essenzieller Teil meiner Identität. Ich war noch nie der Typ, der sich gerne etwas vorschreiben ließ. Dadurch bin ich so dankbar, Musikerin sein zu dürfen und jeden Tag frei entscheiden zu können, was ich mache und woran ich arbeiten möchte.
Was ist Ihre Meinung zu der Vormundschaft?
Roberts: In Britneys Fall halte ich die Vormundschaft eher für ein Geschäftsmodell als für einen Schutz, ich finde sie absurd und offen gesagt sexistisch. Wenn jemand wie Britney in der Lage ist, Millionen zu verdienen und sich selbst und Dutzende andere mit ihrer Marke und ihrer Firma zu versorgen – dann ist es völlig ungerecht, dass ihr nicht das Recht zugestanden wird, irgendwelche Entscheidungen für sich selbst zu treffen.
Wenn jemand in der Lage ist, in dem Ausmaß zu arbeiten, wie Britney es in den letzten zehn Jahren getan hat, ist sie vollkommen in der Lage, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Wenn es ihr wirklich nicht gut geht, sollte man nicht von ihr erwarten, dass sie für andere Leute auftritt oder so viel Geld verdient. An diesem Punkt ist klar, dass sie nur benutzt wird.
Wie haben Sie auf Britney Spears‘ Aussage vor Gericht reagiert?
Roberts: Ich war so unfassbar gespannt, was vor Gericht passieren wird. Nach so langer Zeit der stillen Beobachtung und dieser Vormundschaft, die Britney bisher unkommentiert ließ, wussten Fans nicht, was sie an dem Tag vor Gericht aussagen wird. Man konnte sich schon denken, dass es heftig wird, aber was sie dann alles erzählt hat, war einfach nur schockierend und hat mich unfassbar traurig gemacht. Die Arten und Weisen, auf denen ihr ihre persönliche Freiheit geraubt wurde, sind unmenschlich. Einer erwachsenen Frau das Recht auf ein neues Kind abzusprechen ist nicht zu rechtfertigen.
Haben Sie von Britney Spears etwas für Ihr eigenes Leben und Ihre Karriere gelernt?
Roberts: Das eigene Team, die Menschen, die einem am nächsten sind, sind das wichtigste Gut, das man hat. Zu erkennen, wer wirklich nur das beste Interesse hat, ist oft nicht leicht, da die Entertainment-Branche voll mit profitgeilen Menschen ist. Ich habe großes Glück, ein tolles Team um mich herum zu haben, das auch zusieht, dass ich mir Pausen nehme, wenn alles zu viel wird. Sie beschützen mein Privatleben und respektieren mich als Künstlerin.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Britney Spears?
Roberts: Ich wünsche mir für Britney Spears, dass sie tun und lassen kann, was sie will. So wie jeder andere Mensch auch. Wenn sie ein Kind haben will und wieder heiraten möchte, dann soll sie das tun dürfen. Wenn sie wieder auf die Bühne will, dann soll sie das auch das tun dürfen, aber wenn sie ihre Karriere komplett beenden wollen würde, dann wäre das auch okay. Britney Spears hat uns Musik und Momente geschenkt, die unsterblich sind. Sie ist niemandem irgendetwas schuldig.
Ihr Song „In This Together“ war 2020 der Titelsong der Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Wie kam es dazu? Sind Sie ein Dschungelcamp-Fan?
Roberts: Mein Label Sony Music hat mich eines Tages angerufen und mir gesagt, dass mein Song die Chance hat, der Titelsong vom Dschungelcamp zu werden. Ich konnte das zuerst gar nicht glauben. Ich meine, die Show hat jeden Abend sechs Millionen ZuschauerInnen. Als es dann tatsächlich geklappt hat, war ich platt und wusste: Jetzt geht der bis zu dem Zeitpunkt größte Teil meiner Karriere los. Als ich jünger war, habe ich mit meiner Familie jede Staffel zu Hause vor dem TV geschaut. Das war immer genauso ekelhaft wie unterhaltsam, aber das macht ja auch die ganze Sendung aus.
Was haben Sie noch für das laufende Jahr geplant?
Roberts: Dieses Jahr passiert bei mir noch einiges. Mein Album kommt am 3. September und ich bin wahnsinnig aufgeregt. Ich liebe die Platte so und freu mich die Songs endlich mit der Welt zu teilen. Davor kommen auch noch mindestens zwei Singles und ich werde auch wieder Auftritte spielen. Endlich. Das habe ich wahnsinnig vermisst!
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