Joachim Löw hört nach der Fußball-EM als Bundestrainer auf

WM-Titel 2014 der Höhe-, WM-Aus 2018 der Tiefpunkt

Die Fußball-EM in diesem Jahr macht er noch, danach aber ist für Joachim Löw nach 15 Jahren als Bundestrainer der Nationalmannschaft Schluss. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Löw hatte das Amt 2006 nach dem Sommermärchen von Jürgen Klinsmann übernommen, 2014 führte er die DFB-Elf in Brasilien zum WM-Titel. Vier Jahre später war Löw in Russland für das erstmalige Ausscheiden einer deutschen Mannschaft in der Vorrunde einer WM verantwortlich.

Löw: "Viele wunderbare und magische Momente"

Löw habe darum gebeten, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag direkt nach Abschluss des EM-Turniers zu beenden, hieß es in der DFB-Mitteilung. Dem stimmte der Verband zu.

„Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht“, sagte Löw: „Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Mit ihnen verbinden mich große Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente – nicht nur der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dankbar bin und bleibe ich gegenüber dem DFB, der mir und der Mannschaft immer ein optimales Arbeitsumfeld bereitet hat.“

Der 61-Jährige hatte die Nationalelf ab Sommer 2004 zunächst als Assistent an der Seite von Jürgen Klinsmann betreut, seit dem 1. August 2006war er ihr Chefcoach.

„Für die bevorstehende Europameisterschaft verspüre ich weiterhin den unbedingten Willen sowie große Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier große Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiß auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt“, so Löw.

Keller zollt Löw Respekt

„Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiß, was er an Jogi hat, er ist einer der größten Trainer im Weltfußball. Jogi Löw hat den deutschen Fußball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen. Nicht nur aufgrund seiner sportlichen Errungenschaften, sondern auch wegen seiner Empathie und Menschlichkeit. Dass er uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hoch anständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller.

Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff, erklärte: „Joachim Löw und ich haben fast 17 Jahre lang eng zusammengearbeitet. Wir durften gemeinsam so viel erleben und auch zusammen durchstehen. Es ist schon ein besonderes Verhältnis, das vor allem von absolutem Vertrauen geprägt ist. Unter Jogi stand die Nationalmannschaft wieder für Spielfreude und attraktiven Offensivfußball, diese Mannschaft und ihre Spieler haben sich unglaublich mit ihm entwickelt.

Ich bedauere, dass sich nach der EURO unsere Wege beruflich voneinander trennen. Persönlich werden wir verbunden bleiben. Daran aber denke ich im Moment nicht, zumal ich weiß, dass Jogis volle Konzentration und Energie in den nächsten Wochen und Monaten einzig und allein der Vorbereitung auf die Europameisterschaft gelten. Uns verbindet im Sommer weiterhin ein großes gemeinsames Ziel.“


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