Warum habe ich graue Haare und andere nicht?
Man wird älter und die Haare werden nach und nach grauer. Die einen entdecken ihr erstes graues Haar vielleicht pünktlich zum 18. Geburtstag, die anderen trifft es vielleicht erst mit Mitte 40. Der Nachteil: Hat man einmal ein Haar entdeckt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass weitere graue Härchen nicht lange auf sich warten lassen. Die meisten Menschen freuen sich darüber eher weniger.
Zwar haben zumindest einige Männer das Gefühl, mit grauen Ansätzen reifer zu wirken, letztendlich würde die Mehrheit aber lieber ihre Ursprungsfarbe behalten wollen. Also wird gefärbt und getönt, bis möglichst kein Grau mehr zu sehen ist.
Aber wieso bekommen die einen schneller graue Haare und die anderen vielleicht langsamer oder gar nicht? Und ist es doch der altbekannte Stress, der uns die Haare ergrauen lässt?
Grau über Nacht: Das ist kein Mythos!
Auch wenn es sich anhört wie ausgedacht: Man kann durchaus nach dem Aufstehen, beim ersten Blick in den Spiegel ein neu dazu gewonnenes graues Haar im Schopf entdecken. US-amerikanische Forscher haben in einer Studie nachgewiesen, dass das am Stressfaktor liegt: Wer viel Stress hat, der kann innerhalb kürzester Zeit graue Haare bekommen.
Die Forscher der Harvard-Universität haben dafür einen Versuch mit Mäusen durchgeführt. Sie wollten beweisen, dass kleine und größere Krisen im Leben nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf die Haarfarbe schlagen. Das Ergebnis: Mäuse, die Stress ausgesetzt waren, bekamen nach und nach graues Fell, Mäuse ohne Stress behielten ihre ursprüngliche Fellfarbe.
Graue Haare im Schlaf: Auch jüngere Menschen kann es treffen
Nicht nur ältere Menschen ergrauen. Es kann auch jüngere Menschen treffen, die sich früher als andere mit grauen Haaren rumärgern müssen.
Dies kann auch an einem zu hohen Stressfaktor liegen: Bei Stress werden die Farbstoffzellen vom Nervensystem abgeschaltet. Das kann kann sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Menschen schnell passieren. Ansonsten gilt: Der Farbstoff für unsere Haare wird in speziellen Zellen – in den sogenannten Haarfollikeln – gebildet. Je älter die Menschen sind, desto weniger Farbstoff wird produziert.
Und wenn die Haare einmal grau sind, gibt es kein zurück: „Wenn man sich weniger Stress aussetzt, dann kann man den Prozess etwas aufhalten. aber im Prinzip, wenn man die ersten grauen Haare bemerkt, dann wird das wahrscheinlich voranstreiten“, so Dermatologin Dr. Catharina Shab.
Statistisch gesehen trifft es Männer jedoch schneller als Frauen, was an ihren Genen liegt. Dafür stehen sie eher zu ihrer ergrauten Mähne, wogegen Frauen lieber nachhelfen und färben.
Und apropos Genetik…
Unsere Gene spielen bei grauen Haaren eine wichtige Rolle
Keine Angst: Auch wenn Stress dafür sorgen kann, dass wir schneller graue Haare bekommen, heißt das nicht, dass es in Zukunft jeden treffen wird, der stressigen Situationen ausgesetzt ist. Selbstverständlich spielen auch andere Faktoren eine große Rolle, allen voran die Genetik: „Die Genetik spielt eine sehr große Rolle. Wenn der Vater grau ist, ist das Potential da, dass der Sohn auch grau werden kann.“, erläutert Dermatologin Shab weiter.
So verringern Sie Ihre grauen Härchen
Auch wenn Sie sich die Antwort vermutlich schon denken können: Vermeiden Sie seelischen und körperlichen Stress – versuchen Sie es zumindest. Auch Faktoren wie Umweltbelastungen, Ernährungsmängel, aber auch Medikamente, Verletzungen und Rauchen sorgen dafür, dass die Haare schneller ergrauen. Sie haben also zum Teil selbst in der Hand, ob Sie den Prozess des Ergrauens zumindest ein wenig aufhalten wollen.
Und selbst wenn man das Grau in den Haaren nicht komplett rückgängig machen kann, kann so wenigstens der Prozess verlangsamt werden. „Man kann auf den Ernährungs- und Vitaminhaushalt achten und darauf“, bestätigt auch Dr. Shab.
Ansonsten bleibt nur noch eine Möglichkeit: Freunden Sie sich mit den grauen Haaren an! Vielleicht sind Sie ja sogar nach kurzer Zeit zufrieden mit ihren neuen Frisur! (vdü)
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